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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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tödlich sein.
    Kalkor runzelte die Stirn und kam einen halben Schritt näher. Jetzt standen sie in Reichweite.
     
    »Los! Ihr zuerst. Ihr braucht die Übung!«
    Rap hatte sein Wort gegeben. Er benutzte keine Zauberei, keine Sehergabe, nicht einmal sein okkultes Sehvermögen… aber er hatte plötzlich so eine Ahnung, daß Kalkor nicht so zuversichtlich war wie er sein sollte oder wie es aussah. Konnte es sein, daß ihn etwas beunruhigte?
    »Wie lange kennt Ihr Eure Worte der Macht schon, Than?« Sein trockener Mund ließ nur ein Flüstern zu.
    Kalkor lächelte nur… langsam hob er die Axt und ließ seine rechte Hand tiefer gleiten, näher zum Ende des langen Schaftes. In seinem rechten Bein spannten sich die Muskeln.
    Der Regen tropfte unbeachtet in Raps Augen. »Wie lange?« beharrte Rap. »Wie lange habt Ihr schon niemanden mehr ohne die Hilfe der Zauberei bekämpft, Kalkor?«
    Der Than schlug beinahe vertikal zu, zog den Fuß nach, um das Gleichgewicht zu halten, ein Schlag wie ein Bogen, gegen Raps Brust gerichtet… so machte man das also?… Rap konterte Schaft gegen Schaft mit weit ausgestreckten Armen, um der bärenhaften Stärke des Jotunn zu widerstehen. Der Aufprall hallte durch die Arena, doch brachte er auch alle Knochen, die Rap besaß, zum Schwingen, so daß er unkontrolliert rückwärts taumelte, während ein höhnisch grinsender Kalkor einen weiteren Schlag folgen ließ.
    Dieses Mal trat Rap zur Seite und parierte mit seiner Klinge entlang des massiven Griffs, ein langer, kreischender Schnitt, der Kalkors Finger anvisierte. Der Than zog ihn noch rechtzeitig zurück, doch nun war es an ihm, um sein Gleichgewicht zu ringen.
    Wilde Freude brandete in Rap auf. Kalkor war stärker, aber er, Rap, war schneller. Und er vermutete immer noch, daß der Mann vergessen hatte, wie man ohne Zauberkraft kämpfte. Das war ein ungeschickter Rückzug gewesen.
    Die Äxte waren zu schwer, man konnte sie nicht wie Stöcke schwingen. Die Männer konnten sich selbst schneller bewegen als ihre Waffen. Es war gut, das zu wissen.
Jetzt setzte Rap nach und ließ seine Axt tiefer sinken, als sein Gegner sich schützte. Kalkor hatte den Vorteil, daß er größer war, doch seine Beine waren so verwundbar wie der ganze Rest des Körpers. Unerwartet konterte der Than, indem er die Axt noch tiefer schwang und mit einem ungeschickten Schlag gegen Raps Schienbeine zielte, den Rap aber bereits vorhergesehen hatte.
    Er sollte bestimmt darüber springen; Kalkor hätte dann den Griff der Axt flink verdreht und mit der Klinge seine Füße erwischt, doch glücklicherweise hatte die Rennerei, die Rap in der Nacht hinter sich gebracht hatte, Rap so steif gemacht, daß er die Bewegung instinktiv vermied, zurücksprang und mit seiner Axt Kalkors Waffe in der Hoffnung abfing, beide Klingen würden sich verfangen und der schlüpfrige Griff würde aus der Hand des Than rutschen. Klong! Er hatte die Trägheit unterschätzt… Kalkor warf und hätte beinahe Raps Bein aufgeschlitzt, jedoch nur beinahe. Dann hatte Rap die Abwehr des Thans durchbrochen, als wolle er ihm das Knie in die Lende rammen.
    Netter Versuch… Kalkor wirbelte herum, sie prallten auseinander; keiner von beiden war verletzt. Behutsam und keuchend umkreisten die beiden einander…
    Flackern!
    »Hört auf damit!« keuchte Rap. Er war sich nicht sicher, doch es war vermutlich Hellsicht gewesen – auf diese geringe Entfernung konnte ein Zauberer sogar erkennen, wenn ein Mann seine Sehkräfte einsetzte. »Noch einmal, und ich zerschmettere Euch! Das schwöre ich!« Er dachte an Andor, der einmal bemerkt hatte, daß Hellsicht aus einem Mann einen tödlichen Kämpfer machte.
    Kalkor bleckte die Zähne und sagte nichts. Seine Augen blickten noch wilder als zuvor. Doch nicht ganz der leichte Gegner, den er erwartet hatte? Es mußte ziemlich stark ablenken, Zauberkräfte zu unterdrücken, mit denen man jahrelang betrogen hatte.
    Doch Rap würde als erster ermüden. Seine Schultern gaben bereits nach. Seine Finger froren, verkrampften sich und glitten über das glatte Metall.
    Klang! Klong! Zumeist entgingen sie den schwerfälligen Schlägen des anderen, doch manchmal trafen sie sich auch. Klong! Rap zog sich meistens zurück, doch sie tanzten soviel umeinander herum, daß sie der Menge immer noch nicht nähergekommen waren. Rap würde an Schnelligkeit verlieren, bevor Kalkor schwächer wurde. Der Mund des Than stand sperrangelweit auf… konnte es so schlecht um ihn stehen?… sein

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