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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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stopp, es gibt ein Problem«, bremste Franklyn den Enthusiasmus seiner Freunde. Er hielt beide Hände hoch, als wäre er ein Verkehrspolizist, der einen zu schnell fahrenden Autofahrer anhalten musste.
    »Was ist los, was für ein Problem meinst du?«, fragte Carla mit weit aufgerissenen Augen.
    »Ganz einfach. Stell dir vor, deine Eltern entdecken uns hier oben auf dem Dachboden. Du kannst mit hundertprozentiger Sicherheit davon ausgehen, dass sie uns nicht erkennen werden. Wir sind um einige Jahre älter geworden, und wenn du plötzlich als zehn Jahre ältere Dame vor deinen Eltern stehst, bin ich mir sicher, dass sie nach hinten kippen und in Ohnmacht fallen. Zum ersten müssen wir uns eine andere Stelle zum Reisen suchen, zum zweiten darfst du deine Eltern nicht schockieren. Du scheidest also als Überbringer der Botschaft aus«, sagte Franklyn belehrend zu Carla. Ihre großen Augen drückten Besorgnis aus.
    »Schade, aber ich denke, du hast Recht«, gestand Carla traurig. » Ich habe eine Idee: Wir könnten in den Wald hinter dem Haus gehen. Dort hat sich die letzten zehn Jahre sicher nichts verändert. Die Bäume sind vielleicht ein wenig gewachsen. Das dürfte aber nichts ausmachen, wenn wir zurückreisen. Ganz im Gegenteil, die Bäume sind vermutlich ein ganzes Stück kleiner als heute.«
    Somit verließen sie ihre Reiseplattform und gingen in den kleinen Wald hinter Carlas Elternhaus. Er war groß genug, um sich darin perfekt verstecken zu können.
    »Am besten warte ich hier auf Euch. Es dürfte nicht allzu lange dauern, bis Ihr den Brief übergeben habt.«
    »Gut, Carla, wir beeilen uns auch. Seid Ihr alle bereit zum Reisen?«
    »Ich bin bereit«, sagten alle im Chor. Anschließend drehte Franklyn am Griff des Zepters, und schon standen sie in einem Wald, dessen Bäume nur noch die halbe Höhe von denen hatten, die sie soeben noch umgeben hatten. Dem Schutz und der Tarnung dienten sie nun leider nicht mehr. Man konnte sie wunderbar von außerhalb erkennen.
    »Hey, was macht Ihr da hinten im Wald?«, rief plötzlich Carlas Vater. Er stand auf seiner Terrasse und harkte die Unkräuter aus der Erde. Fünf aus dem Nichts auftauchende Menschen zu entdecken war für ihn ein Leichtes.
    »Guten Tag. Ich glaube, wir haben uns ein wenig verlaufen. Wir sind gebeten worden, ihnen einen Brief zu übergeben. Leider haben wir bei der Suche nach Ihrem Eingang die falsche Hausseite erwischt«, versuchte sich John herauszureden. »Es sieht sicher seltsam für Sie aus, dass wir mitten in Ihren Bäumen stehen. Wir sind einfach nur dem Weg gefolgt, und plötzlich standen wir mitten in den Bäumen.«
    »Was ist das denn für eine faule Ausrede? Seht zu, dass Ihr aus meinem Wald verschwindet«, schimpfte er und drohte mit der Faust.
    »Kein Problem, wir wollten sowieso gerade zu Ihnen«, sagte John und bewegte sich auf Carlas Vater zu, der ihn misstrauisch von oben bis unten musterte. In Abwehrstellung hielt er den Rechen vor sich. Man wusste ja nie, zu welchen Schandtaten so ein fremder Mensch in der Lage ist.
    »Was für einen Brief, und warum steckt Ihr ihn nicht einfach in den Briefkasten?«
    »Das geht nicht so einfach. Es ist ein ganz besonderer Brief. Wir können ihn nicht einfach nur in den Briefkasten stecken. Hier, bitte nehmen Sie ihn«, sagte John und reichte dem noch immer misstrauisch dreinschauenden Vater den dicken Briefumschlag. Carlas Vater nahm ihn ohne Worte entgegen und legte ihn auf den Gartentisch vor ihm.
    »Sie sollten ihn jetzt besser lesen. Es ist sehr wichtig«, forderte ihn Franklyn auf. Dabei blickte er den Vater erwartungsvoll an.
    »Eigentlich habe ich im Moment gar keine Zeit dafür. Ich muss meinen Garten fertig bekommen. Was ist denn da drin, was so wichtig ist?«, fragte der Vater und nahm ihn wieder in die Hand. Zögernd öffnete er ihn, blickte vorsichtig hinein und zog ein Blatt Papier heraus. Er staunte nicht schlecht, als er seine eigene Handschrift auf dem Brief erkannte. Aus dem Augenwinkel entdeckte er plötzlich Tracy, die sich soeben als Nachzügler aus dem Wald geschlichen hatte und unbemerkt ins Haus laufen wollte.
    »Hey Tracy, wo willst du denn hin, und vor allem, was machst du da im Wald?«, rief er ihr hinterher. Wie vom Blitz getroffen blieb Tracy stehen und bewegte sich keinen Schritt weiter.
    »Ab ins Haus, Mom wartet schon mit dem Essen auf dich!«
    »Ist gut, ich gehe schon. Ich wollte sowieso gerade reingehen«, antwortete Tracy scheinheilig. Anschließend lief sie weiter

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