Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
Vom Netzwerk:
sie sie nicht brauchte. Sie hatte eine Waffe, die auf Seraphim zugeschnitten war.
    Sie
war
eine Waffe, die auf Seraphim zugeschnitten war.
    Ungebeten breitete sich ein Lächeln auf ihren Lippen aus, das zu ihrem Phantomleben zu gehören schien, und mit stürmischer, dunkler Begeisterung sagte sie: »Wenn du meine Hände sehen willst, musst du nur fragen.«
    Und dann, vor den Augen der Schaulustigen, die das Geschehen mit hochgehaltenen Handys und Kameras einfingen, und der Polizisten, die sich mit grimmigen Gesichtern näherten, brach auf der Karlsbrücke die Hölle los.
    ***
    »Nein!«, schrie Akiva, aber es war zu spät.
    Liraz bewegte sich als Erste, und sie war schnell, aber Karou stand ihr in Sachen Tempo in nichts nach. Sie warf die Hände hoch, und die Luft flimmerte einen kurzen Augenblick in Erwartung ihrer Magie, bevor sich die Energie mit einem gewaltigen Schlag entlud. Die Ausläufer reichten so weit, dass selbst Hazael und Akiva zurücktaumelten, und Liraz wurde zurückgeschleudert wie ein Käfer, den man mit dem Finger wegschnipst. Akrobatisch drehte sie sich in der Luft und landete mit solch einer Wucht auf den Füßen, dass die Brücke erzitterte. Die Druckwelle war so gewaltig, dass nur Karou aufrecht stehen blieb, ihre Haare flatterten wild in der aufgewühlten Luft.
    Noch immer lächelte sie kalt. Mit ihren wehenden Haaren und den schwarzen Augen-Tattoos auf den ausgestreckten Handflächen wirkte sie selbst auf Zuzana bösartig, wie eine grausame Rachegöttin in der wenig überzeugenden Verkleidung eines Mädchens. Zuzana, Mik und alle anderen wichen zurück. Liraz nahm ihre wahre Gestalt an – es war, als würde der Schleier, der ihre Flügel verhüllte, mit einem Ruck weggezogen, und dahinter kam ein loderndes Feuer zum Vorschein. Hazael tat es ihr gleich und stellte sich an die Seite seiner Schwester, so dass die Schlachtlinie gezogen war. Die beiden Engel standen Karou gegenüber und duckten unter den Qualen der Hamsas die Köpfe.
    Verzweifelt und hilflos stand Akiva zwischen den Fronten. Auf welche Seite sollte er sich schlagen? Ein paar Schritte in die eine oder andere Richtung, und die Entscheidung, die sein ganzes weiteres Leben bestimmen würde, war gefallen. Er sah zwischen seinen Geschwistern und Karou hin und her.
    »Akiva!«, fauchte Liraz, die selbstverständlich erwartete, dass er sich ihnen anschloss. Schon immer waren sie zu dritt gewesen, gemeinsam hatten sie alle Feinde besiegt, die sich ihnen in den Weg stellten, und danach hatten sie sich gegenseitig die Anzahl der getöteten Chimären in die Hände geritzt. Für sie war Karou nur eine weitere Linie, die darauf wartete, gezogen zu werden.
    Und dann war da Karou, die nicht zögerte, Brimstones abscheuliche Magie auf sie loszulassen.
    »Es gibt doch sicher einen anderen Weg«, rief Akiva, aber seine Stimme war dünn, als würde er sich selbst nicht glauben.
    »Nein, das ist der
einzige
Weg«, entgegnete Liraz. »Sei nicht kindisch, Akiva.«
    Er stand noch immer zwischen ihnen, an einer Kreuzung von zwei Pfaden, die er beide nicht einschlagen wollte.
    »Wenn du sie nicht selbst töten kannst, dann geh«, fuhr Liraz unerbittlich fort. »Du musst nicht dabei zusehen. Wir werden nie wieder darüber reden. Es ist vorbei. Verstehst du mich?
Geh nach Hause.
«
    Ihre Stimme klang eindringlich und entschlossen. Sie glaubte wirklich, dass sie in seinem besten Interesse handelte und dass die Sache mit Karou der reinste Wahnsinn war, den man am besten so schnell wie möglich vergaß.
    »Ich werde nicht nach Hause gehen«, erwiderte Akiva.
    »Was soll das heißen, du wirst nicht nach Hause gehen?«, wollte Hazael wissen. »Nach allem, was du getan hast? Nach allem, wofür du gekämpft hast? Wir haben eine neue Ära eingeleitet, Bruder.
Frieden …
«
    »Das ist kein Frieden. Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Frieden ist Einklang. Harmonie.«
    »Harmonie mit Bestien – ist es das, was du meinst?« Misstrauen und Abscheu überschatteten Hazaels Gesicht, aber trotzdem war da auch immer noch seine Hoffnung, dass am Ende alles nur ein Missverständnis war.
    Als Akiva antwortete, wusste er, dass er eine Grenze überschritt und dass es kein Zurück mehr gab. Es war eine Grenze, die er schon vor langem hätte überschreiten sollen. In den letzten Jahren war alles zugrunde gegangen.
Er selbst
war zugrunde gegangen. »Ja. Das ist genau, was ich meine«, antwortete er schließlich.
    Karou wandte ihren Blick von ihren Gegnern ab, um

Weitere Kostenlose Bücher