Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)
ihn, bis er nahezu keine Luft mehr bekam.
»Hey Leute, es ist gut jetzt, ich muss auch noch atmen! Hört auf!«
Sie setzten sich wieder auf ihre Plätze und strahlten bis über beide Ohren. Anschließend ging John in seine Küche und kam mit einer kalten Sektflasche zurück. Feine Wassertröpfchen überzogen ihre Oberfläche. Er hatte sie in weiser Voraussicht bereits in den Kühlschrank gestellt. In der anderen Hand hielt er ein Tablett mit vier Kristallsektgläsern.
»Darauf muss angestoßen und ausgiebig gefeiert werden! Freunde, lasst uns diesen Spaß begießen! Ich freue mich schon riesig darauf, mit euch zu tauchen! Das wird bestimmt der schönste Urlaub, den ich je erlebt habe.«
Anschließend verteilte er die Gläser und löste die Verdrahtung, die den Korken in der Flasche hielt. Es gab einen sauberen Schuss gegen die Zimmerdecke, der Korken prallte ab und donnerte Carla direkt auf den Kopf. Er flog weiter in Franklyns Richtung und landete auf seiner Nasenspitze. Sie konnte darüber nur heftig lachen.
»Hey, willst du mich erschießen? Zum Glück ist der Korken keinem ins Auge geflogen«, sagte Carla in vorgetäuscht meckerndem Tonfall.
John füllte die Gläser seiner Freunde, anschließend füllte er den leckeren Schaumwein in sein eigenes Glas. »Also, dann auf eine wunderschöne Reise nach Australien. Und dass uns keine unvorhergesehenen Dinge den Spaß vermiesen mögen!«
Kling, kling, die Gläser erzeugten einen wohligen Klang, als die Freunde sie gegeneinander stießen.
Der Sekt schmeckte allen herrlich erfrischend und lockerte die Atmosphäre noch ein wenig mehr.
»Ich habe vorsichtig geplant, dass wir im Juli reisen. Gemäß Klimatabelle herrscht zu dieser Jahreszeit dort ein angenehmes Klima. Es ist nicht zu heiß und gut erträglich. Ist das für euch in Ordnung?«, fragte John, der eigentlich gar nichts anderes als ein OK von allen erwartete.
»Ja klar!«, sagten die drei wie aus einem Munde.
»Zum Thema Tauchschein möchte ich gern noch etwas loswerden. Ich schätze, ungefähr zehn Meilen von hier entfernt befindet sich eine renommierte Tauchschule. Ich muss gestehen, ich bin schon dort gewesen und habe für euch gefragt, ob noch Plätze frei sind. Fünf waren noch frei. Ich selbst werde meine Kenntnisse auch noch einmal auffrischen, denn so oft war ich ja nun auch nicht unter Wasser. Ihr bräuchtet nur mit mir kurz dorthin zu fahren, um euch anzumelden. Der Kurs soll angeblich unheimlich locker sein. Am Ende gibt es zwar eine Pro-Forma-Prüfung, aber wenn man nicht zehn Mal mit voller Geschwindigkeit gegen die Wand gelaufen ist, schafft man diese ohne jegliche Probleme. Der Folgekurs, also der AOWD oder auch Advanced Open Water Diver, ist ohne Probleme zu bewältigen. Bis zum Sommer ist auf jeden Fall noch genügend Zeit vorhanden. Ich selbst bin bereits angemeldet, denn für mich stand fest, dass ich tauchen fahre. Ich muss gestehen, ich bin fürchterlich aufgeregt. Schließlich muss ich ja meine technische Neuentwicklung testen. Und das geht ausnahmslos unter Wasser. Es wäre doch eine Dummheit, wenn ich das jemand anders für mich erledigen würde.«
»Können wir da heute noch hinfahren?« fragte Sally, die am liebsten direkt ihre Sachen packen würde, um abzureisen.
»Wenn du möchtest, können wir heute noch dort hinfahren. Ich kann gleich kurz bei der Tauchschule anrufen und fragen, ob sie geöffnet haben. Franklyn, willst du auch mitkommen?«
»Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dir meine Freundin anvertraue, du Schlingel. Natürlich komme ich mit. Ich muss doch aufpassen, dass du nicht mit zwei Frauen allein losziehst. Schließlich will ich hier nichts verpassen!«, gab er John zur Antwort und legte einen misstrauischen Blick auf.
2. Juli – Abreisetag
Der große Tag des Urlaubsbeginns und der Abreise war gekommen. Carla, Franklyn und Sally, allerdings ohne ihre Tochter Sarah, trafen sich mit John in seiner Wohnung, um endlich ihre heiß ersehnte Tauchreise anzutreten. Aus Sicherheitsgründen hatte Sally ihre Tochter zu den Eltern gebracht. So eine anstrengende Reise wollte sie der Kleinen nun wirklich nicht zumuten.
Sämtliches Equipment, das sie bei der Tauchschule gemietet hatten, passte jeweils in eine große Tasche mit Rollen. An Kleidung brauchten sie nichts Großartiges einzupacken, denn Australien ist bekannterweise im Juli nicht gerade eins der kältesten Länder.
Die Aufregung war gigantisch. Sie redeten alle durcheinander und hatten Angst,
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