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Das zitternde Herz

Das zitternde Herz

Titel: Das zitternde Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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Jungs und Mädels haben sich das nicht ausgedacht, und sie haben auch die Details nicht geplant. Sie erzählten mir, man würde mich gefangenhalten, bis du einen Artikel geschrieben hättest, in dem du erklärst, daß du keine Feministin mehr wärst, sondern vielmehr die traditionellen Werte der christlichen Rechten unterstützt.
    Ich sagte, daß kein Mensch das glauben würde, aber sie behaupteten, du hättest nur wenig Zeit, um der Aufforderung Folge zu leisten.
    Gott, ich hoffe, du hast es nicht getan.«
    »Nein, aber ich hätte es getan, wenn wir dich nicht gefunden hätten. Und ich kann nicht aufhören zu heulen. Hättest du wirklich gern mit diesen Mädchen geschlafen?«
    »Rasend gern. Hast du jemals diesen Ausdruck gehört jemanden richtig hernehmen wie in ›Mann, hat der mich hergenommen‹. Ich hätte sie liebend gern mehr als nur richtig hergenommen. Aber ich hab es nicht. – Kate, wo ist dein Humor geblieben?«
    »Ist mir vermutlich vergangen«, sagte Kate.
    »Nein, ist er nicht«, erwiderte Reed. »Nie und nimmer. Es muß entsetzlich für dich gewesen sein. Ich war einfach nur eingesperrt, bekam regelmäßig zu essen und eine Parade junger verführerischer Dinger zu sehen. Du warst krank vor Angst. Wenn du wirklich lachen willst, dann stell dir vor, unsere Positionen wären umgekehrt gewesen. «
    »Das ist nicht dasselbe«, sagte Kate.
    »Nein«, sagte Reed, »das stimmt. Es war gemein und ekelhaft, dir das anzutun, und ich bin entschlossen, die Hintermänner aufzuspüren und sie zur Rechenschaft zu ziehen. Das Ganze ist im Grunde nichts anderes als fundamentalistischer Terror. Andersdenkende Menschen verdienen zu leiden. Ich wußte, daß dieses Land durch Terroristen verwundbar geworden ist, und jetzt habe ich es am eigenen Leib erfahren. Und du auch. Sollen wir uns richtig betrinken?
    Ich wünschte, wir könnten auf Champagner umsteigen, auch wenn das wenig ratsam wäre, aber wir haben Glück, das zu haben, was wir haben. Du hast gute Freunde, Kate.«
    Und jetzt lächelte sie.

6
    Am nächsten Morgen hielten sie zu viert – Kate, Reed, - Toni und Leslie – Kriegsrat in Leslies Loft. Harriet bewachte »die Mädchen«, wie Toni und Reed sie weiterhin nannten. Jane genoß das Vertrauen aller, konnte aber an der Unterredung nicht teilnehmen, da sie – wie Leslie, die Künstlerin, es gerne ausdrückte – einem Brötchengeber unterworfen und schon gegangen war. Leslie, die auf den Stand der Ereignisse und Diskussionen des Vorabends gebracht worden war, stimmte Tonis Plan zu.
    »Ihr beide könnt so lange hierbleiben, wie ihr wollt«, sagte sie zu Reed und Kate. »Nach meinen Enkeln wird man euch kaum bemerken, das könnt ihr mir glauben.« Aber man würde sie natürlich bemerken. Lofts sind für ein oder zwei Personen konzipiert, nicht mehr, es sei denn, man würde sie in Zimmer unterteilen, und warum sollte man dann nicht gleich eine richtige Wohnung mieten? Leslie und Jane hatten Schlafzimmerwände eingezogen, um sich zurückzie-hen zu können, wenn Gäste kamen, aber alles andere war offener Raum.
    »Das ist sehr großzügig von Ihnen und Jane«, sagte Toni, »aber ich glaube, am gescheitesten ist es, wenn wir Kate und Reed nach Hause lassen. Kate kann ganz normal nach Hause gehen. Reed müssen wir irgendwie reinschmuggeln, wenn nötig, eingewickelt in einen persischen Teppich, wie Kleopatra. Er muß so tun, als wäre er nicht dort bei Kate, was, wenn er erst mal drin ist, nicht allzu schwierig sein dürfte. Aber was wird mit Ihren Lehrveranstaltungen?« fragte sie Reed.
    »Wenn ich entführt bin, kann ich nicht unterrichten. Ich habe ohnehin schon Seminare versäumt. – Stimmt, es wird einen gewissen Erklärungsbedarf geben, wenn sie erfahren, daß ich zurück, aber nicht zum Unterricht erschienen bin, aber ich denke, das kann ich geradebiegen und den Studenten gegenüber wiedergutmachen. Die Frage ist, wenn Kate und ich erst wieder zu Hause sind, was tun wir dann?«
    »Jetzt wollen wir Sie zuerst mal da hinbringen«, sagte Toni. Und das gelang ihnen ohne größere Schwierigkeiten. Nötig war nur ein geeignetes Ablenkungsmanöver für den Portier, um unbemerkt die Feuertreppe für Reed zu öffnen (der Lift wurde von einem Monitor überwacht). Toni bemühte, wie Kate leicht amüsiert beobachtete, ihre Sexy-Nummer, um den Portier abzulenken, während Kate erst mit dem Lift zu ihrer Wohnung hinauffuhr und dann durch das Trep-penhaus wieder ins Erdgeschoß kam und von innen die Tür für Reed und Toni

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