Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:

Vom Netzwerk:

es mir.«
    Quip’rians Lippen zitterten. »Ihr fragt mich das wirklich? Ich weiß nur, was sie oben geschwatzt haben. Ich muß Eure Eskorte sein. Ich muß Euch nach Valdorian begleiten, falls Ihr es schafft, dorthin zu gelangen.«
    In Raps Gedärmen rumorte es. »Ihr meint, es gibt da einigen Zweifel?«
    »Zweifel?« kreischte der Elf. »Der Liktor selbst hat einen gebrochenen Arm! Die Halle lag in Schutt und Asche, regelrecht in Schutt und Asche! Noch ist niemand gestorben, aber, acht Legionäre sind verwundet, und zwei oder drei Dutzend Zivilisten. Der arme Master Arth’quith hatte einen Anfall. Es war schrecklich, einfach schrecklich! Oben tobt ein mächtiger Streit. Das wird Millionen kosten!«
    Gathmor seufzte glücklich.
    Rap setzte seine Sehergabe ein und entdeckte schließlich im dritten Stock eine Zusammenkunft. Die Worte konnte er nicht hören, aber er sah, daß ungefähr zehn Männer wild herumgestikulierten.
    »Nun, ich gebe zu, der Streit gehörte nicht zum Plan«, sagte er traurig. »Man sagte mir – ich meine, ich hatte vor – einen wichtigen Elfen mit anderen Elfenzeugen zu finden. Mir war nicht klar, daß Imps nicht begreifen könnten, was vor sich ging. Ich hätte mir eine Zeit aussuchen sollen, wo nur Elfen da waren. Es tut mir wirklich leid, weil natürlich kein Elf eine feierliche Zeremonie wie diese durch den Versuch gestört hätte, mich mit einer Flasche niederzuschlagen.« Es war ein jämmerlicher Schlag gewesen und Rap hätte leicht zur Seite springen können, aber… »Meine Freunde glaubten, ich sei in Gefahr, versteht Ihr.«
    Gathmor und Darad waren wie eine Zwillingslawine zu seiner Rettung herbeigeeilt.
Quip’rian heulte auf. »Nun, der Liktor persönlich war da. Er wurde verletzt, und seine Frau bekam die Wehen, und die Hälfte seiner Gäste liegt immer noch im Krankenhaus.«
    Jetzt erst erfaßte Rap den Umfang des Problems. »Und er erkennt keine alten elfischen Sitten an?«
    »Im Impire gelten sie nicht.«
»Aha. Ich verstehe.«
    »Er sagt, er werde die normale Vorgehensweise per Edikt umgehen – um Zeit zu sparen, weil Ihr so offensichtlich schuldig seid.«

    »Und dann?«
    Der Junge sann nach. »Ihr werdet um die Mittagszeit auf dem Emshandar-Platz zu Tode gepeitscht werden. Die Bekanntmachungen werden bereits angeschlagen.«
    Rap erinnerte sich an Kalkors abscheuliche Neunschwänzige Katze, und seine Kehle fühlte sich an, als werde sie zusammengedrückt. »Und mein Freund hier?«
    »Er zuerst, Ihr als zweiter.«
»Worum wird dann dort oben gestritten?«
    »Lord Phiel’nilth sagt, die Ehre seines Clans ist berührt. Er ist entzückt! Seit dreihundert Jahren hat niemand die Hehre Herausforderung gesprochen. Er will das gesamte Ritual durchführen.«
    Wo Elfen beteiligt waren, erinnerte sich Rap, war nichts einfach. »Kann er das hinkriegen?« fragte er hoffnungsvoll.
    Einen Augenblick lang rang der Junge die Hände. Schließlich antwortete er flüsternd. »Wenn sie den Preis des Liktors herausfinden.« Er sah mit jeder Minute kränklicher aus. Was für ein Fünfzehnjähriger war er?
    »Ich hätte gedacht, die Chance einer kostenlosen Reise nach Ilrane würde Euch gefallen. Doch sicher besser als schmutziges Geschirr, oder?« Quip’rian zuckte zwanghaft. »Ein Schiff betreten?« »Nicht? Nun, Kopf hoch! Vielleicht peitschen sie mich ja doch aus, dann könnt Ihr zur Feier des Tages sämtliche Gläser in Noom polieren.«
    »Verspottet mich nicht!« fauchte der Elf, und endlich zeigte sich ein wenig Leben in ihm. »Ich habe nicht darum gebeten.«

    »Stimmt! Tut mir leid.« Rap meinte es ehrlich. »Ich nehme an, ich versuche einfach nur, ein wenig Mut zu fassen. Wird der Liktor wanken?«
    »Wie soll ich das wissen? Ich bin ein Nichts… Doch auf diese Weise würde für den Schaden bezahlt. Ich glaube, einigen wichtigen Leuten gefällt der Gedanke.«
In Milflor hatte Rap Gathmor sechsundvierzig Imperial gekostet. Diesmal würde er beträchtlich teurer sein. »Wer bezahlt das alles?«
    »Lith’rian natürlich. Ihr habt in seinem Schatten gekniet.« Nun, ein Hexenmeister konnte ganz nach Bedarf Gold produzieren. Wenn er wollte. »Ich werde für das Urteil zu Lith’rian gebracht?« Der Elf nickte und wirkte wieder äußerst verwirrt. »Und dann?«
    »Dann fällt er natürlich sein Urteil. Wenn er beschließt, daß Ihr kein Recht hattet, auf die Nilths zu spucken, dann schickt er Euren Kopf nach Valdonilth.« »Buchstäblich?«
    »Der Tradition nach in einem goldenen