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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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durften die Götter nicht annehmen, sie sei undankbar oder gedankenlos gegenüber Ihren Segnungen. Schließlich hatte sie Ullacarn in magisches Gold getaucht gesehen, gefiltert durch Vorhänge aus Seide und Spitze, Samt und Popeline; wenn sie bliebe, würde sie die Illusionen womöglich zerstören. Nein, es war Zeit zu gehen. Zeit, an Bord der Dawn Pearl zu gehen und fortzusegeln.
    Zeit, nach Hub aufzubrechen! Kadolan sprach ein weiteres kleines Dankgebet. Ihr Instinkt bestand immer noch darauf, daß Inosolan besser daran getan hätte, in Arakkaran zu bleiben, unter dem Schutz der Sultana, aber uralte Knoten konnten niemals entwirrt werden, und die Gelegenheit, die Hauptstadt des Imperiums zu besuchen, war eine äußerst erhebende Aussicht.
    Inosolan saß in der Ecke des Wagens zusammengekauert und ignorierte verdrießlich die aufregende Aussicht auf den Hafen und die Docks. Zu schade, daß sie noch nicht gelernt hatte, die Zukunft warten zu lassen. Diese Lektion konnte ihr nur das Alter erteilen.
Frainish fiel vor Aufregung beinahe aus dem Wagen. Frainish war sehr jung, ein Sproß von Scheich Elkarath, und war als Zofe der Damen mitgeschickt worden. Der sympathische und rücksichtsvolle Master Skarash würde sie bis Qoble begleiten. Der Scheich war sehr zuvorkommend gewesen, ganz gleich, wer sein letzter Herr war. Inosolan hätte beim Abschied wirklich freundlicher sein können.
    Jetzt waren die Schiffe schon sehr nahe, als der Wagen über den Kai ratterte. Frainish zwitscherte Fragen und veranlaßte Kadolan, ihren alten Verstand mit der Suche nach den passenden Antworten zu zermartern. Karavellen und Dhaus waren einfach, aber sie konnte sich nicht mehr an den Unterschied zwischen einem Langboot, einer Galeone und einer Galeere erinnern. Doch was für großartige Schiffe! Viel größer und schöner als die kleinen Koggen, mit denen sie so viele Male zwischen Krasnegar und Shaldokan gesegelt war.
    Während Kadolan noch versuchte, die Fragen des Kindes zu parieren, kam der Wagen rumpelnd neben einem ausnehmend großen Schiff zum Stehen. Das mußte ihr Ziel sein, denn Skarash zog die Stufen herunter und reichte ihnen eine Hand. Diese Schönheit war also ihr Schiff, Dawn Pearl, und das lärmende Gedränge von Menschen um die Gangways war ein deutlicher Beweis, daß die Abfahrt nahe bevorstand.
    Sie ließ sich von Skarash durch die Menge führen, da er viel besser als sie über die Köpfe hinwegsehen konnte, während sie Frainish im Auge behielt, die klein genug war, in einer solchen Ansammlung von Menschen völlig zu verschwinden. Inosolan konnte auf sich selbst aufpassen.
    Über der wogenden See aus Schultern erhaschte Kade einen kurzen Blick auf Azaks Kopf. Er sah entschlossen und wütend aus. Schließlich machte Skarash ihr Platz, und schon war sie auf der Gangway. Auf halbem Weg blieb sie stehen und sah zurück, ungeachtet der Menschen, die ihr folgten, und erneut machte sie Azaks roten Schöpf aus. Er war der einzige Djinn, der die Menge wie ein Jotunnseemann oder ein Troll überragte. Die Imps wirkten gegen ihn vergleichsweise gedrungen. Inosolan stand neben ihm in einem Pulk aus Legionären. Vermutlich benahm sich Azak gerade schlecht. Seit dem Tag, als die Soldaten ihn geschlagen hatten, war er schlechter Laune, und Elkarath, der seine gebrochenen Knochen und Wunden geheilt hatte, war vermutlich kein Dank zuteil geworden. Azak war einer dieser Menschen, die es sich selbst gerne schwer machten, und damit auch allen anderen. Dieses Verhalten würde Kadolan niemals verstehen können.
    Als ihr plötzlich klar wurde, daß die vulgären Rufe ihr galten, nahm sie ihren Weg über die Gangway mit angemessener Würde wieder auf. Sie trat durch eine Türöffnung in die Dawn Pearl. Galeone oder Galeere, es war sicher das größte Schiff, das sie je betreten hatte.
Kade war erstaunt über ihre Kabine, größer und luxuriöser als sie es sich für ein Schiff vorgestellt hatte, mit einem echten Bett anstelle einer Koje und richtigen Fenstern an der hinteren Seite. Mollige ältere Damen würden den anderen nur im Wege herumstehen, also beschloß sie, in der Kabine zu warten, denn sie wußte, daß Inosolan sie schon finden würde. Sie schickte die aufgeregte Frainish unter Skarashs Aufsicht zu einer Erkundungstour fort, so daß das Mädchen das Ablegen des Schiffes beobachten konnte. Das Auspacken konnte warten.
    In der Zwischenzeit konnte sie selbst sich der Betrachtung der Ausstattung hingeben, das glänzende Holz bewundern,

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