Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
schienen sich zu einem Muskelpaket zu versteifen, und sie sah bedeutungsvoll an ihrer kühnen Eskorte hoch.
    »Tiffy Liebling?« murmelte sie mit gefährlicher Stimme. »Tu etwas?« Er strahlte den Tribun an. »Sir«…
    Da brach das gesamte Gewicht des imperialen Establishment über dem unglückseligen Offizier zusammen. Ehe er es sich versah, beschlagnahmte er eine Kutsche und begleitete sein Opfer persönlich zum besten Militärkrankenhaus in Hub. Varrun kam als Zeuge mit und hatte strikte Order, noch vor Sonnenuntergang persönlich vor Lady Eigaze Bericht zu erstatten, wenn seine Karriere nicht für immer ruiniert sein sollte.
    Die Lady war hartgesotten. Als Inos ihr einen riesigen Barbaren als Ehemann vorstellte, Sultan Azak von Arakkaran, lächelte Eigaze, ohne die Miene zu verziehen, und bot ihm ihre Finger zum Kuß dar. Azak entschuldigte sich, er sei von der Reise zu sehr verschmutzt, um sie zu berühren.
    Als Inos protestierte, sie befinde sich ebenfalls nicht in einem Zustand, auch nur die prächtige Kutsche mit den feinen Polstern zu betreten, schnippte Eigaze erneut mit den Fingern, damit ein Wunder vollbracht werde. Der Posten Nummer Eins stellte heiße Wannen, weiche Handtücher und saubere Gewänder zur Verfügung. Um Inos drehte sich alles, als die Spannung plötzlich nachließ. Das darauf folgende Mahl war das beste, das sie seit Wochen gegessen hatte, und dennoch war alles, was sie registrieren konnte, der unendlich dahingeplapperte Unsinn ihrer entfernten Cousine und der Ausdruck des Erstaunens und widerwilligen Respekts auf Azaks strahlend sauberen, frisch rasierten Gesichtszügen.
    Als man diese Formalitäten jedoch hinter sich gebracht hatte und Inos und Azak Platz auf dem grünen Popelinepolster genommen hatten und für Jarkim ein Platz zwischen den Lakaien gefunden war – da begann Lady Eigaze ein damenhaftes Geplauder, das ernstere Absichten verbarg. Die Prätorianerhusaren bahnten der Kutsche einen Weg durch den Verkehr, und der Wagen rumpelte sanft dahin. Inos bemühte sich verzweifelt, ihre fünf Sinne wieder zusammenzubekommen. Ein ganz neues Gefühl der Freiheit und des Aufbruchs machte sie euphorisch. Azak mußte sich noch mehr als zuvor wie in der Falle fühlen. Sie konnte sehen, daß er all seine dunklen Vermutungen über ihre Motive wieder zum Vorschein holte. Jetzt war es mehr noch als zuvor Inos, die die Trümpfe in der Hand hielt, und er vertraute nicht darauf, daß sie ihn nicht betrog.
    »Es ist offensichtlich eine sehr lange und unglaubliche Geschichte, Mylady –«
     
    »Eigaze, Liebes.«
     
    »Eigaze. Es ist vielleicht einfacher, wenn Ihr mir zuerst sagt, wieviel Ihr wißt, dann kann ich Euch den Rest erzählen.«
    »Inos, Liebes, ich glaube jetzt, daß ich so gut wie nichts weiß. Als erstes haben wir letzten Frühling gehört, es gebe Schwierigkeiten im Nordwesten von Julgistro, durch Überfälle von Kobolden. Vater kam eines Abends fuchsteufelswild aus dem Senat nach Hause! Dann hörten wir, daß Euer Vater gestorben sei. Stimmt das?«
    »Ja.« Das stimmte.
    Eigaze murmelte ihr Beileid. »Und daß Ihr und Kade Krasnegar mit einer Militäreskorte verlassen habt. Bei ihrer Rückkehr sei die Eskorte in einen Hinterhalt geraten; es gab fürchterliche Geschichten über grausame Mißhandlungen. Der Senat… Ihr könnt es Euch vorstellen! Kobolde! Noch schlimmer als Gnome! Das Impire hatte noch niemals zuvor Probleme mit Kobolden. Natürlich waren Vater und ich besorgt, und wir schrieben an Ekka. Und dann hieß es, Ihr und Eure Tante wäret tot!«
    »Wer hat das gesagt?« fragte Inos gespannt.
    »Der Imperator, Liebes. Es stand in seinem Bericht an den Senat. Natürlich hatte er es Vater schon vorher mitgeteilt, da sie ja irgendwie verwandt sind – die übliche Höflichkeit. Er sagte, er habe es von Hexenmeister Olybino.«
    »Aha!« Inos und Azak warfen sich verstohlene Blicke zu. Plötzlich wurde einiges klarer. Olybino hatte es nicht geschafft, Inos Rasha abzukaufen – oder sie vielleicht zu stehlen, falls er auch das versucht hatte. Also hatte er sich des Problems einfach entledigt, indem er behauptete, sie sei tot. Wer würde schon das Wort eines Hexenmeisters in Frage stellen? Als Inos dann in Ullacarn auftauchte, war sie für ihn nicht länger von Nutzen, und er hatte sie einfach zu Rasha zurückgeschickt. So war das also!
    »Und was hatte der Imperator mit Krasnegar vor?« fragte Inos, bevor ihre Gastgeberin sie mit weiteren Fragen bombardieren konnte. Die Kutsche

Weitere Kostenlose Bücher