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Das zitternde Herz

Das zitternde Herz

Titel: Das zitternde Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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wie sie es vorausge-sehen hatte, auf einem Stuhl und wartete. Aber Reed würde Harriet sagen, daß sie mitgekommen war, und darauf kam es an.
    Relativ bald kam Reed wieder heraus. »Ich denke, sie wird das durchstehen«, sagte er, »obwohl Tonis Tod sie sehr erschüttert hat; natürlich fühlt sie sich dafür verantwortlich. Ich habe versucht, ihr klarzumachen, daß sie diejenige ist, die jetzt all unsere Unterstützung braucht, ihre eigene eingeschlossen; Toni können wir nicht mehr helfen. Wenn jemand in einem solchen Zustand wie Harriet ist, dann muß man die einfachsten Dinge sagen und sie ständig wiederholen.

    Ich sagte ihr, daß ich ihr bis morgen einen Anwalt besorgen würde, mit dem sie die ganze Angelegenheit besprechen könne, und daß die Polizei sie sicher nicht festhalte. Sie stammelte fortwährend etwas von Kaution. Ich wundere mich immer wieder, wie wenig die Bürger, selbst Privatdetektive, vom Strafrecht wissen. Weißt du, wie lange man Menschen nach einer Verhaftung festhalten darf, Kate?«
    »Natürlich nicht«, sagte Kate.
    »Sechs Tage oder hundertvierundvierzig Stunden. Ich erzählte ihr, daß du mit mir gekommen seist und daß keiner von uns beiden auch nur einen Augenblick glaube, sie hätte Toni umgebracht. Harriet ist genauso schlimm wie du; sie schien sich nicht im klaren dar-
    über zu sein, daß man sie nicht verhaftet hatte, ganz zu schweigen davon, daß, wenn dem so gewesen wäre, man sie angeklagt und in Untersuchungshaft behalten hätte und eine Kaution erst zu einem späteren Zeitpunkt durch einen Richter bestimmt worden wäre. Ich finde es einigermaßen irritierend, daß zwei der intelligentesten Frauen, die ich kenne, im Hinblick auf die Gesetze derartig ahnungslos sind.«
    »Ist das wahr?« sagte Kate. »Ich denke, das liegt daran, daß wir nicht davon ausgehen, in polizeilichen Gewahrsam genommen zu werden, und wenn doch, wir uns einen Anwalt nehmen können.
    Selbstgewißheit, die zu unentschuldbarer Unwissenheit führt, um es mal deutlich zu sagen.«
    Schweigend saßen sie eine Zeitlang in dem Taxi, das sie nach Hause brachte, von wo aus Reed den Anwalt anrufen würde, den er für Harriets Fall interessieren wollte. »Glaubst du wirklich keinen Augenblick, daß Harriet Toni getötet hat?« fragte Kate nach einer Weile.
    »Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, daß Harriet irgend etwas über Toni erfährt, was ihr nicht gefällt, und daß sie ihr wütend die Zusammenarbeit aufkündigt und die Tür hinter sich zuknallt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sie Toni oder irgendwem sonst einen stumpfen Gegenstand über den Kopf schlägt. Ich habe jedoch den Verdacht, daß sie und Toni mehr herausgefunden haben als sie uns erzählt hat. Ist dir klar, Kate, daß Toni vielleicht sterben mußte, weil sie kurz davor war, herauszufinden, wer hinter unserem kleinen Drama steckte? Und vielleicht hat sie Harriet davon erzählt, vielleicht aber auch nicht.«
    »Kannst du das Harriet fragen?«
    »Das hoffe ich natürlich, wenn sie bereit ist, offen mit uns über Toni und ihre Partnerschaft zu sprechen, die Klienten eingeschlossen. Sie wird damit rechnen, von uns befragt zu werden, da kannst du sicher sein. Weißt du, Kate«, fuhr er fort, »mir wird langsam klar, daß ich Toni nie besonders mochte und daß ich nie gestutzt und mir das eingestanden oder mich gefragt habe, warum dem so ist. «
    »Du meinst, wir sollten betroffener sein, als wir es sind?«
    »Na ja, betroffener, in einem persönlicheren Sinn. Der Tod ist immer entsetzlich und beängstigend, aber manche Tode erschüttern uns mehr als andere. Wenn Harriet gestorben wäre… «
    »Ich weiß, was du meinst. Und Toni war noch jung, das macht es noch schlimmer. Ich merke jetzt, daß ich ganz selbstverständlich davon ausgegangen bin, sie werde sich erholen, wenn sie erst mal aus dem Koma erwacht ist. «
    »Ich weiß nicht, ob man von irgend jemandem, der schwere Kopfverletzungen hatte, behaupten kann, er habe sich vollständig erholt. Manchmal melden sich diese Traumata plötzlich wieder. « Er nahm Kates Hand, und den Rest der Fahrt schwiegen sie.
    Am Ende brauchte Reed ein paar Tage, um den Anwalt zu überreden, den er für Harriets Fall im Auge hatte. Der Terminkalender des Mannes war übervoll. »Wie die aller erfolgreichen Straf Verteidiger, stimmt’s?« kommentierte Kate. »Entweder sie sind zu beschäftigt oder keiner will sie – so ist die Welt.« Reed und Kate waren sich einig, die Anwaltskosten zu übernehmen. Harriet

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