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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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und steuerte zielstrebig auf den Hintereingang des Hauses zu. Dann verschwand sie eilig im Haus.
    Die Miene des Vaters änderte sich plötzlich und schlug in eine Gewitterfront um: »Wieso bekomme ich von Euch eine Todesurkunde über den Tod meiner Tochter? Was soll dieser Unsinn? Das ist eine Frechheit!«, beschwerte sich der Vater, stand auf und knallte den Brief voller Wucht auf den Gartentisch. »Ich halte das für einen schlechten Scherz. Und welcher Idiot hat meine Handschrift gefälscht? Das ist ja wohl das Allerletzte!«
    John war plötzlich ganz blass im Gesicht und stammelte: »Hören sie, das ist keine Fälschung. Das Dokument ist echt. Sie erkennen es an den Stempeln. Sie können es gerne prüfen lassen. Aber bitte lesen Sie aufmerksam den Brief. Es ist extrem wichtig.
    »Lizzy«, rief der Vater seiner Frau zu. »Komm bitte raus zu mir. Ich weiß nicht, was es zu bedeuten hat, was ich hier gerade erhalten habe. Die Jungs hier haben mir etwas ganz Seltsames in die Hand gedrückt. Sie behaupten, dieses Dokument wäre echt. Es ist eine Todesurkunde. Sie sagen, ich hätte diesen Brief selbst geschrieben. Das ist doch völlig absurd!« Seine Stimme überschlug sich, und sein Gesicht färbte sich vor Zorn und auch vor Erschrecken rot.
    Seine Frau Elisabeth kam sofort aus dem Haus in den Garten gelaufen und sah sich die verschiedenen Dinge an, die die vier im Briefumschlag mitgebracht hatten. Carla erntete besondere Aufmerksamkeit der Mutter.
    »Das ist ja seltsam, du siehst aus wie unsere Tochter. Nur bist du um einige Jahre älter. Es gibt schon seltsame Zufälle«, bemerkte sie sofort und konnte die Augen nicht mehr von ihr abwenden. Für Carla allerdings war diese Situation äußerst unangenehm, denn sie musste so tun, als gehörte sie nicht zur Familie. »Ja, das kann wohl nur ein Zufall sein. Vielleicht bin ich ihre Doppelgängerin. Nur um ein paar Jahre älter. So etwas soll es geben«, antwortete Carla geschickt. Dabei vermied sie es, ihrer Mutter in die Augen zu sehen.
    »Was hast du denn da bekommen?«, fragte Carlas Mutter nun ihren Mann. Sie drehte sich zu ihm und betrachtete interessiert die Dinge aus dem Umschlag.
    »Das ist ein Brief, den ich angeblich selbst geschrieben haben soll. Das Verrückte ist, dass es  wirklich meine Handschrift ist. Und es ist auch meine Unterschrift. Verdammt, was soll das? Woher habt Ihr diese Dokumente? Entweder könnt Ihr verdammt gut meine Schrift nachmachen, oder ich habe tatsächlich diesen Brief in geistiger Umnachtung geschrieben. Allerdings ist es mir ziemlich schleierhaft, wo die Beigaben herkommen. Doch die Krönung ist die Todesurkunde. Sie sieht wirklich aus, als wäre sie echt. Nur das Datum ist reichlich falsch, denn den Tag, der hier unten steht, hatten wir noch gar nicht. Er liegt in der Zukunft.
    Nach der Lektüre des Briefes verlor Carlas Mutter plötzlich die Farbe aus dem Gesicht. Schlagartig wurde ihr übel. Beide Eltern ließen sich kraftlos auf die Stühle fallen, die neben dem Gartentisch standen. Anschließend baten sie die vier Freunde um ein paar Minuten Zeit zum Luft holen.
    »Woher habt Ihr den Brief?«, wollte der Vater wissen. Nun klang seine Stimme gar nicht mehr kräftig, eher ängstlich und zitternd. Seine Stimme tat es seinen Händen nach. Tropfender Schweiß lief ihm in langen Bahnen die Stirn herunter.
    »Den haben wir von Ihnen erhalten. Momentan können Sie noch nichts von dem Brief wissen, denn er ist aus einer anderen Zeit. Sie können es sicherlich am Datum erkennen. Der Brief ist nicht gefälscht. Wem sollte das dienen? Er hat nur einen Zweck.«
    »Und was für einen, wenn ich fragen darf?«, hörte John ihn flüstern. Die Stimme des Vaters hatte jeglichen Klang verloren. Zudem hatte sich sein Blickfeld durch den nahezu zusammengebrochenen Kreislauf auf ein Minimum reduziert.
    »Der Brief soll Sie vom Urlaub in Kanada abhalten, den sie in Kürze antreten wollen. Die Beigaben sprechen vermutlich für sich. Wenn Sie auch nur in geringster Weise an der Wahrheit und Echtheit des Briefes zweifeln, lassen Sie bitte von einem Zahnarzt den Milchzahn untersuchen, der unten im Umschlag liegt. Es ist derselbe Zahn, der im Moment noch im Mund Ihrer Tochter verweilt. Allerdings ist dieser Zahn ebenfalls aus der Zukunft. Zudem sehen Sie auf dem Papier Ihren eigenen Stempel. Wer sollte in Ihr Haus einbrechen, keine Spuren hinterlassen, einen Stempel entwenden und damit einen Abdruck erzeugen, ohne dass Sie etwas davon mitbekommen? Sie

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