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Dauergeil

Dauergeil

Titel: Dauergeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Fox
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die Matte, zog ihre Sachen wieder an und verschwand in Richtung Bar. Im Durchgang blieb sie noch kurz vor dem Spiegel stehen, glättete ihre Haare und blickte prüfend in den Spiegel. Laura war mit ihrem Aussehen zufrieden, verschloss ihr Negligé und steuerte auf die Bar zu. Vicente entdeckte sie gleich, bot ihr ein Wasser an.
    „Na, zufrieden?“, fragte er und stellte ihr ein kaltes, mit Eiswürfeln serviertes Wasser auf die Theke.
    „Oh, ja. Das hätte ich ja im Traum nicht gedacht, dass dieser Abend noch so bunt werden wird.“
    „Dat is schön, zu wissen. Hauptsache, du fühlst dich hier wohl.“
    „Das kann man wohl sagen.“
    Es war mittlerweile halb vier in der Früh. Laura staunte, wie schnell die Zeit vergangen war. Sie erhob sich von dem Barhocker beugte sich über die Theke, damit Vicente sie verstand. „Rufst du mir ein Taxi?“
    „Natürlich, Madame.“
    Laura ließ sich von ihrem Barhocker rutschen und verschwand in die hinteren Räumlichkeiten, um zu duschen und sich wieder umzuziehen.
    „Kommst du morjen wieder?“, fragte Vicente, als sie den Barraum wieder betrat.
    Laura lachte und schüttelte den Kopf. „Das reicht für längere Zeit, denk ich.“
    „Denn wünsch ick dir noch een schönen Urlaub.“
    „Ich werde dieses Haus weiter empfehlen“, sagte sie und wandte sich den drei Stufen zu, die sie hinaufgehen musste, dort wartete das Taxi mit laufendem Motor.
    Der nächste Morgen begann ungewohnt spät, sie hatte bis zwölf geschlafen. Laura hatte das Frühstück verpasst. Aber das war nicht weiter schlimm, denn sie hatte den Urlaub all inclusive gebucht und hätte jederzeit kleine Snacks am Pool zu sich nehmen können. Laura machte sich auf den Weg. Auf halber Strecke begegnete ihr eine kleine, pummelige Frau, die gestern mit demselben Bus unterwegs war, wie sie.
    „Guten Morgen, na, haben Sie gestern noch schön geshoppt?“
    Am liebsten hätte sie jetzt geantwortet: Nee, aber gut gepoppt.
    „Ich habe Sie gestern im Bus nach Arenal gesehen, haben Sie einige Sachen kaufen können?“
    „Ach so, ja ein paar Kleinigkeiten hab ich besorgen können.“ Besorgen schien ihr das richtige Wort zu sein, denn wie erwartet, hatte diese Frau keinen Bezug zu Lauras Thema.
    „Wo denn?“ Die kleine Dicke war ganz schön nervig, aber Laura wollte nichts herausfordern und blieb mit ruhigem Ton bei der halben Wahrheit.
    „Im nächsten Ort.“
    „Ach, das kenn ich gar nicht.”
    „Ein kleiner Ort, aber auch schön. Nicht so sehenswert, wie Arenal oder Palma, aber ganz gemütlich.“
    Laura war froh, dass die dicke Dame weiterging.
    Der weitere Urlaub verlief ruhig, war sehr angenehm und erholsam. Sie ging täglich zum Schwimmen und gönnte sich einige der Pauschalausflüge, bekam also genug von Mallorca zu sehen. Gesättigt von den Erlebnissen im Passion-Club, wollte Laura für den Rest des Urlaubs keine Männer mehr treffen.
    Einen Tag vor der Abreise fuhr sie noch einmal mit dem Bus in die Gegend des Strandes von Arenal, um Urlaubsmitbringsel zu kaufen. Dieser Mallorcaurlaub war einzigartig, schon allein wegen dem Swingerclub, aber davon konnte sie keine Fanartikel erstehen, dieses Ereignis durfte sie nur in ihrem Gedächtnis aufbewahren, für niemanden sichtbar. Also schlenderte sie in Strandsandalen über die Promenade, auf der sich Geschäft an Geschäft reihte. Jeder Verkäufer stellte seine Waren heraus, lockte mit prächtigen Farben und Sonderangeboten, doch die wenigsten waren gute Angebote. In einem Geschäft gab es massenweise T-Shirts, Pareos und Tücher, im nächsten Muschelwaren, Figuren und Bilder. Auf der Strandpromenade in Arenal konnte man alles einkaufen. Schmuck, Uhren, Edelsteine, Handys, Gürtel, Brieftaschen. Laura hatte den Eindruck, auf einem türkischen Basar zu sein. Spanisches Geplapper der Verkäufer und der Einheimischen drang in ihre Ohren und die Düfte von Parfum, Kräutern und Kaffeebars mischten sich. Kilometerlang zogen sich die Geschäfte hin, die nur von Restaurants oder Hotels unterbrochen wurden.
    Als Laura mehr als eine Stunde gestöbert hatte, bog sie in eine Seitenstraße, wo ein Maler seine Kunstwerke ausgestellt hatte. Ölgemälde standen auf dem Bürgersteig und der Maler saß daneben auf einem Stuhl. Vor ihm befand sich eine Staffelei. Laura konnte dem spanischen Maler zuschauen, wie er seine Bilder anfertigte. Viele hatten das Meer zum Motiv, einige auch Häuser und Fincas in typisch mallorquinischer Bauweise oder Berge, Steilküsten oder Klöster.

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