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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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kam aus einem Lieferwagen, der − auf dem gleichen Parkplatz, auf dem er in den letzten drei Wochen jeden Tag stand − vor dem Hauptpostamt geparkt hatte. Hätte jemand an einem anderen Tag als heute den Wagen untersucht, so wären nur ganz gewöhnliche Pakete und Päckchen gefunden worden, die von dem Kurierdienst zum Postamt gefahren wurden, dessen Name auf beiden Seitenwänden des Wagens stand. Doch am gestrigen Abend hatte der Angestellte des Kurierdienstes, der zu einer von Nordbrandts Zellen gehörte, sein Fahrzeug mit etwas ganz anderem beladen, ehe er es parkte, den Zeitzünder einstellte, es abschloss und davonging. Und der Lieferwagen hatte dort gestanden und bis zum frühen Nachmittag gewartet, der Zeit, zu der im Hauptpostamt am meisten Betrieb war.
    Nordbrandt beschattete die Augen mit der Hand und starrte zum Postamt hinüber. Genauer gesagt zu dem brennenden Trümmerhaufen, der einmal das Hauptpostamt gewesen war. Sie sah mehrere Menschen, die umhertaumelten und sich gebrochene Gliedmaßen oder blutende Wunden hielten. Noch mehr lagen sich windend oder reglos auf den Gehwegen, und ein halbes Dutzend Fahrzeuge trugen mit eigenen Flammen und Rauch zu dem Inferno bei. Kornatis Technik war so primitiv, dass die meisten Fahrzeuge noch petrochemischen Treibstoff verwendeten, und Tentakel aus flüssigem Feuer liefen über das Straßenpflaster und suchten die Abflussgitter, während aus undichten Tanks die Flammen schlugen. Nordbrandt sah bereits Unverletzte, die an den Wracks zu zerren begannen, um andere zu retten, die darin gefangen saßen.
    Ganz schön mutig, dachte ein kühler, nachdenklicher Winkel ihres Geistes anerkennend. Besonders nach der Art, wie wir die Nemanja-Bombe gelegt haben. Vielleicht wird es Zeit, dass wir wieder Folgeladungen setzen.
    Sie wandte sich der zweiten Explosion zu, doch diese lag weiter entfernt. Nordbrandt sah nur den Rauch und hörte Sirenen, aber sehen konnte sie nichts. Aber das brauchte sie auch nicht. Ein anderer Lieferwagen vom gleichen Kurierdienst war in der Tiefgarage unter dem größten Kaufhaus der Stadt geparkt worden. Dem Rauch und der Staubwolke nach zu urteilen, musste die Bombe noch erfolgreicher gewesen sein, als Nordbrandt gehofft hatte.
    Dann detonierte die dritte Bombe − die sich in dem gestohlenen Krankenwagen befand, der unter dem Vordach des Sadik-Kozarcanic-Heereshospital geparkt gewesen war. Bei dieser Bombe hatte Nordbrandt große Bedenken gehabt. Die Chance, dass die Gruppe, die den Krankenwagen dort abstellen sollte, gefasst wurde, war erheblich größer gewesen und hätte die Behörden gewarnt, dass ein Anschlag bevorstand. Obwohl man davon ausging, dass sie tot und die Bewegung am Boden wäre, galten zu strenge Sicherheitsmaßnahmen, als dass man den Krankenwagen so nahe heranbringen konnte, um den gleichen Schaden am Gebäude hervorzurufen wie an dem Postamt oder dem Kaufhaus. Als psychologischer Schlag war es das Risiko jedoch wert, hatte sie entschieden. Sie hatten noch nie ein Krankenhaus behelligt. Nordbrandt hatte auch nicht die Absicht, Krankenhäuser auf die Liste der möglichen Ziele zu setzen. Jedenfalls keine zivilen Krankenhäuser. Aber woher sollten die Regierung und die Öffentlichkeit das wissen?
    Die vierte Bombe explodierte; am anderen Ende der Stadt, viel zu weit entfernt, um es von hier aus zu sehen. Doch das war auch nicht nötig. Die ordentliche Operationsplanungsdatei in ihrem Kopf hakte sie ab, als ein scharfer Knall die Fenster des Zeitweise-heiters zum Klirren brachte.
    Die Erste Planetare Bank, dachte Nordbrandt fröhlich. Auch hier war es ihnen nicht gelungen, die Bombe tatsächlich im Gebäude unterzubringen, und die Bank war eher wie ein Bunker errichtet und weniger wie ein Geschäftshaus. Doch da sie gewusst hatten, dass sie die Bombe nicht so nahe heranführen konnten, wie sie wollten, hatten sie und Drazen Divkovic, Juras’ Bruder, den Sprengsatz unter einem Tanklaster angebracht. Theoretisch hätte das Fahrzeug Diesel enthalten; tatsächlich hatte Drazen den Tank abgedichtet, mit Erdgas gefüllt und damit eine primitive thermobarische Bombe erzeugt.
    Dann fuhr Drazen persönlich den Tanklaster in Position und hielt ihn an, stieg aus, öffnete die Motorhaube und beugte sich über die Maschine, offenbar auf der Suche nach einem Fehler. Er werkelte daran, bis er die erste Explosion hörte. Dann zerschlug er durch einen einzigen, sorgfältigen Hieb mit einem Schraubenschlüssel die Treibstoffleitung, damit niemand

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