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Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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Hand, die Zähne vor Schmerz fest zusammengebissen.
    Schon wieder Schmerz.
    »Ich kann dich nicht mal berühren«, stellte Karou verzweifelt fest. »Was immer Brimstone für mich will, du bist es nicht. Sonst hätte er mir nicht solche Waffen gegeben.«
    Ihre Hände fühlten sich in diesem Moment einfach nur bösartig an. Unwillkürlich griff sie unter ihren Kragen, schloss die Finger um den Wunschknochen und hielt ihn fest, als könnte er sie trösten.
    »Du musst nicht wollen, was Brimstone will«, entgegnete Akiva.
    »Ich weiß. Aber ich muss rausfinden, was dort vor sich geht. Ich muss es einfach wissen.« Ihre Stimme zitterte; es war ihr so wichtig, dass er sie verstand. Und das tat er. Sie sah das Verständnis in seinen Augen, zusammen mit der Hilflosigkeit und Verzweiflung, die sie immer wieder hatte aufflackern sehen, seit er letzte Nacht in ihr Leben getreten war. Erst letzte Nacht! Unglaublich, dass sie sich erst so kurz kannten.
    »Du musst nicht mitkommen.«
    »Natürlich komme ich mit dir. Karou …« Sein Flüstern war so sanft.
»Karou.«
Er streckte die Hand aus und nahm den Hut von ihrem Kopf, so dass ihre Haare in einem blauen Schwall hervorquollen. Behutsam strich er eine verirrte Strähne hinter ihr Ohr, nahm ihr Gesicht in beide Hände, und in Karous Brust explodierte ein Feuerwerk. Sie hielt still, doch der Tumult in ihrem Inneren strafte ihre äußerliche Ruhe Lügen. Niemand hatte sie je so angeschaut wie Akiva in diesem Moment, mit weit geöffneten Augen, als wollte er alles, und noch mehr, von ihr in sich aufnehmen.
    Zärtlich legte er die Hand auf ihren Nacken, spielte mit ihren Haaren und sandte einen Schauer des Verlangens durch ihren Körper. Sie fühlte, wie sie sich ihm hingab, unter seiner Berührung dahinschmolz.
    Sie trat einen Schritt vor, so dass ihr Knie seines berührte, und der Abstand zwischen ihnen – Negativraum hieß er beim Zeichnen – flehte darum, überbrückt zu werden.
    Würde er sie küssen?
    O Gott, roch ihr Atem womöglich nach Gulasch?
    Egal. Seiner bestimmt auch.
    Aber
wollte
sie, dass er sie küsste?
    Sein Gesicht war so nah, dass sie den Sonnenschein auf seinen Wimpern sehen konnte und ihr eigenes Gesicht im tiefen Schwarz seiner Pupillen. Er blickte in ihre Augen, als lägen Welten voller wundersamer Entdeckungen in ihr.
    Ja. Sie wollte, dass er sie küsste. Ja.
    Seine Hand glitt ihren Hals herab und legte sich auf ihre Hand, die immer noch den Wunschknochen festhielt.
    Die spitzen Enden des Knochens ragten zwischen ihren Fingern hervor, und als Akiva sie berührte, zuckte er zusammen. Sein Blick erstarrte, und sein Atem stockte. Dann sog er scharf und abrupt die Luft ein und öffnete Karous Hand, ohne auf ihre Hamsas zu achten.
    Dort lag der Wunschknochen, ein kleines ausgebleichtes Relikt aus einem anderen Leben. Akiva stieß einen verblüfften Schrei aus, doch es war nicht nur Verblüffung, was sich in diesem Laut Bahn brach, sondern noch etwas anderes, etwas Tiefsitzendes, ungeheuer Qualvolles.
    Erschrocken zuckte Karou zusammen. »Was ist los?«
    »Woher hast du diesen Knochen?« Akiva war totenblass geworden.
    »Er … er gehört Brimstone. Er hat ihn mir geschickt, nachdem die Portale brannten.«
    »Brimstone«, wiederholte er. Sie sah, wie es hinter seiner Stirn arbeitete und wie ihm dann schlagartig ein Licht aufging.
»Brimstone«
, murmelte er noch einmal.
    »Was? Akiva …«
    Was er als Nächstes tat, verschlug Karou die Sprache. Er sank auf die Knie. Der Wunschknochen löste sich von der Kette um ihren Hals und blieb in der Hand des Engels liegen. Einen Augenblick fühlte Karou sich wie beraubt. Doch dann lehnte Akiva sich an sie, presste sein Gesicht an ihre Beine, und sie fühlte seine Hitze durch ihre Jeans. Völlig verblüfft stand sie da und sah auf seine kraftvollen Schultern hinab, als plötzlich sein Zauber von ihm abfiel und seine Flügel sichtbar wurden.
    Die Leute um sie herum schrien erschrocken auf, blieben wie angewurzelt stehen und starrten sie ungläubig an. Auch Zuzana und Mik lösten sich aus ihrer Umarmung, um zu sehen, was los war. Karou nahm alles nur noch ganz vage wahr. Sie blickte auf Akiva hinab und sah, dass seine Schultern bebten. Weinte er? Ihre Hände zuckten, so heftig war der Drang, ihn zu berühren, aber sie hatte Angst, ihm weh zu tun. In diesem Moment hasste sie ihre Hamsas abgrundtief, aber schließlich beugte sie sich zu ihm hinunter, strich vorsichtig mit den Fingern durch seine Haare und mit dem

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