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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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kam.
     
    Aber er hatte Inos’ Heimatland erwähnt. »Dann ist Krasnegar immer noch… Die Angelegenheit ist noch nicht geregelt?«
     
    »Ich kenne die neuesten Nachrichten nicht«, sagte Elkarath ruhig und warf sich eine Handvoll Reis in den Mund.
     
    »Und die Sultana hat wirklich vor, mich auf den Thron meiner Väter zu setzen?«
     
    Er zuckte die Achseln. »Das behauptet sie. Ich stelle ihre Absichten nicht in Frage, versteht Ihr.«
     
    Kade strahlte.
     
    »Außerdem hat sie die Absicht, mich mit einem Kobold zu verheiraten?« fuhr Inos fort.
    Elkarath warf ihr unter seinen struppigen weißen Brauen einen kurzen, ausweichenden Blick zu. »Und wenn ja? Sich einer Zauberin zu widersetzen wäre eine unglaubliche Dummheit, junge Dame. Heute abend habt Ihr mir erzählt, daß Ihr es nicht schätzt, wenn Euch Eure Gefühle diktiert werden. Vielleicht beschließt Königin Rasha jetzt, daß sie Euch dazu bewegt, einen Kobold heiraten zu wollen.«
    Inos zuckte zusammen, und ihr wurde plötzlich schlecht. Sie rieb mit den Fingern über das Gras und hatte noch nicht einmal Lust, sie auf die in Zark übliche Art und Weise sauberzulecken. Sich in einen Kobold verlieben? Sie sah hinüber in Azaks unvernünftig wütendes Gesicht. Plötzlich schien sein Haß auf Zauberei viel verständlicher. Es handelte sich dabei wirklich um ein großes Übel.
    Diese Aussicht machte ihr angst. Die Zauberin konnte dafür sorgen, daß sie sich in jeden Mann verliebte – Azak oder irgendeinen annehmbaren Imp oder sogar in einen verabscheuungswürdigen Kobold. Und sie würde ihr Schicksal voller Freude akzeptieren! Grauenvoll!
    »Also wußte ihre Majestät von unserer Absicht, Arakkaran zu verlassen?« hakte Kade höflich nach.
     
    »Sie hat alles in die Wege geleitet, da bin ich sicher.«
     
    »Um meine Nichte vor den Wächtern zu verbergen?«
    »Richtig. Hexenmeister sind daran gewöhnt, ihren Willen durchzusetzen. Inosolan ist ein wertvoller Besitz, wie ich es verstehe. Sie hätten den Palast sicher schon bald überfallen.«
    Normalerweise rang Kade den Menschen auf subtile Weise Informationen ab, aber jetzt nutzte sie ganz deutlich die Bereitschaft des alten Mannes aus, zu reden. »Die Geisterscheinung, die meine Nichte gesehen hat, in jener ersten Nacht«, stocherte sie weiter. »War das Euer Werk?«
    Der alte Mann runzelte die Stirn. »Nein. Das hatte nichts mit mir zu tun.« »Dann war es Rasha?« fragte Inos.
    Er schüttelte den Kopf, und seine Rubine versprühten Blitze. »Ich glaube nicht. Sie rechnete damit, daß man sie überwachte. Sie sagte, sie würde unsere Abreise nicht einmal beobachten, damit sie den Ort unseres Aufenthaltes nicht verrät.«
    »Aber…« Inos zitterte. »Ihr meint, es war wirklich ein Geist?« Rap? Oh, armer Rap!
    Elkarath zuckte die massigen Schultern. »Oder es war eine Botschaft von jemand anderem. Ich bin nicht rechtzeitig wach geworden um zu sehen, ob Zauberei im Spiel war.«
    »Botschaft?« wiederholte Inos. »Welche Art von Botschaft?« »Von einem anderen Zauberer. Zufällig von einem Hexenmeister.«
    Inos’ Herz tat vor Entsetzen einen Sprung. »Ihr meint doch nicht etwa, daß Rap vielleicht noch lebt?«
    Wieder zuckte der alte Mann die Achseln. »Wer weiß? Ich hatte Schwierigkeiten erwartet… aber bis jetzt ist nichts weiter vorgefallen. Eigenartig! Auch das kann ich nicht erklären, Ma’am.«
    Rap nicht tot? Aus irgendeinem Grund war diese Information niederschmetternd. Inos nahm einen großen Schluck Wein, während sie die Neuigkeiten verarbeitete. Sie hatte niemals glauben wollen, daß Rap so schlecht gewesen war, daß er nach seinem Leben als Geist weiterleben mußte. Wie hatte er den Imps entkommen können? Wie hatte er ihr eine Botschaft senden können? Wie…
    Nein. Traurig entschied sie, daß es nicht möglich war. Rap konnte niemals den Zorn der Legionäre überlebt haben.
    Kade preßte den alten Mann weiter aus. »Und was geschieht, wenn wir nach Ullacarn kommen?«
Er kaute und schluckte. »Dort erwarten wir weitere Instruktionen. Es ist eine angenehme Stadt.«
    Inos warf einen traurigen Blick auf Azak, dessen finsterer Blick nicht düsterer hätte sein können. Alle Dinge sind sowohl gut als auch böse. Ihre Freude über ihre Rettung vor den Pixies hatte ihr den Blick auf das Böse dieser Befreiung verstellt. Wären vier Pixies schlimmer gewesen als ein Kobold, ein Leben mit einem Kobold?
    Ullacarn war einmal der erste Halt auf dem Weg zu den Wächtern gewesen. Jetzt konnte es

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