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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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selbst haben diesen Stempel auf den Brief gedrückt«, sagte Sally und hoffte, dass Carlas Vater ihr glaubte.
    Carlas Mutter holte tief Luft, dann fragte sie »Hast du gerade gesagt, dass ein Zahn im Briefumschlag liegt? Ein Zahn, der noch in Tracys Mund steckt?«
    Carlas Vater war schneller im Stellen der Fragen. »Das ist wohl wahr, der Stempel ist ein Unikat, diesen besitzt ansonsten niemand. Ich habe ihn einmal speziell für mich anfertigen lassen.«
    »Und sehen Sie sich doch bitte einmal das beigefügte Foto an. So werden sie später, um genau zu sein, in zehn Jahren, aussehen.«
    Der Kreislauf der beiden Eltern stabilisierte sich gerade wieder. Beide hatten wieder eine normale Gesichtsfarbe erlangt. Auch der unangenehme, kalte Schweißfluss des Vaters, der sich aus den Haaren bis zum Kinn erstreckte, versiegte allmählich.
    »Ich glaube, ich bin das erste Mal in meinem Leben wirklich absolut sprachlos und überwältigt, allerdings nicht im positiven Sinne. Ich weiß nicht, was ich zu der Angelegenheit sagen soll. Was Ihr uns sagt, kann einfach nicht wahr sein. Das ist viel zu verrückt. Wer seid Ihr? Seid Ihr etwa Außerirdische? Wie ist es möglich, dass Ihr mir ein Foto in die Hand drückt, das mich zehn Jahre älter zeigt? Ihr jagt mir gerade eine ganz mächtige Angst ein. Seid Ihr Euch überhaupt darüber bewusst?«
    »Das können wir uns gut vorstellen«, sagte Sally. »Doch es ist eigentlich nicht unsere Absicht. Die einzige Absicht, die wir haben, ist die, dass Sie nicht in den Urlaub fahren. Dies ist ungeheuer wichtig. Bitte fahren Sie nicht nach Kanada. Hören Sie auf sich selbst und auf das, was Sie zudem noch in diesem Brief geschrieben haben. Es ist kein Spaß unsererseits. Es ist bitterer Ernst! Ich schlage vor, Sie lesen den Brief noch einmal in aller Ruhe und betrachten ganz genau alle Beigaben, die wir Ihnen mitgebracht haben. Die Zeitung zum Beispiel: Sehen Sie das Datum? Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass wir uns eine dermaßen große Mühe geben, so viele Dinge zu fälschen, nur um Ihnen jetzt eine Menge Angst einzujagen. Welchen Vorteil sollten wir davon haben?
    John versuchte ebenfalls, Carlas Vater ein paar Argumente zu liefern, dass sie die Wahrheit sagten. »Wir haben weder gelacht, noch haben wir uns in irgendeiner Weise über Sie amüsiert. Wir wollen lediglich, dass Sie auf sich selbst hören. Tun Sie uns bitte nur diesen einen Gefallen.«
    »Bitte lasst uns jetzt allein«, antwortete Carlas Vater entnervt. »Wir müssen erst einmal verdauen, was Ihr uns gesagt und mitgebracht habt.« Er sammelte alle Gegenstände ein, die auf dem Tisch verteilt waren, und steckte sie zitternd zurück in den Briefumschlag. Anschließend erhob er sich mühsam und bat seine Frau, ihm ins Haus zu folgen, doch sie blieb sitzen.
    Nun bestand nur noch die Hoffnung, dass sie der Aufforderung folgten und taten, was sie sich selbst aufgetragen hatten.
    »Bleib bitte hier«, sagte plötzlich Carlas Mutter zu ihrem Mann. Anschließend wandte sie sich an Carla und fragte »Geht es nur darum dass wir diesen Unheil verheißenden Urlaub nicht antreten? Ist das wirklich alles? Mehr wollt Ihr nicht von uns?«
    »Ja, das ist alles!«, antwortete Carla. Man konnte ihr ansehen, dass ihr Inneres von Traurigkeit geprägt war. Sie war sich dessen bewusst, was geschehen würde, sollten ihre Eltern nicht auf sie hören.
    »Ich möchte meine Tochter nicht verlieren, nur weil wir zu stur sind, auf diesen Brief zu hören. Ich will mir nicht bis zum Lebensende Vorwürfe machen müssen und in unendlicher Trauer ertrinken.«
    »Noch kann ich diesen Unsinn nicht so recht glauben«, antwortete der Vater und machte eine abwertende Handbewegung, zitterte aber noch immer am ganzen Körper. Er versuchte, den Ungläubigen zu spielen, doch sein Gewissen setzte ihm dermaßen zu, dass sein Nervenkostüm fast zusammenbrach.
    »Die Ähnlichkeit, die ich mit Carla habe, kommt nicht von ungefähr«, gestand plötzlich die erwachsene Carla ihrer Mutter. »Ich habe lange überlegt, ob ich dich damit konfrontieren soll. Aber ich denke, du solltest es wissen. Ich bin Carla. Und ich bin deine Tochter. Allerdings bin ich genau zehn Jahre älter, als die Tochter, die du kennst.«
    »Das ist doch völliger Unsinn!«, beschwerte sich ihre Mutter. Meine Tochter ist im Haus. Dort habe ich sie selbst soeben noch gesehen. Wenn sie es tatsächlich schaffen sollte, innerhalb einiger Minuten um zehn Jahre zu altern, würde ich mich schwer wundern.
    Die

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