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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zu schützen, der schon das Gleiche getan hat?«
    Mit gefletschten Zähnen wandte sich Kanjer dem Wirtschaftsminister zu, und Rajkovic ließ wieder den Hammer knallen. Kanjer und Majoli rückten fast gleichzeitig vom Tisch ab. Sie funkelten einander noch immer an. Der Vizepräsident schüttelte den Kopf.
    »Ich werde morgen oder übermorgen den offiziellen Bericht über die Razzia und ihre Ergebnisse ins Spindle-System senden. Wer immer mit President Tonkovic zu kommunizieren wünscht, kann seine oder ihre Nachrichten gern mit dem gleichen Kurierboot schicken. Ich fordere Sie offen dazu auf, es zu tun. Ob Sie es glauben oder nicht, Mavro, ich würde die Angelegenheit lieber ohne Verfassungskrise bereinigen. Und ich bin lange genug kommissarischer Staatschef gewesen, um genau zu wissen, wie unangenehm es wäre, diese Aufgabe dauerhaft verrichten zu müssen, vielen Dank!
    Davon abgesehen bin ich für morgen Nachmittag vor das Parlament geladen worden. Man hat nicht geruht, mir den genauen Grund mitzuteilen, weshalb man mich sprechen will, aber wir können uns wohl alle denken, worum es geht. Und wenn man mir Fragen stellt, Ladys und Gentlemen, werde ich sie beantworten − offen, vollständig und so umfassend wie möglich. Was danach folgt, weiß ich nicht, aber ich glaube, es wäre President Tonkovics Freunden anzuraten, sie zu überzeugen, dass die Vorgänge auf Kornati dringend ihrer Aufmerksamkeit bedürfen.«
     
    »Sir, hätten Sie kurz Zeit für mich?«, »Was gibt es, Lajos?«, erwiderte Aivars Terekhov und sah von seinen Computerakten auf. Surgeon Commander Orban blickte durch die offene Luke des Brückenbesprechungsraums.
    »Sir, ich weiß nicht, ob es wichtig ist, aber ich dachte, ich sollte Sie darauf aufmerksam machen.«
    »Worauf aufmerksam machen?« Terekhov zog eine Braue hoch und wandte sich, den Ellbogen auf dem Konferenztisch, halb der Luke zu.
    »Nun, Sir«, sagte Orban langsam, »nach dem Kodex von Beowulf unterliegt normalerweise der ärztlichen Schweigepflicht, was ein Patient unter starker Medikation von sich gibt.«
    Terekhov spürte, wie seine Muskeln erstarrten. Das Sternenkönigreich folgte der Bioethik des Kodex von Beowulf streng. Die meisten Ärzte hätten sich eher einsperren lassen, als ihn zu brechen.
    »Ich glaube, Doctor«, sagte er bedächtig, »dass Ihre Pflicht als Offizier der Königin unter bestimmten Umständen Vorrang hat vor dieser Schweigepflicht.«
    »Jawohl, Sir, das ist richtig«, sagte Orban mit düstererem Blick als gewöhnlich. »Es gefällt mir zwar nicht, aber so ist es. Unter den Umständen würde das wohl auch für den alten hippokratischen Eid gelten, auch wenn er kaum für eine Lage wie diese gedacht gewesen ist.«
    »Wie welche?« Terekhov zwang sich zu einem ruhigen geduldigen Ton.
    »Einer meiner Patienten, einer der Terroristen, steht unter recht starken Schmerzmitteln, Sir«, sagte der Surgeon Commander langsam. »Ich würde sagen, seine Überlebenschance liegt nicht höher als siebzig Prozent.« Er runzelte die Stirn und winkte ungeduldig ab. »Wie auch immer, im Augenblick hat er starke Wahnvorstellungen. Er glaubt, die Sanitäter und ich wären jemand, den er ›Drazen‹ oder ›Bruder Dolch‹ nennt, und er versucht immer wieder, uns einen Bericht zu erstatten.«
    »Was für einen Bericht, Doctor?«, fragte Terekhov gespannt.
    »Das weiß ich nicht, Sir. Wir zeichnen ihn auf, aber er hat die Stimme fast verloren, und es ist ziemlich verstümmelt. Das meiste kommt mir vor wie Kauderwelsch. Einen Namen scheint er ständig zu wiederholen. Es scheint etwas mit den Waffen zu tun zu haben, die sie dort hatten. Ich glaube, der Mann ist in die Zeit vor dem Angriff zurückgeworfen worden, denn er meldet diesem Drazen immer wieder, die Lieferung sei eingetroffen.«
    »Die Lieferung?«, wiederholte Terekhov scharf, und Orban nickte. »Und Sie sagen, er wiederholt einen Namen?«
    »Jawohl, Sir.« Der Schiffsarzt zuckte mit den Schultern. »Es muss wohl ein Codename sein. Ich meine, wer heißt schon in Wirklichkeit ›Firebrand‹?«
     
    » Firebrand? Ist Dr. Orban sich da sicher, Aivars?«, fragte Van Dort angespannt.
    »Das ist egal. Der Rekorder ist sich sicher«, erwiderte Terekhov rau. »Ich habe die Aufnahme selbst abgehört. Und dann ließ ich sie von Lieutenant Bagwell digital verfeinern. Firebrand ist der Name, den er ständig wiederholt. Und er meldet diesem Drazen, dass er − unser verletzter Terrorist also − persönlich die Lieferung von

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