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Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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überließ sich ganz diesem Gefühl.
    Wie der Tanz es verlangte, setzte er sie wieder ab, ließ sie jedoch nicht los. »Hallo«, flüsterte sie voller Glück.
    »Hallo«, erwiderte er, als teilten sie ein Geheimnis.
    Sie lächelte, als sie seine neue Maske sah. Sie war menschlich und sehr komisch, mit abstehenden Segelohren und einer roten Säufernase. »Schon wieder ein anderes Gesicht«, stellte sie fest. »Bist du ein Magus, der Masken herbeizaubern kann?«
    »Dafür ist kein Zauber nötig. Es gibt so viele Masken zur Auswahl wie Festbesucher, die sich bewusstlos getrunken haben.«
    »Nun, diese hier passt aber am allerwenigsten zu dir.«
    »Das denkst du vielleicht. In zwei Jahren kann viel geschehen.«
    Sie lachte, und als sie an seine Schönheit dachte, spürte sie eine heftige Sehnsucht danach, sein Gesicht wiederzusehen.
    »Willst du mir nicht deinen Namen sagen?«, fragte er.
    Sie tat es, und er wiederholte ihn. »Madrigal, Madrigal, Madrigal«, als wäre es eine Zauberformel.
    Wie seltsam es doch war, dass sie, nur weil dieser Mann bei ihr war, den sie nicht kannte und dessen Gesicht sie nicht einmal sehen konnte, von einem solchen Glücksgefühl, einer solchen Zufriedenheit erfüllt war. »Und wie ist dein Name?«, fragte sie leise.
    »Akiva.«
    »Akiva.« Es machte ihr solche Freude, ihn auszusprechen. Eigentlich hatte ja ihr Name eine musikalische Bedeutung, aber seiner klang viel mehr nach Musik. Wenn sie ihn aussprach, hatte sie sofort den Wunsch, ihn zu singen. Sich aus dem Fenster zu beugen und nach ihm zu rufen. Ihn in der Dunkelheit zu wispern.
    »Du hast es also getan«, sagte er. »Du hast seinen Antrag angenommen.«
    Aber sie protestierte trotzig: »Nein, hab ich gar nicht.«
    »Nein? Er beobachtet dich, als wärst du sein Eigentum.«
    »Dann wäre es bestimmt besser, wenn du verschwindest …«
    »Dein Kleid«, unterbrach er sie abrupt, als er bemerkte, dass es zerrissen war. »Was ist passiert? Hat er …?« Sie spürte seinen Zorn wie einen heißen Luftzug von einem Lagerfeuer.
    Auf einmal sah sie, dass Thiago mit ihrer Schwester tanzte und zwischen Chiros spitzen Schakalohren zu ihr herüberstarrte. Madrigal wartete, bis die Tanzschritte sie hinter Akivas breiten Rücken führten, so dass der Wolf ihr Gesicht nicht sehen konnte. »Nicht so schlimm«, antwortete sie dann. »Ich bin es nicht gewohnt, so zarten Stoff zu tragen, und habe das Kleid auch nicht selbst ausgesucht. Ich hätte furchtbar gern ein Schultertuch.«
    Obwohl Akiva noch immer starr vor Wut war, blieb seine Hand auf ihrer Taille sanft und zart. »Ich kann dir ein Tuch machen«, sagte er.
    Sie legte den Kopf schief. »Du kannst stricken? Hmm. Das ist eine ungewöhnliche Fähigkeit für einen Soldaten.«
    »Nein, ich kann nicht stricken«, entgegnete er, und im gleichen Moment fühlte Madrigal die erste federleichte Berührung auf ihrer Schulter. Da Akivas Hände auf ihrer Taille ruhten, war ihr klar, dass sie nicht von ihm kommen konnte, aber als sie nachschaute, sah sie, dass sich eine der Kolibrimotten auf ihr niedergelassen hatte, die, angezogen von dem Licht der unzähligen Laternen, scharenweise über ihren Köpfen umherflatterten. Die graugrünen Federn ihres winzigen Körpers schimmerten wie Edelsteine, und ihre pelzigen Mottenflügel fächelten sanft ihre Haut. Kurz darauf folgte ein zweites Tierchen, diesmal hellrosa, und gleich darauf noch eines, ebenfalls rosa, mit orangeroten Augen auf den filigranen Flügelchen. Immer mehr Falter ließen sich aus der Luft herab, und binnen kurzem bedeckte ein ausgesprochen hübsches Ensemble von ihnen Madrigals Brust und Schultern.
    »Bitte schön, werte Dame«, sagte Akiva. »Ein lebendes Schultertuch.«
    Sie staunte. »Wie …? Du bist ja doch ein Magus!«
    »Nein, das ist nur ein Trick.«
    »Es ist Magie.«
    »Nicht gerade die nützlichste Form der Magie – Motten zusammenzutreiben.«
    »Nicht nützlich? Du hast mir ein Tuch gemacht!« Madrigal war schlichtweg begeistert. Die Magie, die sie von Brimstone kannte, hatte nichts Verspieltes an sich. Aber dies hier war so schön, sowohl von der Form her – die Flügelchen hatten ein Dutzend unterschiedlicher Zwielichtfarben und waren samtweich – als auch von der Idee. Thiago hatte ihr fast das Kleid vom Leib gerissen, und Akiva hatte ihr etwas geschenkt, womit sie ihre nackte Haut bedecken konnte.
    »Sie kitzeln mich«, lachte sie. »O nein. Oh!«
    »Was ist?«
    »Oh, bitte, sag ihnen, sie sollen wegfliegen.« Madrigal

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