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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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entsetzt. Der Bischof, an einem Herzanfall gestorben. Mutter Unonini von einem Jotunn getötet, als sie versuchte, eine Vergewaltigung zu verhindern, und Sergeant Thosolin war unter ähnlichen Umständen ums Leben gekommen. Kanzler Yaltauri war in einem Kerker gestorben und Seneschall Kondoral an gebrochenem Herzen, wie man sich erzählte.
    Mistress Aganimi, die Haushälterin, hatte jedoch überlebt, und sie machte sich sofort daran, in dem Chaos, das die Jotnar in der Burg hinterlassen hatten, wieder Ordnung zu schaffen.
Mit ihrem unendlichen Vorrat an Gold kaufte Inos Männer und Frauen zu Hunderten. Im Winter gab es hier normalerweise wenig zu tun, doch sie gab den müßigen Händen Arbeit. Ihr Geld begann die Stadt zu überschwemmen, und auch das half ihr weiter. Tuchhändler, Zimmerleute und Händler aller Art sahen sich plötzlich in einem Umfang Geschäfte abwickeln, an die sie in ihren kühnsten Träumen nicht gedacht hätten. Die Preise stiegen steil an, und sie mußte zwei Erlasse gegen Wucherpreise verabschieden.
    Sie ernannte einen neuen Rat und erweiterte ihn von acht auf vierundzwanzig Mitglieder, unter ihnen auch einige Frauen und sogar einige junge Leute ihrer Generation, wie Kratharkran, den überschwenglichen Schmied mit der hohen Stimme. Die Älteren tauschten finstere Blicke ob ihrer Innovationen, und sie warf ihnen mit der Selbstsicherheit einer Geweihten und der königlichen Aura, mit der Rap sie schließlich bezaubert hatte, feste Blicke zu. Ihr tödlicher grüner Blick wurde legendär und schmetterte jegliche Fragen oder Streitereien ab wie ein Schutzschild aus Stahl.
    Sie verlangte eine Aufstellung aller verfügbaren Nahrungsmittel, und es stellte sich heraus, daß die Aufzeichnungen in einem fürchterlichen Durcheinander waren. Das lag zum Teil an Rap, der heimlich herumging und Lagerhäuser und Warenlager auffüllte, wenn niemand hinsah. Foronod trieb das beinahe zur Raserei, und Inos war glücklich, den alten Verwalter einmal rasend zu erleben; zumindest konnte er in diesem Zustand keine Schwierigkeiten machen. Die Schläge, die ihm seine Lähmung zugefügt hatten, waren anscheinend von Jotnar ausgeteilt worden, nicht von Imps, er war offensichtlich nicht mehr der Mann, der er einmal gewesen war, und sie begann, über einen Ersatz für ihn nachzudenken.
    Niemand wußte, wie viele gestorben waren oder wie viele Mäuler mit den verbliebenen Lebensmitteln gestopft werden mußten, also hatte sie angeordnet, daß das Volk gezählt werde, zum ersten Mal in der Geschichte Krasnegars. Man konnte immer sicher sein, daß Feiern der Jotnar aus dem Ruder liefen. Inos war entzückt, als sie entdeckte, daß Korporal Oopari seine Fahnenflucht bereute – oder vielleicht seiner Verlobten überdrüssig geworden war –, und während des Sommers mit dem Schiff zurückgekehrt war. Sie beförderte ihn zum Sergeant und übertrug ihm die Verantwortung für die Wachen und die Miliz. Er handelte schnell, doch als Nachspiel der Unruhen war das Gefängnis voll. König Holindarn war sein eigener Oberrichter gewesen. Inos, die sich selbst in dieser Rolle nicht sehen konnte, ernannte einen unabhängigen Richter.
    Viele Häuser waren in den Tagen des Terrors absichtlich niedergebrannt worden, und häufig hatten die Flammen auf benachbarte Gebäude übergegriffen. Es gab so gut wie kein Bauholz, denn in der Vergangenheit hatte man Holz stets importiert.
Bei ihrer ersten Ratssitzung wies die Königin darauf hin, daß es einige Tagesreisen entfernt im Süden unbegrenzte Wälder gab.
    Doch keine Möglichkeit, das Holz zu transportieren, erwiderte Foronod schnippisch.
     
    Warum konnten sie es nicht auf Schlitten herbringen?
    Kobolde… Damm… Wetter… Pferdefutter… Die Einwände stiegen von den Älteren auf wie der Qualm von feuchtem Torf. Inos betrachtete die grinsenden jungen Gesichter um den Tisch und stellte die Angelegenheit zur Abstimmung. Prompt bestimmte der Rat, daß die Königliche Krasnegarische Miliz von achtzehn auf achtzig Mann vergrößert und mit Inos’ Waffen ausgestattet und sobald wie möglich darin ausgebildet werden sollte, Angriffe der Kobolde auf Holzfäller abzuwehren.
    Für die Beförderung würden Pferde gebraucht, und man hatte noch nie zuvor versucht, mit ihnen im Winter den Damm zu überqueren. Sie befahl, daß man den Versuch unternahm und auf dem Festland Ställe einrichtete.
    Sie wollte einen besonderen Gottesdienst zum Erntedank, und es waren Begräbnisse für die acht Männer

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