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Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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antwortete sie und stand auf. »Das habe ich dir doch schon gesagt. Ich will meine Familie wiederfinden.«
    Bestürzt sah er sie an. »Du weißt also wirklich einen Weg, um dorthin zu kommen?«
    Karou nickte.
    »Wie?«
    »Es gibt noch andere Portale.«
    »Es gab viele. Aber alles Wissen darüber ist mit den Magi verlorengegangen. Ich habe Jahre gebraucht, um dieses eine zu finden.«
    »Du bist anscheinend nicht der Einzige, der solche Dinge weiß. Auch wenn ich mir den Weg lieber von dir zeigen lassen würde.«
    »Lieber als von wem?« Noch während Akiva die Frage stellte, dämmerte ihm die Antwort, das konnte Karou an seinem angeekelten Gesichtsausdruck erkennen. »Der Gefallene. Dieses
Scheusal
. Von ihm willst du dich führen lassen?«
    »Nicht, wenn du mir stattdessen den Weg zeigst.«
    »Das kann ich wirklich nicht, Karou. Das Portal wird bewacht …«
    »Tja, dann sehen wir uns vielleicht irgendwann mal auf der anderen Seite. Wer weiß?«
    Eine Bewegung seiner unsichtbaren Flügel sandte einen Funkenregen über den Boden. »Du kannst nicht dorthin. Dort gibt es kein Leben, glaub mir.«
    Karou wandte sich ab, griff sich ihren Mantel, streifte ihn über und schüttelte ihre Haare aus, die in feuchten Strähnen um ihre Schultern hingen. Dann erklärte sie Zuzana, dass sie die Stadt verlassen würde, und blockte die zwangsläufigen Fragen ihrer Freundin ab, als Akiva plötzlich ihren Ellbogen ergriff.
    Sanft. »Du kannst nicht mit dieser Kreatur gehen.« Sein Gesichtsausdruck war schwer zu lesen. »Nicht alleine. Wenn dieses Scheusal tatsächlich ein anderes Portal kennt, kann ich mit dir kommen und dich beschützen.«
    Karous erster Impuls war, das Angebot abzulehnen.
Sei so eine Katze.
Sei
so eine
Katze. Aber wem machte sie da eigentlich etwas vor? So eine Art Katze wollte sie doch gar nicht sein, sie wollte nicht alleine gehen – oder alleine mit Razgut, was noch schlimmer war. Ihr Herz hämmerte. »Okay«, stimmte sie schließlich zu, und als das Wort über ihre Lippen war, fiel eine schwere Last von ihren Schultern.
    Sie musste sich nicht von Akiva trennen.
    Noch nicht.

Was ist schon ein Tag?
    Was ist schon ein Morgen?
, fragte sich Karou. Ein Teil von ihr flog schon in die Zukunft und malte sich das Wiedersehen mit Brimstone aus, aber ein anderer Teil war fest im Hier und Jetzt verankert und dachte nur daran, wie warm sich Akivas Arm an ihrer Schulter anfühlte. Sie gingen mit Zuzana die Nerudova hinab, gegen den Touristenstrom in Richtung Burg, und mussten sich eng aneinanderdrängen, um sich einen Weg durch eine Horde von Deutschen zu bahnen.
    Karou hatte ihre Haare unter einen Hut gesteckt, den sie sich von der Kellnerin geliehen hatte, um ihr auffälligstes Merkmal zu verbergen. Akiva zog trotzdem eine Menge Aufmerksamkeit auf sich, aber Karou nahm an, dass das mehr an seiner überirdischen Schönheit lag als an irgendeiner Nachrichtensendung im Fernsehen.
    »Ich muss noch kurz bei der Akademie vorbei«, verkündete Zuzana. »Kommt mit.«
    Da auch Karou dort hinwollte – die Akademie gehörte zu ihrer Abschiedstour –, stimmte sie zu. Falls die Polizei ihre Wohnung überwachte, musste sie sowieso bis Sonnenuntergang warten, um unbemerkt ihre Sachen zu holen, die sie für die Reise brauchte.
    Was ist schon ein Tag?
, fragte sie sich und bei dem Gedanken spürte sie eine prickelnde Freude, die, wie sie zugeben musste, damit zusammenhing, wie Akiva die Tür im Auge behalten hatte und wie beruhigend seine Anwesenheit auch jetzt auf sie wirkte.
    Da war zwar auch ein ganz leises Gefühl von Falschheit, aber das schrieb sie ihrer Nervosität zu und hielt es von sich fern, so, wie man eine lästige Fliege verscheucht. Sie war fest entschlossen, sich diesen Tag nicht verderben zu lassen.
    ***
    Karou verabschiedete sich von der Kunstakademie – nur im Kopf, um Zuzana nicht zu alarmieren – und danach von der GIFTKÜCHE . Liebevoll legte sie eine Hand auf die Marmorflanke des Reittiers der Pestilenz und strich mit den Fingern über den leicht schäbigen Samt der Sitzbank. Akiva betrachtete die Ausstattung des Cafés – Särge und alles – mit einer gewissen Befremdung und bezeichnete sie als »morbid«. Er aß auch einen Teller Gulasch, aber Karou vermutete, dass er wohl kaum nach dem Rezept fragen würde.
    In seiner Gesellschaft sah sie ihre Lieblingsplätze mit ganz anderen Augen und schämte sich ein bisschen, dass sie nie richtig verinnerlicht hatte, wie stark sie vom Krieg geprägt worden

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