Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)
sagte John und versuchte, seine Unterhaltung möglichst spannend zu halten.
»Ist das wieder eine von deinen verrückten Ideen, die du gerade hast? Warum spannst du uns so auf die Folter?«, bohrte Franklyn und war bereits so neugierig, dass er vergaß, seinen Mund wieder zu schließen.
»Ich denke an Folgendes: Deine Eltern müssen sich selbst eine glaubwürdige Warnung schreiben, dass sie nicht in den Urlaub fahren sollen. Wenn das geregelt ist, kann Tracy nichts passieren. Somit wird sie nicht verunglücken und auch nicht erfrieren. Diese Warnung müssen wir zusammen mit Tracy in die Vergangenheit zurückbringen. Wenn wir das schaffen, wird Tracy heute leben — und das nicht als Kind, sondern als Teenie.
»So etwas könnt ihr?«, fragte Tracy neugierig. Sie glaubte nicht, was sie hörte. Auch wenn sie noch ein Kind war.
»Wenn ich es mir recht überlege, sollten wir das können. Nur sollten wir die Sache diesmal ein wenig vorsichtiger angehen, damit uns keine kleinen Kinder mit auf den Zug springen und wir somit die komplette Vergangenheit durcheinander bringen.«
»Das klingt alles ziemlich verrückt und unglaubwürdig«, bemerkte Carlas Vater.
»Das klingt nicht nur verrückt, das ist alles ziemlich verrückt«, bestätigte Carlas Mutter. »Für mich klingt das eher wie ein Märchen. Ich denke, wenn Tracy hier nicht neben uns sitzen würde, könnte ich Eure Geschichten nicht glauben. Sicher hätte ich bereits die Irrenanstalt angerufen und Euch einweisen lassen.«
»So ein Glück, dass wir Tracy mitgebracht haben. In einer geschlossenen Anstalt möchte ich nicht den Rest meines Lebens sitzen«, scherzte Sally und lachte. Ihre Freunde stimmten mit in das Gelächter ein.
»Mom, Dad. Ihr seid nun dran. Schreibt Euch bitte selbst einen Brief und legt Beweise mit dabei, damit Ihr ihn selbst für glaubwürdig haltet. Wenn wir ihn zurück in die Vergangenheit bringen, müsst Ihr Euch glauben. Ihr werdet in der Vergangenheit natürlich nicht wissen, dass wir heute hier zusammen sitzen und diesen Plan schmieden«, erklärte Carla ihren Eltern. »Und Tracy, du darfst keine Angst haben, denn du wirst lediglich deine Eltern wiedertreffen, die du sowieso schon in Erinnerung hast. Wir werden dich in deine Zeit zurückbringen, wo du hingehörst. Lediglich wir werden eine Änderung feststellen, denn du wirst anschließend, wenn wir zurückkommen, als Teenie zusammen mit uns hier am Tisch sitzen.«
»Das hört sich aber unheimlich an. Werde ich dann ganz schnell alt?«
»Nein, du wirst nicht schneller alt, als andere Kinder auch. Du wirst deine Kindheit genau wie wir erleben und sicher viel Spaß haben. Voraussetzung ist allerdings, dass du nicht auf die Eisfläche gehst und Ihr nicht in den Urlaub fahrt. Denn nur dann wirst du weiterleben.«
»War ich denn richtig tot?«
»Ja, Tracy, das warst du. Und das war sehr grausam für uns alle, sagte Franklyn. »Du musst uns helfen, dass uns das alles gelingt. Nur mit deiner Hilfe wird unser Plan funktionieren. Wir können natürlich nicht den weiteren Rest der Geschichte voraussagen, doch diesen Unfall können wir auf jeden Fall verhindern.«
»Okay, ich bin dabei. Ich helfe euch«, antwortete Tracy voller Ehrfurcht. »Das hört sich alles unglaublich spannend an!«
»Wenn du alles überlebt hast und unsere Geschichte ohne Probleme erledigt ist, darfst du mit uns auch einmal mitreisen. Aber für dich dauert das noch zehn Jahre. Für uns zum Glück nur ein paar Tage.«
»Das ist ja gemein. Ich würde auch gern mit Euch reisen und so spannende Sachen erleben.«
»Tracy, du bist mittendrin, so etwas zu erleben. Du hast es bloß noch nicht gemerkt. Vor dir, da bin ich mir sicher, hat noch kein kleines Kind eine Zeitreise erlebt«, antwortete Sally.
Carlas Eltern holten sich einen Block Papier und einen Stift zum schreiben. Dann begannen sie, einen Brief an sich selbst zu verfassen.
Liebe Elisabeth, lieber Mike!
Dieser Brief wird sicher sehr ungewöhnlich für Euch klingen, da Ihr selbst ihn geschrieben habt. Doch Ihr könnt Euch nicht daran erinnern, ihn geschrieben zu haben, denn Ihr habt den Tag, an dem er geschrieben wurde, noch nicht erlebt.
Der Freund Eurer Tochter Carla, er heißt John Damascus, hat beim Tauchen eine Entdeckung gemacht. Er fand ein Zepter, mit dessen Hilfe er durch die Zeit reisen kann. Das klingt vielleicht unglaubwürdig, ist aber wahr. Dieser Brief kommt also von Euch selbst aus der Zukunft. Wir wissen, das klingt völlig absurd. Aber wir
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