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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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Unsinn!«, schimpfte Carla.
    »Nein, wirklich, das Ding lässt sich nicht drehen.«
    »Gib mir den Schlüssel! Vielleicht habe ich mehr Glück.«
    »Meinst du etwa, du könntest das besser? Klar, dann versuch es ruhig«, antwortete er gereizt.
    Carla nahm den Schlüssel in Empfang und sah ihn sich genau an. »Der ist ja auch krumm wie ein Hund«, stellte sie nach genauer Betrachtung fest. »Dass er nicht reinpasst, wundert mich nicht.«
    »Dann bieg ihn doch gerade.«
    »Hast du eine Zange?«, fragte Carla.
    »Ja, im Auto.«
    »Wie dumm aber auch.«
    »Hey, ich habe doch ein Taschenwerkzeug. Da ist auch eine Zange drin enthalten«, erinnerte sich Franklyn. Zur Sicherheit hing er sich immer ein Multitool-Taschenmesser an den Gürtel.
    »Zum ersten Mal erkenne ich den wahren Sinn dieses lästigen Gegenstandes an deinem Gürtel«, scherzte Carla und lachte.
    Mithilfe Franklyns Taschenmesser schaffte es John, seinen Autoschlüssel wieder gerade zu biegen. Nun passte er auch ins Türschloss und ließ sich ohne Probleme drehen. Die Tür sprang sofort auf. »Gerettet! Es lebe das Taschenmesser.«
    Die Rückfahrt in Richtung Heimat war genauso anstrengend, wie die Hinfahrt. Hinzu kam das ermüdende Gequengel von Tracy, die von solchen langen Autofahrten gar nichts hielt. Sie jammerte alle ein bis zwei Stunden, wollte auf Toilette, hatte Durst, dann Hunger, wollte schlafen, sich ausstrecken oder raus aus dem Auto. Als es dunkel draußen wurde, schlief sie ein und kippte gegen die Seitenscheibe. Dort schlief sie wie ein Engel. Sally und Franklyn, die hinten im Auto saßen, wagten nicht, sich auch nur minimal zu bewegen, damit die Kleine nicht wieder wach wurde und ihnen auf den Nerven herum trampelte. Carla hingegen fühlte sich wie vom Glück übergossen und war so froh wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Sie hatte sich niemals erträumt, ihre geliebte Schwester wiederzusehen.
    Die Tage des Fahrens vergingen, bis sie endlich völlig übermüdet zu Hause eintrafen. Tracy war gut ausgeschlafen, denn sie hatte sich sehr schnell an das monotone Brummen des Autos gewöhnt. Es ermüdete sie so sehr, dass sie entsprechend schnell unterwegs einschlief. Doch nun war sie völlig aus dem Häuschen, da sie das Wohnhaus ihrer Eltern wiedererkannte.
    »Hurra, endlich sind wir zu Hause!«, kreischte Tracy plötzlich völlig unverhofft. John erschrak bei dem Jubelgeschrei, und hätte fast eine rote Ampel übersehen. Noch im letzten Moment konnte er bremsen.
    »Vielen Dank! Du hast mich zu Tode erschreckt, du kreischende kleine Zicke. Zum Glück ist nichts passiert!«, beschwerte er sich wütend.
    »Hey, beruhige dich, sie wird sich nach so einer langen Fahrt doch wohl freuen dürfen. Und bedenke, sie war zehn Jahre nicht mehr hier gewesen. Du würdest dich bestimmt auch freuen, wenn du nach so langer Zeit wieder zu Hause wärst.«
    »Erzähl bitte keinen Unsinn. Sie kann nicht länger von irgendwo weg gewesen sein, als sie alt ist.«
    »Sag mal, ist dir eine Laus über die Leber gelaufen, oder hast du saure Milch im Kaffee gehabt?«, fragte Carla, die die Wut ihres Freundes gar nicht verstand. »Wir haben fast geschafft, was wir uns vorgenommen haben, und nun machst du so ein Theater? Sicher war die Fahrt anstrengend, doch du sprichst mit einem kleinen Mädchen, das die Welt nicht mehr versteht. Du solltest ihr gegenüber ein wenig mehr Verständnis zeigen.«
    »Entschuldigung, es tut mir leid, ich bin total übermüdet. Und da reagiert man halt etwas gereizter, als wenn man ausgeruht ist«, antwortete John. Er hoffte, dass seine Müdigkeit als Ausrede reichen würde. Anschließend suchte er einen Parkplatz für sein Auto, den er in unmittelbarer Nähe von Carlas Elternhaus fand. Er parkte das Auto, stellte den Motor ab und gab ein erleichtertes Stöhnen von sich. »Bitte aussteigen, Endstation.« Bevor er ausstieg, streckte er alle Viere von sich und hörte ein entspannendes Knacken in seinen Gliedern.
    ´  »Nun ist er wieder der Alte«, bemerkte Carla und öffnete die Tür. »Mann, tun mir die Knochen weh. Ich glaube, heute Abend brauche ich eine lange Massage.«
    »Aber sicher nicht von mir«, meldete sich John. »Ich brauche nämlich selbst eine. Vielleicht sollten wir zur Thai—Massage gehen. Die massieren uns sicher gern.«
    »Das könnte dir so passen, dich von einem Thai—Mädchen massieren zu lassen, du Lustmolch. Das werden wir schön sein lassen. Du bekommst allenfalls eine warme Badewanne, mehr gibt es nicht«, schimpfte

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