Davide
wieder zu
sich kam und fassungslos neben sie auf das Polster sank. „Das darf doch nicht
wahr sein! Ich hatte schon mal mehr Stehvermögen, glaub mir!“
„Was
denn? Was stört dich denn daran?“
Der
Klang ihrer Stimme ließ ihn aufhorchen. Er sah auf und begegnete ihrem verhangenen
Blick. Sie hatte den Kopf in die Hand gestützt und lächelte ihn ohne jeglichen
Spott an.
„Du
musst mich ja für einen unbeholfenen, egoistischen Versager halten“, grollte
er, noch immer peinlich berührt. Wie sollte er ihr nur erklären, woran es
gelegen hatte? Ach übrigens, ich habe gerade ausprobiert, wie es ist, als Mönch
zu leben – so etwa? Scheiße, nein!
„Wieso?
Ich hab doch schließlich genau dafür mein Möglichstes getan“, unterbrach sie
nun seine düsteren Gedanken, „ich hätte mich sehr darüber gewundert, wenn du
länger gebraucht hättest.“
Er
hörte wohl nicht richtig! „ Was ?!“
„Na,
ganz einfach, das Gegenteil kennst du doch zur Genüge, oder? Die jungen, süßen,
unschuldigen Dinger, die sich scheinbar scheu von dir erobern und verführen
lassen und denen du vielleicht sogar noch zeigen musst, wie’s geht, meine ich.
Diese Masche kann ich leider schon aus Altersgründen nicht mehr für mich
beanspruchen und sie liegt mir auch nicht besonders. Also musste ich was
anderes versuchen und ich hatte gehofft, es würde funktionieren, aber das hat
es ja auch.“
Nun
schenkte sie ihm ein sehr zufriedenes Lächeln, das seine Frustration tatsächlich
etwas besänftigte.
„Dann
bin ich dir ja ganz schön auf den Leim gegangen, du kleine Hexe. Ich bin mir
nicht sicher, ob mir das tatsächlich gefällt und du …“
„Oh
doch, es hat dir sogar sehr gefallen, das war offensichtlich“, gurrte sie und
küsste ihn, statt seine Erwiderung ganz anzuhören, „und ich – na du weißt ja,
wie wir Frauen sind! Wir kommen da schon auch mal alleine zurecht!“
„Na,
hör mal! Mir werden durchaus geschickte Finger nachgesagt - lass es dir doch
einfach beweisen!“
„Oh
nein!“, wehrte sie lachend ab. „So gut kennen wir uns nun auch wieder nicht!“
Sie
räkelte sich zufrieden und statt einer Antwort, die er ihr eigentlich auf ihre Bemerkung
hin hatte geben wollen, genoss er den Anblick ihrer ungenierten Nacktheit, ehe er
dem Ambiente und der Jahreszeit ihren Tribut zollte.
„Was
hältst du davon, wenn wir drin weitermachen, hier wird es bald zu hell und zu heiß“,
schlug er vor.
„Gute
Idee! Und gegen eine schöne Dusche hätte ich ehrlich gesagt auch nichts
einzuwenden.“
„Dann
komm.“
Er
ging voran und auf dem Weg ins Bad konnte sie sich einen spöttischen Kommentar
nicht verkneifen.
„Wie
lange hast du denn gebraucht, um dich hier drin einigermaßen zurechtzufinden?“
„Nur
ein paar Wochen“, nahm er den Scherz auf, „aber ich hatte ein gutes Navi!“
Sein
Penthaus war riesig. Neben einem überdimensionierten Wohnzimmer gab es drei
Schlafzimmer, drei Bäder, zwei Ankleideräume, ein Speisezimmer, eine riesige
Küche, ein Arbeitszimmer, zwei Service-Räume und natürlich den Fitness-Raum,
zählte er auf.
„Und
wo wohnt das Personal?“
Sie
hatte die Frage ironisch gemeint, doch er beantwortete sie ganz ernsthaft.
„Eine
Etage tiefer sind drei kleinere Appartements. In einem wohnt der Butler, im anderen
die Haushälterin. Das dritte steht leer, es war für ein Kindermädchen gedacht,
aber momentan brauche ich keins. Vielleicht, wenn ich mal älter bin …“
Er
ließ den Satz unvollendet und grinste breit.
In
seinem persönlichen Bad hätte eine ganze Fußballmannschaft Platz gehabt. Als er
ihr ganz selbstverständlich in die Dusche folgen wollte, wandte sie sich um.
„Tut
mir leid, aber – ich dusche lieber alleine!“
Sie
schenkte ihm ein so bezauberndes Lächeln, dass er nicht anders konnte, als
ihrem Wunsch nachzugeben. Also ging er in der Zwischenzeit nach nebenan in sein
Schlafzimmer und streckte sich auf dem Bett aus, um auf sie zu warten.
Er
musste einen Moment eingenickt sein, denn als er den Kopf wieder hob, hörte er
- nichts. Sie hatte die Dusche bereits abgestellt und würde wohl jeden Moment
zu ihm herauskommen, dann war die Reihe an ihm. Er wartete, doch sie kam nicht.
Sie verhielt sich auch so merkwürdig still da drin und machte nicht das
geringste Geräusch.
Hatte
sie sich etwa ein Bad eingelassen und war in der Wanne eingeschlafen? Er sprang
mit einem Satz aus dem Bett, das Adrenalin bis unter den Haarspitzen.
Teufel
noch mal, diese verdammte
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