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Das zitternde Herz

Das zitternde Herz

Titel: Das zitternde Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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widersetzte sich natürlich und wollte einen Pflichtverteidiger vom Gericht nehmen. Reed machte ihr klar, daß ein solcher Anwalt erstklassig oder aber auch nicht sein konnte, und daß ihm und Kate mit einem abschätzbaren Maß an juristischer Erfahrung auf Harriets Seite wohler wäre.
    »Ich werde euch das Geld zurückzahlen, und wenn ich dafür den Rest meines Lebens brauche«, warnte Harriet sie.
    »Natürlich wirst du das«, sagte Reed. »Wenn nicht, werden wir dich dafür arbeiten lassen. Jetzt wollen wir uns auf das konzentrieren, was im Augenblick ansteht.«
    Und so setzten sie sich einen Abend zusammen, um den Fall zu diskutieren: der Anwalt Archie Press, Harriet, Kate und Reed. Reeds Ansicht – die sich wenigstens anzuhören er Archie und Harriet überredet hatte – war, daß sie beweisen mußten, daß Harriet das Verbrechen nicht begangen haben konnte und daß es kein plausibles Motiv gab, das die Polizei angeben konnte.
    »Es würde helfen«, betonte Archie, »wenn wir den wirklichen Mörder fänden, falls es einen gibt. «
    »Na ja«, sagte Kate, »sie hat sich nicht selbst über den Schädel geschlagen.«
    »Tut mir leid«, stimmte Archie zu. »Ich meine einen Mörder im Gegensatz zu einem dahergelaufenen Irren, der zufällig in das Büro kam und Toni zu seinem Feind erklärte. Das kommt in New York leider vor. Sie alle lesen die Zeitungen, ich muß also keine Beispiele bemühen.«
    »Hinterlassen die nicht meistens Spuren?«
    »Nein. Gewöhnlich schnappt man sie wegen eines anderen Verbrechens, und dann gestehen sie schließlich auch die übrigen.
    Wir sprechen hier von Killern, die nichts über ihre Opfer wissen; diese haben einfach das Pech, dem Killer in die Quere zu kommen, seinen Weg zu kreuzen, da zu sein, wenn er gerade etwas stehlen will.«
    »Und Sie meinen, es wäre schwierig, zu beweisen, daß es diese Art von Mord war?« fragte Kate.
    »Schwierig bis unmöglich. Wir haben nur zwei Hoffnungen. Na-türlich werden wir dabei bleiben, daß Harriet es nicht getan hat; das ist der Weg, den ich vorschlage. Die eine Hoffnung ist, daß Sie herausfinden, wer es war und daß der Mörder in irgendeiner Verbindung mit dem Opfer stand. Das ist der Weg, den, wenn ich es richtig verstehe, Harriet vorschlägt. Ich glaube, es lohnt sich, dem nachzu-gehen, aber ich werde das Ihnen überlassen müssen, es sei denn, Sie können mir etwas mehr anbieten als wir bis jetzt haben. Unsere größ-
    te Hoffnung«, setzte Archie hinzu, »gilt im Augenblick den Papieren in Tonis Büro. Sie mögen sich als wertlos erweisen, oder sie wurden womöglich schon konfisziert. Die Polizei hat die Räumlichkeiten versiegelt, aber sie müssen mir Zutritt gewähren. Vielleicht gibt es dort etwas, was uns zu dem Täter führt. Aber wetten möchte ich nicht darauf. «
    »Sie klingen nicht sehr optimistisch«, sagte Harriet, in einem Ton, als spräche sie übers Wetter.
    »Es ist auch nicht mein Job, optimistisch zu sein«, gab Archie zu-rück. »Betrachten wir die Tatsachen und lassen wir einen Moment außer acht, welche Beweise die Papiere in dem Büro vielleicht liefern mögen. Sie hatten jede Möglichkeit, das Verbrechen zu begehen. Wir können die Frau, die Sie in der Toilette getroffen haben, nicht finden, obwohl wir es versuchen. Ich habe jemanden beauf-tragt, jeder Spur aus jedem Büro auf diesem Stockwerk nachzuge-hen, aber ohne Erfolg. Sie hatten einen Schlüssel zur Bürotür, die abgeschlossen war und mit einem Schlüssel geöffnet worden ist.
    Auch wenn die Polizei bis jetzt kein Beweismaterial hat, kann ich nicht behaupten, daß mir unsere Lage sonderlich gefällt. «
    »Toni könnte dem Besucher, den sie vielleicht kannte, die Tür von innen geöffnet haben«, sagte Harriet.
    »Zweifellos. Ihre Fingerabdrücke sind natürlich an der Tür. Aber hat sie dann dem Besucher einfach den Rücken zugewandt und ihm ihren Kopf für einen gewaltsamen Angriff dargeboten?«
    »Sie könnte sich durchaus abgewendet haben, wenn es jemand war, den sie kannte, oder selbst, wenn sie ihn nicht kannte«, beharrte Kate. »Wir erwarten nicht von jedem, der unser Büro betritt, daß er eine schwere Körperverletzung plant. Wer immer es war, schlug auf sie ein und verschwand, wobei sie oder er die Waffe mitnahm.«
    »Möglich«, räumte Archie ein. »Zumindest, meine ich, stimmen wir theoretisch überein, daß Toni die Person kannte, die sie niederschlug, wer immer sie war – sie vielleicht sogar gut kannte. Oder ihn«, setzte er etwas

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