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David Garrett - die exklusive Biografie

David Garrett - die exklusive Biografie

Titel: David Garrett - die exklusive Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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Menschen Schlafplätze auf engem Raum teilen.
    Natürlich musste David auch etwas essen. Allerdings gab es nun niemanden mehr, der für ihn kochte, und Restaurantbesuche fielen aufgrund seines begrenzten Budgets aus. Also musste sich David in die Grundlagen der ihm völlig unbekannten Kochkunst einarbeiten. Nebenbei lernte er noch, wie man eine Waschmaschine bedient.
    Vor allem aber musste er eine Möglichkeit finden, abseits der ­großen Konzertsäle Geld zu verdienen. David musste sich einen Job suchen. Schnell fand er eine Beschäftigung und wechselte dann häufig die Tätigkeiten, wenn sich die Chance bot, ein paar Cent mehr zu erhalten. Wird heute über diese Zeit berichtet, dann geht es meist allein darum, dass der nun auch optisch aus der von den Eltern geschaffenen Schale schlüpfende David Garrett sich als Model verdingte. Dies ist jedoch nur eine Facette der Beschäftigungen, denen David damals nachging, und mit Sicherheit eine der angenehmeren und einträglicheren ­Varianten.
    Sofern es die Finanzen erforderten, übernahm David auch wesentlich unerfreulichere Arbeiten, denn seine im Nachhinein gern geschönte Lage war alles andere als rosig. David Garrett selbst erzählt davon, dass er damals seine Gitarre verkaufen musste, um die Miete im Wohnheim zu finanzieren. Nur ließ sich eine Gitarre eben nur einmal verkaufen. Also putzte David eine Zeit lang für wenige Dollar Stundenlohn die Toiletten in einem Parkhaus und verdingte sich als Kellner in einem Coffeeshop. Auch die Beschäftigung als Aushilfe in einer Bibliothek, ein Job als Verkäufer in einer Boutique und die Betätigung als Barkeeper finden sich in dem Lebenslauf des einstigen Wunderkinds.
    Trotz aller Widrigkeiten, trotz des intensiven Studiums und der zeitraubenden Jobs genoss David seine neue Freiheit in vollen Zügen. Hatte er in London bereits erstmals eigene Freunde gefunden, so war er nun in New York erst recht nicht mehr der einsame Wolf mit der Geige.
    Der Student aus Deutschland suchte in erster Linie jedoch nicht den Kontakt zu den Kommilitonen an der Fakultät für Musik. Vielmehr faszinierten ihn die Tanzstudenten oder, um genau zu sein, die Tanzstudentinnen. Er beobachtete sie nicht allein aus einem anzunehmenden männlichen Interesse, sondern auch aus fachlichem Blickwinkel, beeindruckte ihn doch die Art und Weise, wie sie mit ihren Körpern eine so ganz andere Art fanden, Musik zu interpretieren. Zur weiteren Annährung war David die Geige behilflich – die Tänzerinnen brauchten Musik für ihre Übungseinheiten, und genau die konnte David ihnen jederzeit liefern.
    Diese jungen Frauen trugen nun auch wesentlichen Anteil an der optischen Neuerfindung Davids. Sie berieten ihn bei der Auswahl modischer Kleidung und waren ein Auslöser dafür, dass die dicke Brille endgültig im Etui verschwand und durch Kontaktlinsen ersetzt wurde.
    Vor allem an seinen arbeitsfreien Wochenenden zog David nun mit seinen neuen Freunden durch das pulsierende New Yorker Nachtleben. Sie feierten bis zum Morgengrauen in den Klubs, tanzten und tranken gelegentlich auch mal deutlich über den Durst. Dass David sich ausgerechnet am Times Square nach einer durchzechten Nacht an einer Hauswand übergeben musste, zählt zu den unrühmlicheren Episoden jener Zeit – andererseits war dieses Ereignis nicht mehr und nicht weniger als eine Selbstverständlichkeit im Leben eines jungen Mannes, der unendlich viel nachzuholen hatte.
    Sicherlich standen auch Kontakte zu Frauen auf der Liste des bisher Versäumten. Da kam es nun gerade recht, dass sich die Tanzstudentinnen so aufopfernd um Davids Erscheinungsbild kümmerten. Hatte David bis dahin vermutlich nicht einmal den Begriff »Sexsymbol« gehört, entwickelte er sich zusehends selbst dazu.
    Â 
    Die exzessiven Nächte hatten aber noch einen weiteren und wesentlich wichtigeren Einfluss auf David: Bei den Touren durch die Klubs wurde er immer wieder mit neuen Musikrichtungen konfrontiert und lernte die ganze Bandbreite aktueller Stilrichtungen kennen. Was mit dem Queen-Album A Night at the Opera begonnen hatte, führte nun zu einer bislang unbekannten Experimentierfreude bei David Garrett. Langsam fing er an, die gehörte Musik auf seiner Geige nachzuspielen, zu interpretieren und zu ergänzen. Da passte es sehr gut, dass es seit 2001 an der Juilliard School auch ein Jazz-Programm gab. Unter den Studenten

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