Das zweite Gesicht
Brauen, keine W i mpern. Und irgend etwas stimmte nicht m it seiner Haut.
Der W agen fuhr nur ein paar Dutzend Meter, dann bog er von der C haussee in einen der W aldwege ab.
Sie wusste nicht, wer d i e Männer waren, wusste nic h t, was sie wollten, ab e r sie würde nicht stillh a lte n , so lange nie m and sie m it einer Pistole oder einem Messer bedrohte.
Dann bre m st e der Fahrer abrupt, und der W agen kam m it einem Ruck zum Stehen.
»Ganz ruhig«, sagte der Mann, der sie festhielt.
»Versuchen Sie nicht, wegzulaufen.«
Er öffnete die Tür und schob s i e ins Freie, wo sie bereits vom Fahrer erwartet w urde. Sie trat ihm gegen das linke Bein, aber er hielt sie trotzdem so lange fest, bis auch der zweite Mann auf d e m weichen W aldboden stand. W i ndstöße fuhren durchs Unterholz, es roch nach feuchtem L a ub und Tannennadeln.
» W as wollen Sie ? «
Sie bekam keine Antwort. Stattdessen hielt der Fahrer sie jetzt von hinten fest, während der andere Mann sich an ihren Mantelknöpfen zu schaffen m a chte. Zum e rsten Mal sah sie sein Gesicht. Keine Ver b recherfratze, aber a u ch nicht das Gegenteil. Einfach irgendein Kerl.
»Nein!«, brüllte sie, als er ihren Mantel aufriss und sie betastete. Jetzt wehrte sie sich so heftig, dass der Mann zurückwich, aber nur für einen A ugenblick. Der Fahrer verstärkte seinen Griff um ihre Ar m e, und ihr blieb nur, um Hilfe zu schreien und s i ch dabei heftig hin- und herzuwerfen.
Wiede r spürt e si e di e Händ e de s Manne s au f ihr e m Körpe r , off e nba r su c ht e e r nac h d e n Knöpfe n ih r e s Kleide s . Pec h geh a bt ! Da s Kle i d wurd e i m Rücke n geknöpft.
Sie ram m te ihren Abs a tz auf den Fuß des Fahrers. Er schrie nicht auf, aber er zog den Fuß zurück und verlor dabei für einen Mo m ent den Halt.
Plötzlich lag sie auf dem B a uch, wurde an den S chultern auf den Boden gedrückt, während ihr je m and den Mantel vom Leib riss. Sekunden später spürte sie Finger an der Knopfleiste des Kleides. Einer der Männer riss das Kleid auseinander, sie fühlte, wie die Knöpfe absprangen, und dann war ihr Rücken nackt, und sie w urde heru m gerollt.
Sie trat um sich, fuchtelte m it den Ar m en und schrie laut, doch sie hatte keine Chance gegen zwei Männer. Augenblicke später war ihr Oberkörper nackt.
Der Fahrer schenkte ihr einen finsteren Blick. »Scheiße noch m al, warum könn e n Sie nicht stillhalten ? « Er blutete aus einer Kratzspur auf seiner W ange.
» W ir … tun Ihnen … nichts«, keuchte der zweite Mann, während er versuchte, ihre stra m pelnden Beine festzuhalten.
Der Fahrer z errte i h re Ar m e auseinander, bis sie m it d e m nackten R ü cken im G r as am Rande des W aldweges lag und beide Männer ungehinderte Sicht auf ihre Brüste
hatten. Sie spürte einen kalten W i nd über sich hinwegstreichen wie tote Fingerspitzen.
» W eiter«, sagte der Fahrer zu dem anderen Mann, der sich d arau fh i n auf i h re Beine s e tzt e , ihr Kleid weiter nach unten zog. Sie versuchte ihn anzuspucken, doch auch das hielt ihn nicht auf. Sie spürte die kühle Luft auf ihrem Bauch und hörte wie der Mann sagte: »Da ist sie! Scheiße, da ist sie!«
Plötzlich wurden die Hände des Mannes zurückgerissen, sein Körper löste sich von ihren Beinen, und Chiara nutzte den Augenblick, um ihr Knie nach oben zu reißen. Sie ram m te es in seine Genitalien, aber sein Schrei kam einen Augenblick zu früh, und dann lockerte sich auch der Griff des Fahrers, und sie hörte du m pfe Laute, wie von Schlägen und Tritten.
Da waren noch andere Gestalten, dunkle Umrisse vor dem schwachen Licht des Automobils; sie bewegten sich schnell und in einem Pulk, in den mit einem Mal auch ihre beiden Peiniger verstrickt waren. Ein Wirbel aus Armen und Beinen, Körper, die zusammensackten, sich wieder hochrappelten und erneut ins Getümmel stürzten.
Erst jetzt wurde ihr klar, dass niemand sie mehr festhielt. Mit rasselndem Atem robbte sie rücklings nach hinten, bis sie mit der Schulter gegen einen Baumstamm stieß. Sie raffte ihr Kleid hoch und richtete sich auf.
Der Ka m p f auf dem W a ldweg hatte jetzt eine Wendung genommen. Drei oder vier Gestalten prügelten auf die beiden Männer in den langen Mänteln ein, bis es einem von ihnen schließlich gelang, seine Gegner abzuschütteln und in den W agen zu springen. Der Motor stotterte, Qualm drang unter der Haube hervor und m achte die Ränder des Lichtsc h eins noch deutlic he r, scharf
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