Dauergeil
zu sein. Mit vorgehaltener Hand sagte sie: „Das kann man aber nicht laut erzählen, dass wir uns im Sexchat kennen gelernt haben.“
„Warum nicht?“, fragte Anna.
„Na du weißt schon: Die Gesellschaft, es liegt an der allgemeinen Auffassung. Niemand würde es verstehen.“
„I glaub, das liegt eher an dir, du schämst dich.“
„Nein, kann nicht sein. Früher vielleicht, aber jetzt doch nicht mehr.“
„Aber schau: du kannst nicht offen darüber reden. Ich flüstere dich ja auch nicht an.“
Laura fühlte sich erwischt. Etwas an Annas Art mit ihr zu reden war anders, aber es gefiel ihr. Anna war offen und immer gerade heraus. Sie nahm kein Blatt vor den Mund und schien sich wegen nichts zu schämen. Wenn Laura sie mit Tina verglich, war sie weitaus frecher. Tina war dagegen dezent-frivol.
Die Bedienung kam und fragte nach ihrem Wunsch. Laura bestellte sich einen Yasmin Tee, Anna eine Fanta. Als sich die freundliche, asiatische Bedienung neben Anna stellte, um die Getränke aufzuschreiben, musste Laura sich beherrschen, nicht zu grinsen, denn neben der zierlich schlanken Bedienung sah Anna aus, wie eine Breitbandnudel neben einer Spaghetti. Ausladend saß sie da, mit fleischigen Oberarmen, einer fülligen Oberweite und leichten Doppelkinn. Obwohl das Gesicht jugendlich und rosig wirkte und die kleinen, braunen Augen sie schalkhaft ansahen, verhinderte dies nicht, dass sie auf Annas Busen sah. Trotz ihrer Fülle war Anna nett, ja fast aufreizend angezogen und das gemusterteShirt ließ ihre senkrechte Hautfalte am oberen Ende des Busens frei liegen. Wie ein Balkon. Ein echter Wonneproppen. Einen kurzen Augenblick konnte sich Laura die Weichheit der ausladenden Pracht vorstellen. Inzwischen war die Bedienung wieder gegangen und Laura sah Anna wieder in die Augen.
„Laura, wo glotzen wir denn wieder hin?“
„Na in deinen Ausschnitt, wenn du ihn mir schon so offen hinhältst, musst du dich nicht wundern.“
„Wo waren wir stehgeblieben?“
„Ich denke mal, die ganze Welt besteht nur aus einem triebhaften Grundgedanken: Sex. Jeder weiß es, jeder tut es. Aber wenige reden darüber.“
„Das stimmt. Ich bin dafür, dass Sex legalisiert wird.“
„Wie meinst du das?“
„Ich meine, jeder soll offen sagen können, wie er die letzte Nacht verbracht hat, ohne sich schämen zu müssen.“
Laura grinste Anna zustimmend an. „Bist du ein kleiner Revolutionär, Anna? Also ich zum Beispiel war gestern Abend allein.“
„Mei, du arme. Also ich hab gestern herrlich gepoppt“, sagte Anna demonstrativ laut, sodass es beinahe peinlich wurde. Die Frau am Nachbartisch ließ die Gabel fallen und sah mit vollem Mund zu ihnen herüber. Dabei hatte sie mit dem Kauen aufgehört. Anna konnte beobachten, wie der Mann, der zu dieser Dame gehörte, ein Lächeln nicht verbergen konnte, aber dennoch streng zu ihnen herübersah.
„Siehst du, das meine ich“, sagte Laura.
Anna erhob ihr Glas Limo. Laura nahm ihr winziges Trinkgefäß, das mit Yasmin Tee gefüllt war und hielt es ebenfalls in die Höhe.
„Prost Anna, auf die Sexrevolution!“
„Cheers Laura, auf noch viele empörte Gesichter und ein ausgefülltes Sexleben!“
Das Pärchen am Nebentisch äugte wieder neugierig zu ihnen hinüber, wobei die Frau ein verständnisloses Gesicht machte und der Mann skeptisch zu sein schien. Er flüsterte seiner Frau etwas zu, die daraufhin ein noch verkniffeneres Gesicht machte.
Das Essen wurde serviert, Anna hatte Ente gewählt, Laura hatte sich für das Hühnerfleisch entschieden. Als sie sich eine kleine Menge auf den Teller lud und in den Hühnerstückchen stocherte, musste sie schmunzeln und hob die Gabel so, dass Anna sie deutlich sah.
„Schau mal, was ich da habe.“
Anna hob ihren Blick von ihrem Teller, sie war ebenfalls damit beschäftigt, sich eine Ladung auf den Teller zu schaufeln. „Was du aber auch immer hast, das kann ja nur dir passieren. Wieso hab ich nicht solche Stücke?“
Laura drehte die Gabel mit dem aufgespießten Stück Fleisch in Annas Augenhöhe und betrachtete es. Durch das Kochen hatte sich das Stückchen Hühnerfleisch so zusammengedreht, dass es aussah, wie eine kleine Vagina nebst Klitoris, die am oberen Ende deutlich ausgeprägt war. Zu beiden Seiten des Fleischstückes waren die vermeintlichen Lippen eigenartig eng zueinander geschmiegt.
„Soll ich das jetzt wirklich essen?“
Laura sah nun Anna provozierend an und öffnete ihren Mund. Sie streckte erst mal die Zunge
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