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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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für ihn schlimmer sein. Möglicherweise ahnte der Hof etwas, doch würde niemals offen darüber gesprochen werden.
    Azak nickte und seufzte. »Ich muß einen Zauberer finden, und kein Zauberer, mit Ausnahme der Wächter, würde es jemals wagen, seine Existenz preiszugeben. Also muß ich einen der Vier finden, einen Hexenmeister. Die Hexe des Nordens kann es nicht sein… Nein, ein Hexenmeister.«
    Warum nicht Bright Water? Vermutlich konnte er den Gedanken nicht ertragen, eine Frau um Hilfe anzuflehen. Dabei käme es auch nicht darauf an, daß die betreffende Frau an die dreihundert Jahre alt war.
    »Wer dann? Olybino offensichtlich nicht.« Der Osten war das okkulte Rückgrat der Legionen des Imperators.
     
    »Und offensichtlich auch nicht Lith’rian.«
     
    »Warum nicht Lith’… Oh, Ihr meint, weil er Rap geschickt hat?« Trotz der Hitze erschauerte sie unter Azaks Blick.
     
    »Genau. Bleibt nur Zinixo – offensichtlich. Er ist nur ein Jugendlicher, heißt es. Er sollte Mitgefühl zeigen.«
    Armer Azak! Es gab nichts, was sie ihm hätte sagen können. Sie wünschte, sie könnte eine dieser großen Hände nehmen und drücken. Sie legte sich wieder hin, um seinem Blick zu entgehen, und dachte nach. Es machte sie wahnsinnig, daß sie nicht mehr über diese geheimnisvollen Wächter wußte!
    »Und soll er nicht auch Olybinos Feind sein?«
    »Das sagt der Klatsch. Wenn die Legionen Krieg führten, wandten sich die anderen Wächter schon immer gegen den Osten. Der Osten unterstützt die Armee, und der Imperator, natürlich ebenso. Das macht zwei von fünf, so daß die drei anderen sich eher zurückhalten. Das ist nicht viel, aber alles, was wir haben.«
    Inos wischte sich über die feuchten Augenbrauen und glättete das feuchte Laken. Sie wären alle gekocht, bevor sie wieder Land erreichten, und das würde alle ihre Probleme lösen.
    »Azak«, fragte sie vorsichtig, »warum sträubt Ihr Euch so dagegen, bei den Vieren eine formelle Petition einzureichen? Das würde Eurer Reise eine Art legalen Status verleihen – das Impire sollte Euch eine sichere Passage gewähren.«
    »Nein! Bei einem bevorstehenden Krieg wage ich es nicht, in die Klauen des Ostens zu fallen. Und welche Argumente habe ich jetzt, wo Rasha tot ist? Sie kann sich nicht mehr in die Politik einmischen.« Seine Stimme war sehr scharf und bedrohlich geworden.
    Sie blieb sanft, aber hartnäckig. »Ein Monarch braucht Erben…« »Nein!«
    Stolz? Eine Petition an die Vier wäre eine wesentlich öffentlichere Angelegenheit als eine private Unterredung mit einem der Wächter.
    Sie schwieg eine Weile, bevor sie weitersprach. »Und was ist mit mir? Ich bin durch Zauberei aus meinem Königreich entführt worden. Ich habe immer noch einen Grund für eine Petition. Und Ihr begleitet mich…«
    Er schwang sich hoch, ließ seine langen Beine auf den Boden fallen und hangelte gebückt nach seinen Kleidern. Plötzliche Wut loderte in ihm auf. »Ich sagte >Nein    Sie wandte ihr Gesicht ab, den Rest konnte sie sich denken.
    Das Problem Krasnegar war vermutlich bereits erledigt, so hatte man ihnen zumindest gesagt. Azak würde es nicht riskieren, es wieder aufzurollen. Es war leicht, einen Regenten für Arakkaran zu finden – viel zu leicht
–, wohingegen sie immer noch eine außerordentlich unannehmbare Antwort für Krasnegar sein würde.
    Falls die Vier Inos ihr Königreich zurückgeben würden, dann würden sie von ihr erwarten, daß sie es regierte. Azak hatte einmal versprochen, mitzukommen und dort an ihrer Seite zu leben. Dieses Versprechen galt offensichtlich nicht mehr.
    Wenn er es verhindern konnte, würde es keine Petition an die Vier geben.

2
    Vor einem Jahr war er zufrieden gewesen, Thorie zu sein. Jetzt wollte er bei seinem vollen Namen genannt werden, Emthoro, und das gefiel Shandie nicht, denn das war Dads Name gewesen. Also einigten sie sich auf Thorog, den Namen eines Helden aus einem Buch, das Cousin Thorog gelesen hatte, bis Tante Orosea es gefunden und ihm weggenommen hatte. Der Thorog im Buch suchte ständig die Zimmer der Damen auf, und Cousin Thorog erzählte Shandie von einigen Dingen, die er mit den Damen und für sie getan hatte und – noch unwahrscheinlicher – von einigen, die die Damen mit ihm gemacht hatten.
    Das klang alles eher ekelerregend und langweilig, aber Shandie sagte nichts dergleichen. Er wußte, was Erwachsene in einem Bett machten, und meistens schien es jede Nacht dasselbe zu sein, und das war ganz schön dumm.

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