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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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längst schlafen oder gar kein Interesse daran haben, Neoprenanzüge von Tauchern zu fressen. Hinzu kommt die Orientierungslosigkeit, sobald man sich in völliger Dunkelheit befindet. Das Fehlen von Licht kann zu Panikattacken führen, sofern man nicht ausreichend auf sie vorbereitet ist. Doch glücklicherweise wurde keiner der Taucher von irrationalem Verhalten heimgesucht. Der Zusammenhalt der Gruppe führte eher dazu, dass alle nach einer gewissen Weile ihre Angst verloren und sich zusehends freier und lockerer bewegten.
    Die Unterwasserwelt der Nacht entpuppte sich als spannender und interessanter, als auch nur irgendein Mitglied der Gruppe es geglaubt hätte. Nachts verändert sich das Riff dahin gehend, dass Korallen sich öffneten und auf Nahrungsfang ihre Arme ausbreiteten. Es sah aus, als befände sich ein Wattebausch auf den Korallen. An allen erdenklichen Positionen arbeiteten ihre Fangarme daran, kleinste Nahrungspartikel einzufangen. Die Fische, die nicht schliefen, waren nachts wesentlich zutraulicher. Sie ließen die Taucher viel näher an sich heran. Manche Fische lagen wie tot am Boden und schliefen. Einige Tiere wie zum Beispiel der Hummer oder die Langusten wurden nachts erst richtig aktiv, da sie den Tag mieden, um nicht entdeckt zu werden. Kurzum veränderte sich die gesamte Unterwasserwelt und bot ein völlig unbekanntes, aber eindrucksvolles Bild, das an Schönheit keine Wünsche offen ließ.
    Nach Beendigung des Tauchgangs sprachen die Taucher noch lange über ihre erste Begegnung mit der nächtlichen Unterwasserflora und -fauna und waren völlig überwältigt von deren Vielfalt und Farbenpracht.
    Der Kapitän reichte auf einem Tablett noch einen kleinen Schnaps und beförderte somit auf sanfte Art und Weise seine Gäste in die Betten. Schließlich sollten sie am nächsten Tage nicht von ihren nächtlichen Erlebnissen erschlagen sein. Es warteten noch eine Menge neuer Abenteuer auf sie.
    Eine Schule von Delfinen war es, die John, der gerade gemütlich auf der Toilette saß, fasziniert aufspringen ließ und einen Jubelschrei aus ihm hervor zauberte. Er hatte sie durch das Bullauge erspäht, dass glücklicherweise exakt auf ihren Aufenthaltsort ausgerichtet war. Schnell spülte er seine Hinterlassenschaft ins Meer, zog seine Badehose über sein muskulöses Hinterteil und lief voller Freude in Richtung Oberdeck. Dort standen bereits der Kapitän und der Gruppenleiter. Sie bestaunten die Delfine, die ihr ausgelassenes Spiel direkt vor dem Tauchboot durchführten. Sie sprangen teilweise mehrere Meter durch die Luft, vollführten Saltos und gaben freudige Schnatterlaute von sich. Manche von ihnen schafften es sogar, während des Fluges durch die Luft eine Schraube vorzuführen. Es machte den Eindruck, als forderten sie vom Kapitän ihre Belohnung für ihre Kunststückchen. Ein paar leckere Fische wären sicher ein Leckerbissen. Provozierend keckerten sie im Wasser auf der Schwanzflosse stehend den Kapitän um Futter an. Doch was sollte er ihnen anbieten? Leider hatte er keinen rohen Fisch. Essensreste wollte er diesen imposanten Tieren nicht anbieten.
    »John, willst du nicht ein wenig mit ihnen spielen? Zieh Dir Deinen Tauchanzug an und spring hinein. Glaube mir, es ist ein unvergesslich schönes Gefühl, mit ihnen zu schwimmen«, rief der Gruppenleiter euphorisch. Seine Stimme überschlug sich förmlich
    »Ich soll zu denen hineinspringen? Das ist nicht Dein Ernst! Die Tiere machen Kleinholz aus mir.«
    »Doch, das ist es. Ich kann nicht hineinspringen, ich muss den nächsten Tauchgang vorbereiten. Spring hinein, bevor sie weg geschwommen sind!«
    John holte schnell seinen Taucheranzug vom Haken, schlüpfte hastig hinein – so schnell hatte er ihn noch nie angezogen – und sprang in das seichte Wasser. Sofort kamen die Delfine zu ihm geschwommen und keckerten laut. Direkt vor ihm tauchten sie schlagartig ab. Anschließend schossen sie wie Raketen links und rechts von ihm aus dem Wasser. Sie flogen mindestens drei Meter senkrecht in die Luft, vollführten eine Schraube um die Längsachse und klatschten mit gigantisch aufspritzenden Fontänen auf die Wasseroberfläche. John hätte es fast den Atem verschlagen, als die Welle und die wie Nadeln piekenden Wasserspritzer auf sein Gesicht eindroschen.
    »Wow! Yeah!«, brüllte er vor Freude und reckte die Arme in die Luft.
    »Halte Dich an seiner Rückenflosse fest!«, rief der Gruppenleiter ihm zu.
    Sofort ergriff John eine Rückenflosse eines

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