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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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wo sie den Boden schrubben kann. Und Ihr – Euch werde ich einem der Wachposten schenken. Ich habe schon jemanden ausgesucht. Er hat einen ungewöhnlichen Geschmack, was Entspannung anbelangt.« Sie beobachtete Azak, während sie sprach.
O Ihr Götter! Sie hatte einen neuen Weg gefunden, ihn zu quälen, indem sie die Frau quälte, die er liebte. Inos fühlte, wie ihre Hände zu zittern begannen, darum verschränkte sie sie hinter ihrem Rücken. Sie würde leiden, damit Azak litt. Jede Erniedrigung, die ihr auferlegt wurde, würde ihm berichtet werden, so daß auch er gedemütigt wurde. Vielleicht wurde er auch gezwungen zuzusehen.
    Stille. Niemand sprach.
    Schließlich verhöhnte die Zauberin den Mann, der vor ihr auf den Knien lag. »Und Ihr, Wunderhengst? Laßt mich Euch ein paar enttäuschende Neuigkeiten berichten.«
    Azaks Augen wurden zu schmalen Schlitzen, aber er sprach immer noch kein Wort.
    Rasha richtete sich auf, legte die Hände auf ihre Hüften und reckte ihr zierliches Kinn in einer sonderbar unangemessenen Geste. »Es ist wahr, daß Elkaraths Ergebenheit gebrochen wurde und Olybino so meinen Bann durchbrechen konnte. Vielleicht hat er mehr Macht zur Verfügung als ich, denn er hat Jünger, die ihm helfen. Doch ich habe nicht meine ganze Macht in den Bann gelegt – das tun Zauberer so gut wie niemals, eben aus diesem Grunde. Ich habe immer noch Macht in Reserve, und er kann nicht wissen, wieviel. Wichtiger noch ist, daß ich in meiner Trutzburg bin.« Sie warf triumphierend ihre Hände in die Luft. »Warum, glaubt Ihr, bauen Zauberer Türme? Der ganze Palast ist von einem Schild umgeben, und es ist enorm viel Macht nötig, mich hier zu besiegen. Falls er seine Jünger schickt, kann ich sie vielleicht auf meine Seite ziehen. Falls sie sich ihren Weg herein erzwingen, wird der gesamte Komplex vielleicht durch die freigesetzten Energien in die Luft gejagt. Denkt noch einmal nach, hübscher Mann.«
    Azak betrachtete sie einen Augenblick lang und antwortete dann leise. »Hat der Hexenmeister des Ostens über mich ebenfalls einen Bann gelegt?«
    Rasha zögerte, und Inos spürte, daß die Stimmung sich verändert hatte. »Nicht, daß ich es spüren könnte«, antwortete die Zauberin vorsichtig. Er seufzte schwer. Diese Neuigkeit war eine große Erleichterung für ihn. »Laßt mich bitte aufstehen.«
Bitte?
Rashas glühende Augen weiteten sich ein wenig. »Also erhebt Euch.«
    Azak stand auf und rieb sich die schmerzenden Knie. Er reckte sich zu voller Höhe auf und verschränkte die Arme. »Wenn Ihr versprecht, Euch zu benehmen, Eure Majestät… lade ich Euch zu meiner Hochzeit ein, in drei Tagen von heute an.«
Inos schnappte nach Luft. Rashas Gesicht überzog sich angesichts dieser Herausforderung mit Wut.
    Bevor sie etwas sagen konnte, wiederholte Azak leise »Eure Majestät.«
    Es war der königliche Titel, nach dem es sie gelüstete. Einen Augenblick lang schien die Stille unerträglich zu werden, dann fragte Rasha argwöhnisch: »Und was ist mit dem Fluch? Sie wird in Euren Armen zu Kohle verbrennen.«
    »Ich erbitte untertänigst, daß Ihr ihn von mir nehmt, als Euer Hochzeitsgeschenk.«
     
    Untertänigst! Rasha bemühte sich, zu ihrer Geringschätzung zurückzufinden. »Soll ich den Bann für alle Frauen aufheben, oder nur für sie?« Da ging ein unheiliger Handel vor sich, und Inos versuchte, alle Einzelheiten zu erfassen.
     
    »Für alle wäre natürlich vorzuziehen, aber nur für Inosolan wäre auch annehmbar.«
     
    Inos rief »Azak!« und hielt sprachlos inne. Von ihm diese unglaubliche Erklärung der… der Liebe?
     
    Und Kapitulation.
     
    Mehr hätte er nicht anbieten können, nicht einmal seinen gesamten Herrschaftsbereich.
     
    Rashas Augen funkelten in einem langsamen Lächeln auf, das Inos das Blut in den Adern gefrieren ließ. »Nur drei Tage?«
    Azak war so angespannt wie ein Bogen, sein Gesicht unergründlich. »Sieben Tage wären vielleicht schicklicher«, sagte er heiser.
    Sie trat einen Schritt näher und sah ihn herausfordernd an. »Und bis dahin?«
     
    »Wie Ihr wollt.«
    Das Entsetzen kroch über Inos Haut, als sie Rashas Triumphlächeln sah. Mit zierlicher Geste öffnete sie ihren Yashmak und ließ ihn zu Boden fallen, dann erhob sie ihr Gesicht zum Kuß. Ihre Erscheinung wirkte vielleicht sanft und jugendlich, doch die geöffneten Lippen waren allzu begierig, um mädchenhafte Unschuld zu vermitteln.
    Doch Azak wußte das alles. Er nahm sie in die Arme und küßte

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