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Das zitternde Herz

Das zitternde Herz

Titel: Das zitternde Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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sehr an sie, denn sie ist nur zu Besuch. Du verstehst doch, Kate, oder? Wir brauchten einen Ort, den du ganz unverdächtig regelmäßig aufsuchen kannst, an dem Nachrichten ausge-tauscht werden können. Unterdessen wird Banny Sitz und Platz, Bring und Bei Fuß lernen und zweifellos eine Menge anderer wundervoller Tricks. Sie ist übrigens ein Geschenk von mir. Aber paß um Gottes willen, um meinetwillen, auf, daß ihr nichts zustößt. Dieser Hund ist ein Vermögen wert.«
    Kate sah noch immer fassungslos aus. »Harriet«, sagte sie langsam, »weißt du wirklich, was du tust?«
    »Absolut, meine Liebe, bitte versuch das zu glauben. Wir werden Reed im Handumdrehen zurückhaben. Jetzt mach’s erst mal gut.
    Und kümmere dich um Banny; die Leute von dem Zwinger werden sie bald abgeben. Der Portier wird sie raufbringen.«
    »Hoffentlich pinkelt sie nicht in den Lift«, sagte Kate.
    »Ah«, rief Harriet, »das hört sich schon besser an. Trink etwas«, sagte sie, als sie ging. »Ich weiß, daß das auch in Reeds Sinne wäre.«
    Kate dachte eine Weile nach, doch nicht ein einziger zusammenhängender Gedanke hielt sich lange in ihrem Kopf. Die Zeit schien ihre Bedeutung verloren zu haben. Dann klingelte es an der Tür.
    Dort auf der Fußmatte stand der Portier samt einem entzückenden Wuscheligen Ding mit faltiger Stirn, das ebenso verwirrt dreinsah wie Kate. Sie nahm die Leine.
    »Hier ist etwas Futter, das für ihn mitgegeben wurde«, sagte der Portier. »Ich hoffe, Sie haben Freude mit ihm. Er wird ein ganz schön großer Hund werden. «
    »Es ist eine Sie«, sagte Kate. »Danke.«
    Kate und Banny waren allein. Banny sah sich um, dann kauerte sie sich hin und pinkelte auf den Fußboden in der Diele.
    Nachdem Kate das aufgewischt, in der Küche Zeitungspapier ausgelegt und es Banny gezeigt hatte, stellte sie ihr etwas Wasser hin und ging zurück ins Wohnzimmer. Der kleine Hund sprang an ihren Knien hoch und, einem Impuls folgend, nahm Kate das Fellbündel hoch, umarmte es und weinte. Banny leckte ihr das Gesicht.

3
    Um ihren Tierarzt- und Hundeschulbesuchen die gebotene Regelmä-
    ßigkeit zu verleihen, ging Kate gleich am Wochenende mit Banny dorthin. So hatte sie wenigstens etwas zu tun. Sie entdeckte Ovido hinter der Empfangstheke, und während sie für die Tierarztbehand-lung bezahlte, unterhielt sie sich zwanglos mit ihm, so daß ihre Konversation, falls sie einmal eine Nachricht zu überbringen hatte, in keiner Weise von ihrem üblichen Verhalten abzuweichen schien.
    Harriet und Toni waren überzeugt, daß man ihr folgte, und Kate hatte ein paarmal jemanden wahrgenommen, der sie durchaus beschattet haben mochte. »Denen kommt es vor allem darauf an, Sie zu ängstigen«, hatte Toni gesagt, »die wollen also, daß Sie wissen, daß man Sie verfolgt und jagt. Aber unterschätzen Sie sie nicht. Tun Sie nichts, was Sie nicht an einem normalen Tag tun würden.« (Toni enthielt sich zu bemerken – und Kate hob es ihrerseits nicht hervor –, daß kein Tag jemals wieder normal sein würde.) Am Montag – sie hatte Sprechstunde – nahm Kate eine Nachricht von Reeds Entführern mit, die sie am Vorabend bekommen hatte; sie mußte nicht den Weg über den Tierarzt nehmen. Die Nachricht lau-tete, daß man ihre Annonce zur Kenntnis genommen habe und ihr genau eine Woche Zeit gebe – also bis nächsten Montag –, ihren Artikel unterzubringen, dessen Erscheinen man wenige Tage darauf erwarte. Andernfalls werde man Reed entweder töten oder schwer verletzen.
    Dieser letzte Hinweis verursachte Kate einige quälende Stunden, das war unvermeidlich, trotz Tonis Versicherung, daß Drohungen zu diesem Zeitpunkt nicht zählten. Reed zurückzubekommen, war alles, was zählte. In der Zwischenzeit, sagte Toni wieder und wieder ermutigend, registrierten sie und Harriet alles, was passierte, genauestens.
    »Wir werden sie strafrechtlich verfolgen können, wenn all das vorbei ist. Unterdessen aber wollen wir, daß Sie etwas tun.«
    »Eine Katze diesmal?«
    »Sarkasmus ist eine unproduktive Form der Kommunikation«, sagte Toni mit pädagogischem Dünkel. »Hören Sie, ich will nicht länger als die anderen Studenten bleiben und damit die Aufmerksamkeit auf mich lenken, ich werde Ihnen also nicht en détail darlegen, was Harriet und ich tun. Wir wollen von Ihnen folgendes.«
    Kate sah sie gleichermaßen erschrocken und gespannt an, eine Verknüpfung, die schwer zu erlangen und noch schwerer auszuhal-ten ist.
    »Schauen Sie nicht so entsetzt«,

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