Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter
plötzlich besorgt, dass sie mit dem, was sie zu sagen im Begriff stand, einen falschen Eindruck erwecken könnte. Nachdem sie einen Moment darüber nachgedacht hatte, kam sie zu dem Schluss, dass dies nicht zu befürchten sei.
Danke für deine Hilfe.
Du solltest mir noch nicht danken. Nicht bis der letzte Siyee frei ist und du aus der Stadt fliehen konntest. Wenn der letzte Siyee fliegt, sei bereit für einen Verrat, Auraya, warnte er sie. Ich glaube nicht, dass die Stimmen die Absicht haben, dich gehen zu lassen.
Als er die Verbindung abbrach, trieb sie in einem beklommenen Traumzustand dahin und dachte über seine Warnung nach. Wenn ich an Nekauns Stelle wäre, würde ich mich auch nicht gehen lassen. Ich werde ihm einen Grund geben müssen, mich ziehen zu lassen. Sie war zu müde, um sich jetzt weiter mit dieser Frage zu beschäftigen, und sie musste immer noch Gedanken abschöpfen. Sie konzentrierte sich und sandte ihren Geist in die Welt hinaus.
Während sie sich von einem Geist zum nächsten bewegte, schöpfte sie die Gedanken der Götterdiener und Domestiken im Sanktuarium ab, die noch wach waren. Als sie auf den Geist der Gefährtin einer Stimme traf, stieg ein Gefühl der Befriedigung in ihr auf. Die Frau, Reivan, war rastlos und konnte nicht schlafen, und ihre Gedanken kreisten um die Erste Stimme Nekaun.
Es ist schon so lange her, überlegte Reivan. Gewiss hätte er die Zeit für einen einzigen Besuch gefunden. Wie soll ich ihm von Imenjas Verdacht erzählen? Ich darf mich ihm nicht nähern, für den Fall, dass Auraya Gedanken lesen kann.
Auraya wurde flau. Das bestätigte, was Mirar ihr erzählt hatte. Ihre Fähigkeit, Gedanken zu lesen, war entdeckt worden.
Aber andererseits, warum sollte er auf mich hören, wenn er nicht auf Imenja hört. Nein, ich kann nur hoffen, dass er Auraya nicht unterschätzt. Sobald er sie getötet hat, wird er zu mir zurückkommen, sagte Reivan sich.
Auraya erschrak. Irgendwie war es beängstigender, Nekauns Absichten so deutlich in den Gedanken der Frau formuliert zu hören. Aber sie spürte auch Zweifel. Die Gefährtin Reivan wusste, dass die anderen Stimmen glaubten, Nekaun werde sie töten, aber sie waren sich nicht sicher. Er hielt seine Pläne vor ihnen verborgen. Dann sah Auraya die größte Angst der Frau, die ständig am Rand ihres Bewusstseins lauerte. Die anderen Stimmen glaubten, Auraya sei mächtiger als Nekaun. Reivan machte sich Sorgen, dass er, wenn er Auraya zu töten versuchte, es allein tun würde. Sie befürchtete, dass er scheitern würde.
Interessant, ging es Auraya durch den Kopf. Ich frage mich, ob sie recht haben. Und es ist eigenartig, dass Nekaun sich nicht den anderen Stimmen anvertraut. Das ist eine Schwäche, die sich ausnutzen ließe.
Die Gefährtin schlief jetzt langsam ein. Wenn sie etwas über die Elai wusste, würde sie in absehbarer Zeit nicht darüber nachdenken. Ihre Gedanken kreisten ausschließlich um Nekaun. Auraya machte sich auf die Suche nach dem Geist anderer Menschen.
Sie würde die verbliebenen Siyee, die noch hier eingekerkert waren, nicht im Stich lassen, aber sobald der letzte von ihnen wegflog, würde sie gewappnet sein, sich gegen Nekaun zu verteidigen.
33
H ast du eine Kopie dieser Schriftrolle angefertigt?, fragte Tamun Emerahl, sobald die Zwillinge sich im Traum mit ihr vernetzt hatten.
Ich versuche es, erwiderte Emerahl. Barmonia hat sie mich nur aus dem einen Grund sehen lassen, weil ich sie für ihn übersetzen kann. Er wird mir nicht erlauben, die Übersetzung für ihn niederzuschreiben. Er erlaubt mir nicht einmal, mir Notizen zu machen. Ich muss mir einprägen, so viel ich kann, und es heimlich aufschreiben.
In welcher Form schreibst du es auf?, fragte Tamun.
Ich habe es in die Innenseite meines Wasserschlauchs eingebrannt. Dort werden sie es niemals finden.
In welcher Sprache?
Auf Hanianisch, so dass sie nicht wissen würden, was ich dort festgehalten habe, selbst wenn sie den Text finden sollten.
Du musst die ursprünglichen Glyphen benutzen! Der kleinste Fehler in der Übersetzung kann die Bedeutung eines Satzes verändern!
Sie wird keinen Fehler machen, warf Surim ein.
Danke, sagte Emerahl, erfreut darüber, dass er sie verteidigte.
Sie würde es vielleicht gar nicht bemerken, widersprach Tamun. Wir dürfen keine Risiken eingehen. In der alten Priestersprache hatten Wörter häufig zwei Bedeutungen.
Wenn Emerahl wach gewesen wäre, hätte sie geseufzt. Tamun hatte die Neuigkeit, dass die
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