Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)
Anderes, als diese fiesen Leuchtkäfer. Langsam tun mir die armen Insekten nämlich ziemlich leid. Was haltet Ihr denn davon, wenn wir ein paar von denen mit nach Hause nehmen? Für wissenschaftliche Zwecke«, antwortete Sally.
»Mit nach Hause nehmen wäre gar nicht gut. Wir wissen nämlich nicht, welche Konsequenz das für die Fauna auf unserer lieben Erde haben kann. Stellt Euch mal vor, die Käfer würden sich auf der Erde wie der Teufel vermehren«, wehrte Franklyn ab.
»Wir rufen am besten jetzt den Anführer und erklären ihm, dass wir gern nach Hause möchten. Hey du, bleib bitte mal stehen«, forderte Sally einen Vielbeiner auf. Er verstand zwar nichts, blieb aber aus Neugierde dennoch stehen und betrachtete die vier erwartungsvoll.
Franklyn deutete an, dass er gern etwas malen möchte. Sofort eilte der Vielbeiner davon und kehre nach kurzer Zeit mit einer elektronischen Tafel wieder zurück. Auf dieser konnte man ohne nassen Finger zeichnen. Bilder und Zeichnungen verstanden sie immer am schnellsten.
Franklyn malte einen Planeten, anschließend die vier Freunde mit dem Zepter, die Transportkugel und das Mutterschiff, auf dem sie sich gerade befanden. Inzwischen war auch der Anführer eingetroffen und betrachtete das entstehende Gemälde. Diverse Pfeile und Linien in Richtung Planet Erde deuteten an, was sie wünschten. Doch wie sollte Franklyn den Vielbeinern erklären, wo sich die Erde befindet, wenn man es selbst noch nicht einmal weiß?
Der Anführer bat darum, ihm das Zepter auszuhändigen. Danach schickte er die vier Besucher zum Käferessen.
»Er hat verstanden, was wir wollen, aber haben die hier nur diese furchtbaren Leuchtkäfer zu essen? Ich würde viel lieber ein Brötchen mit Wurst genießen«, beklagte sich Sally.
»Wir sollten uns eher Gedanken darum machen, wieder nach Hause zu kommen, als dass wir uns um das Essen sorgen, das hier angeboten wird«, sagte John.
»Wenn es nur Käfer gibt, essen wir halt Käfer. Auf geht´s zum Speisesaal, Käfer knacken.«
»Du schreckst auch vor nichts zurück. Ich wette, wenn man dir geröstete Spinnen vorsetzen würde, würdest du auch die essen«, sagte Carla.
»Na, ja, vielleicht nicht gerade Spinnen. Gebackene Ratte soll gut sein. Angeblich schmecken sie wie Hühnchen. Sie dürfen nur nicht im Müll gelebt haben, dann schmecken sie muffig.«
Im Aufenthaltsraum wurden die vier mit durcheinander klingenden Quiekgeräuschen empfangen. Fast fühlten sie sich wie Helden, die nach einem großen Abenteuer nach Hause zurückkehrten.
»Wir mussten erst zu den Sternen reisen, um festzustellen, wie viele Fans wir haben«, sagte Franklyn glücklich und tätschelte liebevoll einen Vielbeiner. Dieser fühlte sich sogleich geehrt und schlang vier Arme gleichzeitig um Franklyns Hals. Dann begann er zu brummen und zu hüpfen.
»Ich bin mir sicher, dass das ein Weibchen war, das gerade unheimlich auf Franklyn abfährt. Vielleicht ist es dein After Shave«, sagte Carla zu Sally. »Pass bloß auf, dass sie dir nicht zur Konkurrentin wird!«
»Die soll meine Konkurrentin sein? Pah, dass ich nicht lache. Ich glaube eher, das war ein Schwuler.«
Nun kamen weitere Vielbeiner gelaufen und boten leuchtende Spezialitäten auf einem hoch gefüllten Tablett sowie diverse Schalen mit Getränken an. Die vier deckten sich mit Essen und Drinks ein und verbeugten sich als Zeichen der Dankbarkeit. Anschließend setzten sie sich an einen runden Tisch in bequeme Sessel, die ihnen viel zu groß waren. Das war kein Wunder, denn sie waren auf Vielbeiner zugeschnitten, nicht auf Menschen.
»Hoffentlich hauen uns die Getränke nicht wieder aus den Schuhen, und wir landen erneut auf der Krankenstation, wo sie uns mit ihren tausend Fingern begrabbeln«, sagte John und spielte an Carla einen Vielbeiner, der sie gerade betastete.
»Geh weg mit deinen kalten Pfoten. Iss Käfer und lass mich in Ruhe, du Spinner«, wehrte sie ihn ab und schlug ihm auf die Finger.
»Wenn man so viele Tentakel hat und einer davon zur Nahrungsaufnahme konstruiert ist, ist es sicher einfach, aus so einer Schale zu trinken. Jedoch muss ich gestehen: Mir ist die Getränkeschale etwas zu groß. Menschen brauchen kleinere Gefäße. Tassen, Becher, Gläser oder so ähnlich. Ohne entsprechendes Gefäß ist die Flüssigkeitsaufnahme ein wenig schwierig«, klagte Carla und zog sich die Schale heran. Nun nahm sie die Schale, die in etwa so groß war, wie eine Salatschüssel, und setzte sie am Mund an. Die Hälfte
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