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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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war klar, dass sie wusste, was ich dachte. Wir wussten beide, von was für einem Ort sie redete. Veraltet. Überbelegt. Unhygienisch. Und voller verkommener Krimineller.
    » Denk darüber nach, David«, sagte sie und legte ihre Hand auf meine. » Tu nichts Dummes. Seit dieser Robinson-Sache wartet Washington darauf, es uns heimzuzahlen. Sie wollen, was ihnen zusteht. Und wenn du ihnen die Gelegenheit bietest, dann nehmen sie dich.«
    Die Blutstropfen des Nazis waren an den Beinen der Bank getrocknet und hatten eine schmutzig braune Farbe angenommen wie Rostflecke. Als mich die Detectives in meine Zelle zurückbrachten, bemerkte Harris die Blutspritzer und ging direkt darauf zu, um sie näher zu betrachten. Vielleicht hatte sich der Vorfall im Haus schon herumgesprochen, während wir noch oben waren.
    » Wissen Sie etwas darüber?«, fragte er mich.
    » Absolut nichts«, erwiderte ich.
    » Nichts, ja? So, wie Sie auch nichts über den Kerl in der Gasse wissen. Nun, wir wissen etwas, David. Wir wissen, dass Sie den Kerl umgebracht haben. Sie müssen jetzt aufhören zu lügen und uns sagen, was passiert ist, solange wir Ihnen noch helfen können.«
    » Was ich tun muss, ist hier zu sitzen und darauf zu warten, dass meine Anwältin dafür sorgt, dass ich entlassen werde.«
    » Das können Sie versuchen«, meinte Harris. » Aber glauben Sie mir, da können Sie lange warten!«
    Harris lag falsch. Es dauerte nur vierzig Minuten. Um Punkt eins war er wieder da und wartete mit Gibson vor meiner Zelle, während Cauldwell aufschloss. Nur hatte er diesmal Handschellen dabei.
    » Aufstehen«, befahl er. » Umdrehen. Zeigen Sie mir Ihre Hände.«
    Er schloss die Handschellen und drehte sie, sodass sie sich fest um meine Handgelenke schlossen.
    » Ms. Wilson ist schnell, nicht wahr?«, meinte ich.
    » Was?«, fragte Harris.
    » Ms. Wilson. Meine Anwältin. Sie ist schnell, dass sie mich so rasch hier rauskriegt.«
    » Sie kommen nicht raus, Arschloch. Und das hier hat nichts mit Ihrer Anwältin zu tun.«
    » Nicht? Wohin gehen wir denn?«
    » Wir gehen nirgendwo hin. Nur Sie. Das FBI ist hier.«
    » Warum? Was wollen die denn?«
    » Als ob Sie das nicht wüssten.«
    » Ich weiß es nicht. Was hat das FBI mit der Sache zu tun?«
    » Es reicht. Halten Sie die Klappe. Noch ein Wort und Sie kriegen gleich hier auf der Stelle Prügel.«
    Im Empfangsbereich warteten drei Männer auf uns. Keinen von ihnen hatte ich je zuvor gesehen. Die kleine Glastür öffnete sich, als wir kamen, und der Älteste in der Gruppe trat vor. Er hatte kurzes, leicht ergrautes Haar, und sein Bauch hing über den Gürtel.
    » Mein Name ist Lieutenant Hendersen, NYPD«, stellte er sich vor. » Ich bin hier, um Sie darüber zu informieren, dass heute um 12 : 05 Uhr Ihr Fall in die Zuständigkeit der Bundespolizei übergeben wurde. Diese Herren sind vom FBI. Wir haben die Papiere bereits fertig gemacht. Von jetzt an übernehmen sie.«
    » Ich bin Special Agent Lavine«, erklärte der größere der beiden anderen Männer und stellte sich neben Hendersen. Er war etwas über eins achtzig groß, schlank, mit breiten Schultern und kurzen blonden Haaren. Sein grauer Einreiher war tadellos geschnitten, und sein weißes Hemd hob sich frisch von der dunklen, gestreiften Krawatte ab. Unter den Jackettärmeln schauten Manschettenknöpfe hervor, und wenn er sich bewegte, konnte ich ein eingesticktes Monogramm auf der Hemdtasche sehen. Abgesehen von seinem Gesicht hätte er sich auch im Schaufenster eines Herrenschneiders gut gemacht. Aber er wirkte müde und abgespannt, und in die Haut um seine Augen hatten sich tiefe Falten gegraben. Der dritte Mann wirkte wacher, er wippte fast auf den Zehenspitzen. Seine Kleidung war ähnlich, aber er war ein paar Zentimeter größer, fünfzehn Zentimeter breiter und gut zehn Jahre jünger. Einen Augenblick später trat auch er vor. Er bewegte sich so langsam, als müsste er dem Drang widerstehen, mich am Kragen zu packen.
    » Das ist Special Agent Weston«, sagte Lavine. » Sie kommen mit uns. Also los, es ist Zeit zu gehen.«
    » Das FBI übernimmt?«, fragte ich Hendersen. » Warum?«
    Hendersen ignorierte mich.
    » Was ist mit meiner Anhörung?«, wollte ich wissen. » Weiß meine Anwältin davon?«
    Hendersen grinste mich höhnisch an.
    » Auf Wiedersehen, Mr. Trevellyan«, sagte er und wendete sich ab.
    Gibson überreichte Agent Weston den Plastikbeutel mit meinen Sachen, und Harris nahm mir die Handschellen ab. Ich rieb mir die

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