Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)
wir sollten ein paar Tage weiter zurückreisen, als bis zum Datum des Reiseantritts«, schlug John vor. »Dann seid Ihr noch zu Hause, und wir brauchen nicht erneut die lange Fahrt mit dem Auto durchzustehen. Wir werden einfach vom Dachboden aus aktiv. Wir reisen ein paar Tage weiter zurück und überreichen Euren Brief. Dort angekommen liefern wir ihn mit all seinen Beigaben ab und reisen sofort zurück. Anschließend werden wir sehen, ob es funktioniert hat. Oder hat jemand eine bessere Idee?«
Niemand hatte etwas dagegen, und niemand hatte einen besseren Vorschlag vorzubringen.
»Ich denke, es ist eine gute Idee. Etwas Besseres könnte ich auch nicht vorschlagen. Wenn wir deinen Eltern ein paar Tage zum Prüfen der Unterlagen geben, klingt es vielleicht noch ein wenig glaubwürdiger«, sagte Sally. »Oder was sagt Ihr als Eltern dazu? Würdet Ihr Euch eher glauben, wenn Ihr noch ein paar Tage zum Prüfen hättet, oder wäre es besser, dass Ihr Euch selbst vor Eurem Urlaub ganz kurzfristig warnt, ohne Euch eine Chance der genauen Prüfung zu lassen?«
»Es ist schon gut, wie John es vorgeschlagen hatte«, antwortete der Vater, der der ganzen Angelegenheit mit etwas Distanz gegenüberstand. »Entschuldigt bitte, wenn ich nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit rede, aber ich finde, es klingt alles völlig verrückt.«
»Nun, es mag sein, dass du uns nicht ernst nimmst, aber hier geht es um deine Tochter und meine Schwester. Wenn du nicht willst, dass sie ertrinkt, nimm uns ernst und mach bitte mit. Du musst uns vertrauen. Den Rest erledigen wir. Wir haben zwar noch nicht so viel Erfahrung in Sachen Zeitreisen, doch je mehr Reisen wir unternehmen, desto mehr Erfahrungen sammeln wir. Es wird schon funktionieren. Glaub uns das bitte«, bat Carla ihren Vater. Er hingegen zog seine Stirn kraus und rieb sein Ohrläppchen, bis es rot glühte.
»Nimm es mir bitte nicht übel. Ich habe mit so einem Phänomen noch nie etwas zu tun gehabt. Wie soll ich damit klar kommen?«
»Du wirst es schon lernen.«
Franklyn wurde ungeduldig, denn die Diskussion um die Glaubwürdigkeit ihres nun folgenden Projekts regte ihn ziemlich auf. »Freunde, sammelt bitte die notwendigen Dinge zusammen. Ich möchte nicht den ganzen Tag über unglaubwürdige Dinge diskutieren. Wenn wir etwas erreichen wollen, sollten wir jetzt aktiv werden. Wenn wir hingegen nur reden, haben wir auch morgen noch nichts erreicht.«
»Ist ja gut. Beruhige dich«, versuchte Sally Franklyns aufgebrachtes Gemüt wieder zu beruhigen. »Programmiere bitte das Zepter und füge vier oder fünf Tage hinzu. Ich denke, fünf Tage sollten ausreichen, um vor dem Urlaub diverse Glaubwürdigkeitsprüfungen des Briefes durchführen zu können.«
Franklyn nahm das Zepter in die Hand und begutachtete es. Anschließend holte er sein Smartphone der Beintasche seiner Hose und gab das Zieldatum ein. Sofort erhielt er den notwendigen Binärcode, den sein Programm in Bruchteilen von Sekunden errechnet hatte. Nun musste er nur noch die Leuchtdioden im Zepter entsprechend einzustellen, dass sie dem Muster auf dem Bildschirm seines Smartphones glichen. Er hatte schon einige Routine bei dieser Tätigkeit. Diesmal funktionierte die Voreinstellung wesentlich schneller.
»Ist Euch aufgefallen, dass das Zepter im Moment auch in der Wohnung funktioniert? Vor kurzem war das noch nicht möglich. Ich vermute fast, dass es sich wie ein Akku mit Energie aufladen kann, wenn man es nur lange genug an der Sonne liegen lässt«, stellte Franklyn überrascht und erfreut fest, als die Leuchtdioden unter seinen Händen ihre Binärmuster von sich gaben .
»das ist gut zu wissen. Also sollten wir das Zepter immer genügend aufladen haben, damit wir auch nachts reisen können«, sagte John begeistert. »In Notsituationen kann uns es einen erheblichen Vorteil verschaffen, wenn wir es nicht nur tagsüber und draußen benutzen können.«
»Wir sind auf der Rückreise in Kanada auch nachts gereist, falls du dich doch daran erinnerst«, antwortete Franklyn.
»Das ist wahr. Wir sind nachts gereist und haben uns gar keine Gedanken darüber gemacht.«
»Tja, Carla, manchmal ist Vergesslichkeit auch positiv«, sagte Sally scherzhaft. »Vergesslichkeit muss nicht immer nur negative Auswirkungen haben. In diesem Falle haben wir davon profitiert.«
Das Zepter war fertig programmiert. Die fünf konnten nun gemeinsam auf den Dachboden des Hauses gehen‚ um von dort aus in die Vergangenheit zu reisen.
»Halt,
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