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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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fallen zu lassen. Reivan war zunächst eifersüchtig gewesen, bis ihr die Mädchen leidtaten, denen so viel versprochen wurde und die dann mit gebrochenem Herzen zurückblieben und manchmal auch mit einer sprießenden Last in ihrem Schoß.
    Mirar verströmte eine Sicherheit, die die Menschen anzog, und das war es, was sie an den Denker erinnerte. Er hatte die gleiche Rastlosigkeit in den Augen, als plane er bereits die Reise zu seinem nächsten Ziel. Doch während der Denker fortgegangen war, wann immer er einen Grund hatte, die Flucht zu ergreifen, vermutete sie, dass Mirar einfach umherzog, beobachtete, was immer ihm begegnete, und dann weiterzog.
    Er hat es nicht eilig, dachte sie plötzlich. Das ist der Unterschied. Und warum sollte es auch anders sein, wenn er doch unsterblich ist?
    Das war es, was sie am meisten faszinierte. Die Stimmen waren unsterblich, weil die Götter es so wollten. Mirar hatte diesen Zustand irgendwie ohne Hilfe erreicht. Sie hätte ihn liebend gern gefragt, wie er das zuwege gebracht hatte, obwohl sie bezweifelte, dass sie die Antwort begreifen würde.
    Er und Imenja hatten vor der Flamme des Sanktuariums gestanden. Jetzt machten sie kehrt und kamen wieder auf Reivan zu.
    »... jemals ausgeblasen?«
    »Einige wenige Male. Wir haben diese Tatsache nicht verschleiert. Die Menschen können in solchen Dingen recht abergläubisch sein. Wenn wir ihnen nicht erzählen würden, dass es gelegentlich geschieht, würden sie, wenn die Flamme tatsächlich erlischt, womöglich denken, das Ende der Welt sei gekommen oder etwas ähnlich Lächerliches. Auch so versuchen sie, in die seltene Gelegenheit, da die Flamme erloschen ist, irgendeine Bedeutung hineinzugeheimnissen.«
    Mirar lachte leise. »Das kann ich mir vorstellen.« Er sah auf. »Ist das ein Siyee?«
    Reivan folgte seinem Blick und bemerkte eine geflügelte Gestalt, die langsam emporstieg.
    »Ja«, antwortete Imenja. »Einer aus der Gruppe, die wir gefangen halten. Sie haben eins unserer Dörfer angegriffen. Nekaun lässt einen nach dem anderen frei, als Gegenleistung dafür, dass Auraya hierbleibt.«
    Mirar nickte. »Davon habe ich gehört. Es ist klug, sie nur nacheinander ziehen zu lassen. Auf diese Weise können sie sich nicht so leicht wieder zusammenrotten und abermals angreifen.«
    »Ja.«
    »Ihr scheint sie gut zu behandeln«, fügte er hinzu. »Sonst wären sie mittlerweile nicht mehr in der Lage zu fliegen. Gebt ihr ihnen Vorräte mit, damit sie es bis nach Hause schaffen?«
    »Unglücklicherweise können sie nicht genug tragen, um den ganzen Weg bis nach Si damit auszukommen, aber was wir ihnen mitgeben, müsste genügen, bis sie Sennon erreichen.«
    Imenja geleitete ihn zu der Treppe, die von der Flamme des Sanktuariums in das Gebäude darunter hinabführte. Reivan, die ihnen folgte, hörte irgendwo im Flur vor ihr Stimmen. Imenja und Mirar bogen um eine Ecke und blieben stehen. Als Reivan sie erreichte, erkannte sie die Stimme, und ein Schauer überlief sie. Sie sah Mirar an. Um seine Lippen spielte ein starres Lächeln. Seine Augen leuchteten - vielleicht vor Angst, vielleicht vor Erheiterung.
    Reivan betrachtete den Gegenstand seiner Aufmerksamkeit. Auraya starrte Mirar mit schmalen Augen an. Sie stand reglos da, wie angewurzelt. Nekaun warf Imenja einen sehr direkten Blick zu, dann drehte er sich zu Auraya um und öffnete den Mund, um etwas zu sagen - aber er bekam keine Gelegenheit dazu.
    »Mirar«, bemerkte Auraya mit vor Verachtung triefender Stimme. »Wie ich sehe, bist du in der Stadt eingetroffen.«
    »So ist es«, erwiderte er und schaute kurz zu Imenja hinüber. »Und ich bin herzlich empfangen worden.«
    »Nichts Geringeres hätte ich von unseren Gastgebern erwartet.«
    Aurayas Blick war durchdringend, aber Mirar zuckte nicht mit der Wimper.
    »Nach dem rüden Empfang, den man mir im Norden bereitet hat, hätte ich durchaus etwas anderes erwartet«, erwiderte Mirar hochtrabend. »Aber dann dachte ich: Es muss im Süden besser sein, denn schlechter könnte es kaum sein.«
    Auraya lächelte. »Hier haben sie dich einfach noch nicht kennengelernt.«
    Mirars Lächeln verblasste ein wenig, und zwischen seinen Brauen erschien eine kleine Falte.
    »Wie geht es den Siyee?«
    »Gut«, antwortete Auraya knapp.
    »Die Weißen haben in ihnen nützliche Verbündete gefunden?«
    »Natürlich.«
    »Wie ich höre, ist ihre jüngste Mission gescheitert.«
    »Ich fürchte, das ist hier nichts Neues mehr.«
    »Ja«, pflichtete Mirar ihr

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