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Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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sich beim Herunterlassen absichtlich ein wenig ungeschickt, so dass er sie, um zu verhindern, dass sie stürzte, auffangen und heftig an sich drücken musste. Spontan öffneten sich Madrigals Flügel wie zwei von einem plötzlichen Wind gefüllte Segel.
    »Verzeiht, werte Dame«, sagte Thiago, während er sie ganz langsam, ohne seinen Griff zu lockern, wieder auf den Boden stellte. Sein Brustkorb mit den brettharten Muskeln drückte sich gegen ihren, und es fühlte sich so falsch an, dass sie um ein Haar panisch geworden wäre und sich anstrengen musste, sich nicht mit Gewalt aus seinen Armen zu befreien. Es fiel ihr schwer, die Flügel wieder zusammenzufalten, denn sie hätte nichts lieber getan, als wegzufliegen. »Ist das Kleid aus Schatten gemacht?«, fragte der General. »Ich kann es zwischen meinen Fingern ja kaum spüren.«
    Was nicht daran liegen kann, dass du es nicht versuchst
, dachte Madrigal.
    »Vielleicht die Spiegelung des Nachthimmels, die man von einem Teich abgeschöpft hat?«, meinte er.
    Vermutlich versuchte er, poetisch zu sein. Vielleicht sogar erotisch. Madrigal antwortete so unerotisch wie möglich – eher, als wollte sie sich über einen Fleck beklagen, der sich einfach nicht wieder auswaschen ließ: »Ja, Euer Exzellenz. Ich habe darin gebadet, und dann ist die Nacht einfach an mir kleben geblieben.«
    »Nun, dann könnte es ja sein, dass sie wie das Wasser auch jeden Moment wieder verschwindet. Man fragt sich ja, was – wenn überhaupt etwas – darunter ist.«
    Und so wirbt er also um mich?
Madrigal wurde rot und war froh, dass sie eine Maske trug, die ihr Gesicht außer Lippen und Kinn vollständig verdeckte. Sie beschloss, die Frage nach ihrer Unterwäsche beiseitezulassen, und sagte nur: »Das Kleid ist robuster, als es aussieht, das versichere ich Euch.«
    Natürlich meinte sie das nicht als Herausforderung, aber er fasste es so auf, griff nach den zarten Fäden, die das Kleid wie mit Spinnweben an ihrem Hals festhielten, und zog einmal kurz und kräftig daran. Mit seinen Klauen zerfetzte er das dünne Gewebe mühelos, und Madrigal stieß einen leisen Entsetzensschrei aus. Zwar blieb das Kleid zum Glück, wo es war, aber ein Teil seiner ohnehin zarten Befestigung war zerrissen.
    »Vielleicht ist es doch nicht ganz so robust«, grinste Thiago. »Aber keine Sorge, meine Liebe, ich helfe Euch, es festzuhalten.«
    Blitzschnell legte er seine Hand auf ihr Herz, direkt oberhalb ihrer Brust, und Madrigal begann zu zittern. Gleichzeitig machte sie das aber sehr wütend. Sie war Madrigal von den Kirin, nicht irgendeine hilflose Blüte im Wind. »Das ist sehr freundlich von Euch, Hoheit«, antwortete sie, trat einen Schritt zurück und schüttelte seine Hand ab. »Aber es ist Zeit, den Partner zu wechseln. Ich werde mich wohl selbst um mein Kleid kümmern müssen.«
    Noch nie war sie so froh gewesen, an einen neuen Tanzpartner weitergereicht zu werden. In diesem Fall war es ein extrem ungraziöser Elchbulle von einem Mann, der ihr mehrmals fast auf die Füße trat. Aber sie bemerkte es kaum.
    Ein anderes Leben
, dachte sie, und die Worte wurden wie ein Mantra zu der Melodie des Emberlin.
Ein anderes Leben, ein anderes Leben.
    Wo ist der Engel jetzt?
, überlegte sie. Sehnsucht durchflutete sie, wie ein Duft, wie Schokolade, die ihr auf der Zunge zerging.
    Doch ehe sie wusste, wie ihr geschah, gab der Elchbulle sie schon wieder an Thiago zurück, der sie mit gierigen Händen in Empfang nahm und sofort an sich zog.
    »Ich habe Euch vermisst«, sagte er. »Im Vergleich zu Euch sind alle Frauen so grob.«
    Er sprach mit ihr in einem seltsam säuselnden Ton, den er anscheinend für verführerisch hielt, aber Madrigal konnte nur denken, wie linkisch und ungehobelt alles klang, was aus seinem Mund kam, wie aufgesetzt ihr nach dem Gespräch mit dem Engel seine Wort erschienen.
    Noch zweimal reichte Thiago sie an andere Partner weiter, und zweimal wurde sie ihm nach der angemessenen Zeit zurückgegeben. Doch jedes Mal wurde es unerträglicher, und sie fühlte sich immer mehr wie eine Ausreißerin, die gewaltsam nach Hause zurückgebracht wird.
    Als er sie das nächste Mal weitergab und sie plötzlich den festen Druck von Lederhandschuhen um ihre Finger spürte, wurde sie mit einer Leichtigkeit davongetragen, als schwebte sie. Nichts war mehr unangenehm, alles Falsche wie weggeblasen. Die Hände des Seraphs legten sich um ihre Taille, ihre Füße lösten sich vom Boden, sie schloss die Augen und

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