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Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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blieb, wo sie war, und wehrte sich halbherzig.
    »Ich hoffe, du hast dir wenigstens ein Kleid und eine Maske besorgt«, sagte Chiro.
    »Wann hätte ich das denn machen sollen? Ich bin doch gerade erst aus Ezeret zurück …«
    »Seit
einer Woche
! Du hattest mehr als genug Zeit. Ehrlich, Mad, das ist doch nicht einfach irgendein Ball.«
    Genau
, dachte Madrigal. Wenn es nur ein normaler Ball gewesen wäre, hätte sie sich nicht auf dem Dach verstecken und versuchen müssen, nicht an die Entscheidung zu denken, die ihren Herzschlag in eine hektisch huschende Skorpionmaus verwandelte. Sie würde sich bereitmachen, für das größte Fest des Jahres, den Geburtstag des Kriegsherrn.
    »Thiago wird dich anschauen wollen«, sagte Chiro, als könnte Madrigal auch das entfallen sein.
    »Lüstern anglotzen, meinst du wohl.« Glotzen, starren, sich die Lippen lecken, auf ein Zeichen von ihr warten.
    »Du hast es ja auch verdient, dass man dich anstarrt. Komm schon, es geht hier um Thiago. Erzähl mir nicht, dass du das nicht aufregend findest.«
    Fand sie es aufregend? General Thiago – genannt der »Weiße Wolf« – war eine Naturgewalt, brillant und tödlich, Fluch der Engel, Triumphator über das Unbesiegbare. Dazu war er schön, und Madrigal war in seiner Nähe immer nervös, ohne dass sie sagen konnte, ob es Erregung war oder Angst. Er hatte durchsickern lassen, dass er bereit war, wieder zu heiraten, und auch, wen er favorisierte:
sie
, Madrigal. Wenn er sich ihr zuwandte, fühlte sie sich plötzlich seltsam kindisch, formbar und inkonsequent, aber gleichzeitig auch aufsässig, als provozierte seine überwältigende Präsenz ihren Widerstand, um nicht ganz in seinem grandiosen Schatten zu verschwinden.
    Nun lag es an ihr, Thiago in seinem Werben zu ermutigen oder nicht. Es war nicht romantisch, aber sie konnte nicht abstreiten, dass irgendetwas daran sie reizte.
    Thiago war kraftvoll und perfekt gebaut wie eine Statue, von hochmenschlicher Gestalt, mit Beinen, die sich unterhalb der Knie nicht in Antilopenläufe verwandelten wie ihre eigenen, sondern in die großen, gepolsterten Tatzen eines Wolfs mit seidig weißem Pelz. Auch seine Haare waren seidig und schneeweiß, obgleich sein Gesicht jung war.
    Einmal hatte Madrigal zufällig einen Blick auf seinen nackten Brustkorb erhascht und wusste deshalb, dass auch dieser mit weißem Fell bedeckt war. Sie war an Thiagos Zelt vorbeigekommen und hatte, als einer seiner Diener herauskam, durch einen Schlitz im Vorhang beobachtet, wie dem General die Rüstung angelegt wurde. Flankiert von seinem Gefolge, die Arme ausgestreckt, damit die lederne Brustplatte angepasst werden konnte, bildete sein Oberkörper ein wuchtiges V männlicher Kraft, das zu den Hüften hin, dort, wo sich die Kniehosen unter den Strängen perfekter Bauchmuskeln anschmiegten, deutlich schmaler wurde.
    Es war nur ein kurzer Blick gewesen, aber das Bild, wie er halb nackt dort gestanden hatte, ging Madrigal seither nicht mehr aus dem Kopf. Sobald sie an ihn dachte, spürte sie einen Schauer der Erregung.
    »Na ja, vielleicht bin ich schon aufgeregt, aber nur
ein bisschen
«, gab sie zu, und Chiro kicherte. Irgendwie klang das mädchenhafte Gekicher jedoch seltsam, und auf einmal regte sich bei Madrigal der Verdacht, dass ihre Schwester eifersüchtig sein könnte. Der Gedanke führte ihr noch einmal deutlicher vor Augen, was für eine Ehre es bedeutete, Thiagos Auserwählte zu sein. Er konnte jede Frau haben, die er wollte, und er wollte sie.
    Aber wollte sie
ihn
auch? Wenn es je so war, müsste die Entscheidung dann nicht ganz einfach sein? Wäre sie dann nicht schon längst in den Bädern, um sich parfümieren und einölen zu lassen und von seiner Berührung zu träumen? Ein kleiner Schauder durchlief sie, und sie sagte sich, dass es die Anspannung sein musste.
    »Was glaubst du, was er tut, wenn … wenn ich ihn abweisen würde?«, fragte sie zögernd.
    Chiro war zutiefst schockiert. »Ihn abweisen? Du hast wohl Fieber.« Sie legte die Hand auf Madrigals Stirn. »Hast du heute schon was gegessen? Bist du betrunken?«
    »Ach, hör auf«, wehrte Madrigal ab und schob Chiros Hand weg. »Es ist nur … ich meine … Kannst du dir vorstellen, wie es ist … na ja, du weißt schon … mit ihm
zusammen
zu sein?« In Madrigals Phantasie war Thiago schwer, keuchte und … biss sie. Und dann wollte sie sich nur in einer Ecke verkriechen. Andererseits hatte sie natürlich in diesem Bereich auch wenig

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