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Das zitternde Herz

Das zitternde Herz

Titel: Das zitternde Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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setzte Banny neben Kate auf der Couch ab und ging den Scotch holen. »Wie alt ist sie? Wo hast du sie her? Und soll sie von nun an zur Familie gehören? Was deine Frage angeht, Scotch ist in Ordnung.« Er schenkte sich und Kate ein. »Haben wir etwas für Banny?«
    Arme Banny, dachte Kate, sie ist verdammt dazu, unser einziges Gesprächsthema zu sein. »Wir haben sie nicht für immer«, sagte Kate, als sie dorthin zurückkehrten, was Kate das Wohnzimmer nannte, obwohl es sich einfach um den Teil des Lofts handelte, in dem Wohnzimmermöbel standen.
    »Sie ist eine Leihgabe, eine Art Camouflage, um geheime Botschaften auszutauschen. Ich werde alles irgendwann erklären. Jetzt rede du, Reed. Erzähl mir, was passiert ist. Bist du wirklich in Ordnung?«
    »Ich finde, wir sollten sie als unser Maskottchen behalten. Sie könnte uns als Vorwand dafür dienen, uns im Park zu treffen und zu küssen. In Ordnung, ja, ich bin in Ordnung. Sie haben mich geschnappt und ein oder zwei Tage in dem muffigen Zimmer des einen Typen, der mich gekidnappt hat, festgehalten, und dann wurde ich in die Wohnung gebracht, wo ihr mich gefunden habt. Es war nur eine Sache von ein paar Tagen, obwohl es mir vorkam wie eine Ewigkeit.
    «
    »Auch mir kam es so vor. Waren sie gemein zu dir?«
    Sie nippten an ihrem Scotch. Zu Kates Unbehagen war das Gespräch zwischen ihr und Reed, das in Tonis Gegenwart unmöglich schien, noch immer etwas steif, verlegen, ganz und gar nicht so, wie sie es erwartet hatte, wenn sie einander endlich wiedersahen – und zwischendurch hatte sie daran gezweifelt, ob sie einander überhaupt wiedersehen würden. »Nicht gemein.« Reed betrachtete sein Glas, leerte es und nahm dann Kates Hand. »Nur verführerisch«, sagte er.
    »Ununterbrochen und immer überzeugender. Das war natürlich, nachdem wir in die Wohnung der Mädchen gekommen waren. «
    »Und wozu wollten sie dich verführen?«
    »Sie zu vögeln. So akrobatisch wie möglich, nahm ich an.« Reed nahm einen großen Schluck Scotch und stand auf, um sich noch einen zu holen. Er nahm auch Kates Glas.
    »Hast du widerstanden?« fragte Kate, »und wenn ja, warum, und wenn nicht, warum nicht?« Sie merkte, daß ihr Ton nicht ganz die spielerische Leichtigkeit erreichte, die ihr vorgeschwebt hatte.
    Reed antwortete hinreichend deutlich. »Gute Frage. Ich würde gerne sagen, es war wegen meiner entschiedenen Treue zu dir, trotz aller Versuchungen, aber die Wahrheit, mein Schatz, ist, daß ich mehr als bereit gewesen wäre, wenn eine Nummer mich da rausge-bracht hätte, selbst ohne die zur Schau gestellte Sinnlichkeit der Verführerinnen. Das letzte Nymphchen, die Blonde, halbnackt und verlockend, hat sich am meisten bemüht. Ich habe ihr vorgeschlagen, daß wir uns in ein Hotel begeben sollten, wo wir uns garantiert ungestört amüsieren könnten. Als sie das ablehnte, wußte ich, daß ich recht hatte.«
    »Recht womit? Bin ich besonders dumm?«
    »Nein, nur nicht männlich genug. Ich hatte von Anfang an vermutet, daß sie auf Photos aus waren, und auf Videos. Stell dir vor, was sie damit hätten machen können. ›Ehemann einer Feministin findet endlich Erleichterung‹, oder was für Widerlichkeiten auch immer sie mit der beflissenen Hilfe der Medien an die Öffentlichkeit gebracht hätten. Wir wollen gar nicht davon reden, daß solche Bilder meiner Karriere nicht sonderlich förderlich gewesen wären, wieviel Vergnügen sie der Mehrzahl meiner Kollegen auch bereitet hätten.
    Sie redeten ständig davon, daß sie scharf auf reife Männer wie mich seien, blabla, aber als die Blonde das Hotel ablehnte, wußte ich, daß sie dort bleiben mußten, wo die Kameras installiert waren. Ich hoffe, Harriet sucht danach.«
    »Hätten wir ihr das nicht sagen sollen?«
    »Ich möchte wetten, Toni und sie haben daran gedacht, die Wohnung genau zu durchsuchen. Sie waren schließlich findig genug, mich dort aufzuspüren.«
    »Ich habe dich aufgespürt«, sagte Kate, mit einem Nachdruck, der sie selbst überraschte. »Nicht, daß sie keine gute Arbeit geleistet hätten. Ach, verdammt.«
    »Bitte wein nicht, Kate, das ist eine ganz unpassende Reaktion auf meine Rückkehr. Trink dein Glas aus. Erzähl mir alles, was du erlebt hast, seitdem ich nicht wie verabredet im Restaurant aufgetaucht bin. Denn Toni hat recht. Wir müssen unseren Verstand auf Trab bringen. Wir müssen – ab morgen – herausfinden, wer hinter all dem steckt. Man kann das ohne Frage als kindischen Streich sehen, aber die

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