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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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Könnte allerdings etwas Farbe vertragen. Rot könnte Ihnen stehen.«
    » Wollen Sie mir drohen? Ich kann Sie abführen lassen.«
    » Das können Sie gerne versuchen. Aber in diesem Raum liegen die Überreste einer Freundin. Und ich gehe hier nicht eher weg, bis ich weiß, wer dafür verantwortlich ist.«
    Varleys Geduld mit den Forensikern währte knapp eine Stunde, dann bestellte er Dr. Maher in den Kontrollraum. Ich folgte ihm. Weston und Lavine waren bereits da.
    » Ich weiß, dass Sie gerade erst angefangen haben, Doktor«, erklärte Varley. » Aber hier ist etwas komplett schiefgelaufen. Das ist offensichtlich. Ich brauche also möglichst schnell Ergebnisse. Was können Sie mir sagen?«
    » Nichts«, antwortete Maher. » Es ist noch zu früh. Wir arbeiten noch daran. Zu diesem Zeitpunkt will ich keine voreiligen Schlüsse ziehen. Sie werden warten müssen.«
    » Niemand wird hier warten, Doc. Reden Sie jetzt mit mir.«
    » Setzen Sie mich nicht unter Druck. Das ist unvernünftig.«
    » Diese Wirkung haben Kidnapper und Mörder gelegentlich auf mich. Und jetzt sagen Sie mir, was Sie haben. Verifizieren können Sie es später, wenn Sie müssen.«
    » Und wenn Sie sich deswegen in einer Sackgasse verrennen?«
    » Hören Sie auf, sich abzusichern, Doc. Darum geht es hier nicht. Die Verantwortung liegt bei mir.«
    Maher blickte auf den Tisch und kaute schweigend an seiner Unterlippe.
    » Ich halte das für unklug«, meinte er nach einem Augenblick. » Ich möchte, dass Sie das wissen. Aber wenn Sie darauf bestehen, gibt es ein paar Dinge, bei denen wir ziemlich sicher sind. Drei, um genau zu sein.«
    » Wird das heute noch was, Doc?«, fragte Varley.
    » Drängen Sie mich nicht. Nummer eins. Fangen wir mit dem Opfer an. Sie wollten eine weibliche Geisel retten, stimmt das?«
    » Korrekt.«
    » Dann ist die Leiche im OP nicht die Geisel. Es ist ein Mann.«
    Weston, Varley und Lavine sahen sich verwundert an.
    » Sind Sie sicher?«, fragte ich.
    » Natürlich bin ich sicher«, antwortete Maher. » Bei so etwas liege ich selten falsch. Er war mager und etwas feminin, aber mit Sicherheit keine Frau.«
    » Dann ist es nicht Ms. Wilson«, sagte Weston. » Sie könnte also noch leben.«
    » Können Sie ihn identifizieren?«, fragte Varley.
    » Der Körper selbst erbrachte keine nützlichen Hinweise«, meinte Maher. » Kopf und Hände wurden entfernt, offenbar, um die Identifizierung zu erschweren. Aber glücklicherweise haben wir noch andere Möglichkeiten. Einer meiner Leute hat sich ins Sicherheitssystem des Gebäudes gehackt. Nur ein Mann ist mittels seiner Magnetkarte hinein-, aber nicht wieder herausgekommen. Sein Name war Kelvin Taylor. Laut Angaben im System der Leiter der elterlichen Gesundheitsvorsorge.«
    » Kelvin Taylor?«, meinte Weston. » Den kennen wir. Böser Junge.«
    » Er hätte im Knast bleiben sollen«, bemerkte ich.
    » Das ist noch nicht sicher, denken Sie daran«, meinte Maher. » Wir können nichts garantieren, bis wir den Laborbericht haben. Wir brauchen eine DNA-Analyse, um genau festzustellen, wer er war. Vorausgesetzt, wir bekommen eine Vergleichsprobe.«
    » Ich verstehe«, nickte Varley. » Aber beeilen Sie sich, Doc. Es könnte wichtig sein.«
    » Was ist mit Tanya Wilson?«, fragte ich. » Die Geisel. Irgendeine Spur von ihr?«
    » Nicht zu diesem Zeitpunkt«, antwortete Maher.
    » Sie müssen sie woanders hingebracht haben«, überlegte ich. » Irgendeine Idee?«
    » Nein, ich fürchte nicht. Aber wir werden darauf achten.«
    » Halten Sie uns auf dem Laufenden«, verlangte Varley. » Was sonst noch?«
    » Die Todesursache.«
    » Lassen Sie mich raten: Er wurde geköpft.«
    » Nein. In diesem Fall ist wohl nichts so, wie es scheint. Hätte das Herz noch geschlagen, als die Blutgefäße in Hals und Handgelenken durchtrennt wurden, wäre das Blut mit erheblichem Druck ausgetreten und in mehreren, kleiner werdenden Bögen in den Raum gespritzt. Dadurch hätte sich ein völlig anderes Muster ergeben. Es ist leicht zu identifizieren. Doch in diesem Fall kann man an der sich ausbreitenden Lache erkennen, dass es buchstäblich aus dem Opfer herausgelaufen ist.«
    » Warum dann die Metzelei?«
    » Ich weiß es nicht. Das können wir erst sagen, wenn wir die fehlenden Körperteile finden.«
    » An was ist er dann gestorben?«
    » Die ersten Untersuchungen weisen auf Exsanguination infolge der Zuführung eines katastrophalen Blutverdünnungsmittels hin.«
    » Er ist verblutet?«
    » Ja, aber nicht

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