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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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eingebrochen und erfroren. Ich habe es nie verkraften können. Ich habe sie abgöttisch geliebt, doch sie wurde mir aus dem Herzen gerissen. Ich würde sie so gern noch einmal sehen.«
    »Du hast mir nie erzählt, dass du früher einmal eine Schwester hattest. Aber wieso retten wir sie nicht einfach? Wir verhindern, dass sie ins Eis einbricht, und somit wird sie heute leben. Was hältst du von der Idee?«
    Carla umarmte John und begann noch heftiger zu weinen. Ihre Gefühle fuhren Karussell, als sie sich darüber bewusst wurde, dass es tatsächlich möglich war, ihre verstorbene Schwester vor dem Tod zu bewahren. »Du würdest mir damit den größten Gefallen der Welt tun. Für mich wäre sie ein Geschenk Gottes!«
    »Dann tun wir es. Hat jemand etwas dagegen? Der möge jetzt die Hand heben oder für immer schweigen.«
    Niemand wagte auch nur, die Hand zu heben.
    »Da die ganze Angelegenheit viele Jahre zurückliegt, bedarf unser Vorhaben einiger Vorausplanung und Organisation«, sagte Sally. »Wir können nicht aufs Geratewohl los reisen und hoffen, dass wir ihr in der Vergangenheit begegnen. Zuvor müssen wir die exakten zeitlichen Koordinaten ermitteln. Kannst du herausfinden, an exakt welchem Datum der Unfall stattgefunden hatte?«
    »Ich denke, dass ich das hinbekomme«, antwortete Carla. Sie hatte sich wieder ein wenig gefangen und konnte jetzt ohne Zittern reden. »Meine Eltern werden das genaue Datum sicher noch wissen.«
    »Das Zepter führt immer genaue Vierundzwanzig-Stunden-Sprünge durch. Auch die Uhrzeit ist sehr wichtig.«
    Carla stiftete bei ihren Eltern ein großes, gefühlsmäßiges Chaos, als sie sie befragte, wann der genaue Todestag ihrer Schwester gewesen war.
    »Warum fragst du nach dem genauen Termin?«, forschte die Mutter mit dicken Tränen in den Augen.
    »Ich darf es dir nicht sagen. Du wirst es früh genug erleben.«
    »Ich habe zwar nicht die geringste Ahnung, was du damit anfangen willst, aber ich werde dir die Daten heraussuchen.«
    »Danke, Mom. Du wirst es nicht bereuen.«
    Carlas Mutter suchte aus ihren Unterlagen die exakten Daten heraus und schrieb sie ihr auf einen Zettel. »Reicht das so?«
    »Danke. Wie gesagt, du wirst es nicht bereuen. Vertrau mir und frage bitte nicht weiter.«
    »Willst du mir wirklich nicht verraten, wofür du die Daten brauchst?«
    »Vertrau mir bitte. Ihr würdet mich bloß für verrückt erklären. Frag bitte nicht weiter.«
    »Ist gut, mein Kind. Ich vertraue dir«, antwortete Carlas Mutter. Sie verspürte einen dicken Kloß im Hals. Das Reden fiel ihr sehr schwer.
    Nachdem die vier Freunde eine ganze Weile über Probleme und zu berücksichtigende Dinge diskutiert hatten, sollte die Reise in die Vergangenheit am nächsten Tag stattfinden. Sicher würde dieses Mal der Trip wesentlich spannender werden, denn es waren einige Jahre, die die vier zurückfahren mussten. Doch sie ahnten nicht, welche Konsequenzen ein derart massiver Eingriff in die Vergangenheit haben würde. Schließlich ging es hier um ein Menschenleben, das sie retten wollten.
    Ihre Arbeitsstellen konnten die vier momentan getrost außer Acht lassen, denn die Reise ging nicht in die Zukunft, sondern in die Vergangenheit. Im Anschluss an die Reise hatten sie vor, wieder genau zur gleichen Zeitkoordinate zurück zu fahren, von der sie auch abreisen würden. Somit war weder ihre Arbeitsstelle noch ihre Zukunft in Gefahr.
    Ein zusätzlicher, zu berücksichtigender Aspekt war der Unfall, der in der Vergangenheit passiert war. Unglücklicherweise fand der Unfall weit im Norden des Landes statt. Sie mussten erst ziemlich weit mit dem Auto fahren, um dort eingreifend tätig werden zu können. Um genau zu sein befand sich ihr Ziel in Kanada. Gern wären sie geflogen, doch Sally brachte gute Argumente, warum das nicht möglich war:
    »Wie Ihr euch sicher gut erinnern könnt, ist es uns nicht möglich, das Zepter mit dem Flugzeug zu transportieren. Das Risiko, es dabei abgenommen zu bekommen, ist viel zu groß. Vermutlich würden wir es direkt bei den Sicherheitskontrollen für immer verlieren.«
    »Somit bleibt uns nichts Anderes übrig, als mit dem Auto zu fahren, da hast du völlig Recht«, antwortete Franklyn. »Ich vermute, dass wir das Zepter im Auto wesentlich besser verstecken können, als im Gepäck beim Fliegen. Wir sollten unseren Eltern erzählen, dass wir einen Kurztrip machen. Sie werden uns zwar etwas schräg ansehen, weil wir eigentlich gerade aus dem Urlaub gekommen sind, doch das

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