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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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Flüge in und aus dieser Region«, erklärte Lavine.
    » Außerdem kann Taylor niemanden warnen, weil er in Haft sitzt«, ergänzte Varley. » Und zwar in Einzelhaft.«
    » Und wenn er es schon getan hat?«, fragte Tanya. » David hat ihn in der Wohnung allein gelassen. Er hätte telefonieren können, bevor Sie ihn geholt haben.«
    » Das Telefon war kaputt«, sagte ich.
    » Woher weißt du das? Hast du es überprüft?«
    » Nein, ich habe es kaputt gemacht.«
    » Und was ist mit den Handys?«
    » Die sind verloren gegangen«, sagte ich.
    » Alle drei?«, zweifelte Tanya. » Das ist ziemlich unwahrscheinlich.«
    Ich griff in die Tasche und legte drei Telefone auf den Tisch.
    » Und wenn sein Verschwinden den anderen komisch vorkommt?«, versuchte es Tanya weiter.
    » Tanya, ich weiß, du bist enttäuscht, und niemand ist mehr für den direkten Weg als ich«, sagte ich. » Aber dafür ist jetzt nicht die Zeit. Der Organschmuggel, Simons Ermordung und die Suche nach Mansell, das alles gehört zusammen. Wir haben das Pferd zum Wasser geführt. Unsere Aufgabe ist damit erfüllt. Es liegt jetzt am FBI, es trinken zu lassen.«
    Varley nahm Weston und Lavine mit nach unten, um die Telefone heiß laufen zu lassen, ich sollte Tanya im Auge behalten. Er vertraute nicht darauf, dass sie sich bis zu unserem nächsten Treffen am Nachmittag um fünf Uhr von der Klinik fernhalten würde. Das Gespräch hatte mich aus dem Gleichgewicht gebracht. Gerade noch hatte er mich angesehen, als wollte er mich töten, und gleich darauf schwor er mich als seinen Hilfssheriff ein. Fehlte nur noch der Blechstern. Es war eine merkwürdige Rolle für mich. Und eine, die ich nicht gerne spielte.
    Ich ging zum Fenster und betrachtete das Treiben der Stadt. Von hier aus gesehen wirkten die Straßen winzig wie Ausstellungsstücke in einem Museum. Dabei fiel mir etwas ein. Ich wandte mich um und ging zur Tür. Tanya folgte mir. Den ganzen Weg mit dem Fahrstuhl hinunter und durch die Garage hielt sie sich dicht bei mir, sprach aber erst, als wir über die Einfahrt auf den Gehweg kamen.
    » Was jetzt?«, wollte sie wissen.
    » Ich weiß nicht«, antwortete ich. » Sollen wir laufen oder ein Taxi nehmen?«
    » Zur Klinik?«
    » Nein, ins Museum of Modern Art.«
    » Warum?«
    » Ich habe gehört, sie haben dort einen Hubschrauber ausgestellt.«
    » Was willst du denn mit einem Hubschrauber?«
    » Gar nichts. Aber ein Hubschrauber in einem Kunstmuseum? Hört sich doch interessant an. Und so sind wir wenigstens bis fünf Uhr beschäftigt.«
    » Wir gehen also nicht in die Klinik?«
    » Nein.«
    » Warum nicht?«
    » Das hat keinen Zweck. Der einzige Grund wäre herauszufinden, was da passiert und ob es ein Problem darstellt. Aber das wissen wir alles schon. Wir befinden uns in einer anderen Phase. Es ist Zeit, die Fackel weiterzureichen.«
    » Das genügt mir nicht, David. Wir müssen zumindest hingehen und nachsehen.«
    » Warum sollten wir?«
    » Sie bereiten ihre Flucht vor. Wenn wir sie jetzt verlieren, werden wir Mansell nie finden.«
    » Nein. Viel wahrscheinlicher ist es, dass wir sie damit aufscheuchen würden.«
    » Wir müssen ja nicht hineingehen. Wir könnten vorbeifahren. Vielleicht finden wir etwas, was Varley überzeugt.«
    » Nein. Wir werden nicht mal in die Nähe des Krankenhauses gehen. Keiner von uns. Hast du mich verstanden?«
    Tanya antwortete nicht.
    » Ist das klar?«, wiederholte ich. » Das Risiko ist einfach nicht gerechtfertigt.«
    » Risiko?«, fragte sie. » Du solltest dich mal hören! Seit wann kümmerst du dich denn um Risiken? Wer hat denn bei Tungsten das Büro durchsucht und die Post geklaut?«
    » Das war kein Risiko, das war Taktik.«
    » Und das Treffen mit Hamad? Und der Messerkampf? Oder dein Alleingang mit Taylor und seinen Schlägern? Nein. Aber jetzt will Varley die Zügel übernehmen, und du witterst eine Gelegenheit, dich aus dem Staub zu machen und nach Hause zu kommen …«
    » Tanya, du siehst die Sache falsch. In deinem Kopf steckt immer noch Marokko. Die Antwort lautet nein. Wir halten uns von der Klinik fern.«
    » Das hat doch nichts mit Marokko zu tun.«
    » Dann eben mit deiner Besessenheit, Mansell zu finden.«
    » Das ist keine Besessenheit … Moment mal, David. Siehst du die beiden Männer? Das sind die, die mich heute Morgen beobachtet haben.«
    » Welche?«
    » Ein schwarzes Auto, vier Parkbuchten weiter rechts. Sie lesen Zeitung.«
    Ich sah den Wagen. Ein schwarzer Cadillac Deville ohne vorderes

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