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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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auf die übliche Weise. Das Blut war so stark verdünnt, dass es auch aus den Gefäßen ausgetreten wäre, wenn sie nicht durchtrennt worden wären.«
    » Was kann so etwas verursachen?«
    » Ich bin nicht sicher. Ich nehme an, irgendeine Art von Gift, aber nichts, was mir bisher begegnet ist. Auf jeden Fall nichts, was so schnell wirkt. Im Mülleimer haben wir eine Spritze mit den Resten einer unidentifizierten klaren Flüssigkeit gefunden und im verschlossenen Medikamentenschrank einige ungeöffnete Ampullen. Natürlich ohne Etiketten. Im Labor finden wir mehr darüber heraus, aber es scheint sich um ein extremes Derivat von Heparin oder möglicherweise auch Warfarin zu handeln. Beides ist frei erhältlich. Die Mittel werden normalerweise als Blutgerinnungshemmer eingesetzt.«
    » Ich dachte, Warfarin ist Rattengift.«
    » Das ist eine Verwendungsmöglichkeit. Der Köder wird damit präpariert, und wenn die Ratte genug davon frisst, stirbt sie an inneren Blutungen. Das ist selbst für Ungeziefer eine schreckliche Art zu sterben. Dasselbe ist dem Opfer passiert. Doch in seinem Fall wurde das Mittel intravenös verabreicht. Und es wurde verändert, um die Wirkung zu verstärken. Wahrscheinlich auf das Tausendfache.«
    » Wusste Taylor, was mit ihm passiert?«
    » Höchstwahrscheinlich. Er wird vermutlich gesehen haben, wie das Blut anfing, aus seinen Poren zu rinnen, bevor er das Bewusstsein verloren hat.«
    » Der menschliche Erfindungsreichtum erstaunt mich doch immer wieder, Doc. Und was ist der letzte Punkt auf Ihrer Liste?«
    » Da wird es ein wenig schwierig. Wir haben einfach noch nicht genügend Daten. Definitiv kann ich nur eines sagen: In dieser Klinik ging weit mehr vor sich als normale Organtransplantationen. Aber was genau, kann ich erst im Labor bestimmen.«
    » Irgendwelche Vermutungen?«
    » Keine Vermutungen. Aber ich kann Ihnen sagen, dass wir Teile von Miniaturzündern gefunden haben. Zünder, die von Funksignalen ausgelöst werden. Wir suchen noch nach Spuren von Sprengstoff.«
    » Irgendeine Spur von einem Sender?«
    » Nein. Aber es scheint sich nicht um die übliche Handyvariante zu handeln. Ich glaube, hier geht es um Wi-Fi.«
    » Wir stehen also vor einer Internet-Bombenfabrik?«
    » Wahrscheinlich. Wir müssen noch das explosive Material finden, aber es scheint, als hätte jemand an diesem Ort eine Reihe kompakter Sprengsätze hergestellt. Und wenn man die Anwesenheit der Leiche und das Fehlen anderer Personen bedenkt, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Bomben bereits gelegt wurden oder gerade gelegt werden.«
    » Und mehr können Sie mir nicht sagen?«
    » Wir brauchen Zeit für die Analyse. Drängeln hilft niemandem. Eine falsche Schlussfolgerung kann gefährlicher sein als …«
    » Irgendein Hinweis auf mögliche Ziele?«
    » Nein. Aber wir suchen danach.«
    » Mr. Trevellyan, was ist mit Taylor? Denken Sie nach. Erinnern Sie sich an alles, was er gesagt hat. Könnte uns irgendetwas einen Hinweis geben?«
    » Nein«, antwortete ich. » Aber vielleicht hat er gar nichts davon gewusst. Er hat behauptet, die Leute aus dem Irak hätten vor ein paar Wochen den Organschmuggel übernommen. Sie haben ihre eigenen Ärzte mitgebracht. Der Mord, das Gift, die Sprengsätze – das könnte alles auf ihr Konto gehen.«
    » Verdammt«, entfuhr es Varley. » Und jetzt können wir ihn nicht mehr fragen. Sind da draußen irgendwo Bomben oder nicht? Wir müssen es wissen. Und wenn ja, wo? Und wie viele? Und wie groß sind sie? Doktor, das hat oberste Priorität. Setzen Sie alle Ihre Leute daran. Alles andere ist mir egal.«
    » Was ist mit Tanya?«, fragte ich.
    » Tut mir leid, Mr. Trevellyan«, antwortete Varley. » Zuerst müssen wir das hier in den Griff bekommen.«
    » Warum fangen wir dann nicht mit dem USB-Stick an?«, wollte ich wissen.
    » Welcher USB-Stick?«, fragte Varley.
    » Der aus dem OP«, erwiderte ich. » Er lag da, wo wir ihn nicht übersehen konnten. Da wir jetzt wissen, dass es um Bomben geht, würde ich darauf wetten, dass er eine Art Warnung enthält. Wenn Sie wissen wollen, welche Ziele angegriffen werden, würde ich da zuerst nachsehen.«
    » Doktor?«
    » Ich stimme ihm zu«, sagte Maher.
    » Und wann genau wollten Sie mir das sagen?«, brüllte Varley. » Weihnachten? Wenn die Bomben hochgegangen sind? Wenn ich bis zum Hals in Toten stecke?«
    » Ich wäre in diesem Moment im Labor, um ihn zu untersuchen, wenn ich nicht hier voreilige Fragen beantworten müsste«,

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