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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gehorchten. Ihre Gesichter gehörten zwei jungen Frauen, deren Gewissen schneeweiß war, ohne eine Spur von Sünde. Etwas an ihrer Körpersprache allerdings, eine leichte Anspannung der Schultern vielleicht, wies darauf, dass beide ihr Gedächtnis nach einer Verfehlung durchforsteten, die so schwer war, dass sie deshalb vor den I. O. zitiert wurden.
    »Erstens«, fuhr er unvermindert ernst fort, »ist keine von Ihnen in Schwierigkeiten.« Ohne einen Muskel zu regen, strahlten beide eine tiefe Erleichterung aus. »Zwotens habe ich eine Zusatzaufgabe, die ich jemandem übertragen muss. Im Augenblick sieht es so aus, als hätte eine von Ihnen das große Los gezogen. Allerdings möchte ich die Sache mit Ihnen beiden besprechen, um herauszufinden, wer dazu am besten geeignet ist.«
    Die Raumkadettinnen tauschten aus dem Augenwinkel einen Blick und sahen ihren Vorgesetzten aufmerksam an.
    »In etwa zwo Stunden«, sagte FitzGerald, »kommt Mr Bernardus Van Dort an Bord der Nasty Kitty. Verzeihung …«, er grinste hämisch über ihre Mienen, namentlich Ragnhilds, »ich meine natürlich, er kommt an Bord der Hexapuma «, verbesserte er sich. Dann wurde sein Ton nüchtern. »Ich gehe davon aus, Sie wissen beide, wer das ist?«
    »Ah, wir haben ihn auf Flax gesehen, Sir, bei dem Bankett«, sagte Helen. »Ich glaube, es hieß, er sei ein wichtiger Wirtschaftsvertreter von Rembrandt, aber mehr hat uns niemand erklärt.«
    »Ich habe gehört«, fügte Ragnhild hinzu, »dass er ein ranghohes Mitglied im Vorstand des Handelsbundes Rembrandt ist, Sir − oder war.« FitzGerald sah sie mit hochgezogener Braue an, und sie lächelte leicht. »Meine Familie hat enge Verbindungen zur Handelsflotte des Sternenkönigreichs, Sir. Ich denke, einige Familieninstinkte habe ich geerbt. Ich schnappe alle möglichen Informationsbruchstücke auf − von der Sorte, die ein Handelsfahrer vielleicht nützlich findet.«
    »Verstehe. Allerdings war ich mir über Ihren familiären Hintergrund durchaus im Klaren, Ms Pavletic. Er ist einer der Gründe, weshalb ich Sie für diese Verwendung in Erwägung ziehe.«
    FitzGerald ließ sie beide einige Sekunden seine Erwiderung verdauen, dann richtete er sich mit dem Sessel hinter dem Schreibtisch auf.
    »Was Sie beide gerade über Mr Van Dort sagten, stimmt soweit vollkommen. Allerdings wäre es genauer, wenn man sagt, dass er der Handelsbund ist. Er war sein Gründer und ist noch immer der größte Anteilseigner. Fast sechzig T-Jahre lang war er Vorstandsvorsitzender einer der vier Sonnensysteme umspannenden Handelsvereinigung, die letzten Endes eine Sternnation eigenen Rechtes darstellt. Mr Van Dort hat seinen Vorstandsvorsitz eigens niedergelegt, um die Abstimmung über den Anschluss zu organisieren. Auch sie könnte man als sein persönliches Geistesprodukt bezeichnen, obwohl er kein Politiker ist, wie wir ihn im Sternenkönigreich kennen. Kurz gesagt ist er zwar technisch nur ein Privatbürger des Sternhaufens, aber eben ein extrem einflussreicher und wichtiger Privatmann.«
    Er hielt inne, damit sie über seine Worte nachdenken konnten, und fuhr fort:
    »Der Grund, aus dem ich Ihnen das alles erzähle, ist der, dass Admiral Khumalo uns auf Bitten der Baronin von Medusa angewiesen hat, Mr Van Dort nach Spindle zu befördern. Ich bin im Augenblick nicht in der Lage, auf die genauen Gründe einzugehen, weshalb die Provisorische Gouverneurin darum ersucht. Es ist allerdings möglich, dass wir von Spindle aus weiterreisen und Mr Van Dort uns begleitet. Gewiss sind Sie beide hinreichend intelligent, um zu erkennen, dass wir in diesem Fall eine etwaige Mission, die Mr Van Dort auf Bitten der Baronin ausführt, unterstützen werden. Wir sind jedoch soeben informiert worden, dass Mr Van Dort gewöhnt ist, allein zu reisen, ohne Stab. Offen gesagt handelt es sich anscheinend um eine persönliche Marotte, eine liebe Gewohnheit geradezu. Ich gehe davon aus, dass er hier auf Rembrandt einen Stab besitzt, und auf Spindle ebenfalls, aber an Bord der Hexapuma wird er keinen haben, es sei denn, er rekrutiert nach unserer Ankunft Leute, die unserer Erwartung nach im Spindle-System für ihn arbeiten.
    Captain Terekhov hat beschlossen, dass es klug wäre, Mr Van Dort bis dahin einen Adjutanten zur Seite zu stellen. Es ist durchaus möglich, dass dabei nie mehr verlangt wird als persönliche Botengänge. Allerdings ist es genauso denkbar, dass die ihm zugeteilte Person sich erheblich wichtigeren Pflichten und Aufgaben

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