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Davide

Davide

Titel: Davide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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Emmas Mutter sein, sie sehen aber eher aus wie ihre ältere Schwester!“,
spontan streckte er ihr seine Hand entgegen, „ich bin Davide“
    „Freut
mich, ich bin Fabrizia! – Hallo, mein Liebes“, sie schüttelte ihm kurz die Hand,
gab Emma zwei herzliche Küsse auf beide Wangen und wandte sich dann wieder
ihren Töpfen zu. „Ja, es gibt tatsächlich Baccalà, nur die Polenta ist noch
nicht fertig. Habt ihr schon viel Hunger?“
    „Hmm“,
Davide rieb sich die Hände und strahlte übers ganze Gesicht, „ja, ich habe
wirklich ziemlichen Hunger, aber selbst wenn ich keinen hätte, bei diesem Duft
hier läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Das riecht fantastisch und
echten, hausgemachten Baccalà hab ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr
gegessen!“
    „Es
dauert nicht mehr lange! - Emma“, wandte sie sich an ihre Tochter, „sieh doch
mal nach, ob auf dem Tisch noch was fehlt, dann können wir bald essen!“
    Emma
ging ins Nebenzimmer und während er in der Küche blieb und mit ihrer Mutter
plauderte, hörte er sie nebenan hantieren, Besteck und Gläser klirrten leise,
ein Stuhl wurde zurechtgerückt.
    Dann
endlich war es so weit, sie setzten sich und aßen. Es schmeckte fantastisch und
während des Essens hatte Davide reichlich Gelegenheit, die entspannte
Atmosphäre zu genießen, die er hier angetroffen hatte. Ihre Eltern hatten sich
sehr gefreut, dass Emma so spontan einen ihrer seltenen Besuche angekündigt
hatte, erzählten sie ihm.
    „Und
dann auch noch in Begleitung!“ setzte Fabrizia lächelnd hinzu.
    „Wobei
wir ausgerechnet mit dir hier wirklich nicht gerechnet hätten“, ergänzte ihr
Vater an Davide gewandt, was ihm einen strafenden Blick seitens seiner Frau
einbrachte.
    „Aber
Giorgio, sei doch nicht so taktlos!“, ermahnte sie ihn, als sie bemerkte, dass
Emma finster drein sah.
    Davide
hob nur abwehrend beide Hände.
    „Ach
was, ich weiß ja selber, welchen Ruf ich habe! Ich bin schließlich nicht von
gestern und die Wahrheit sollte ich schon noch vertragen können!“
    „Das
hab ich so auch nicht gemeint“, verteidigte sich Giorgio, „jeder muss sein
Leben so leben wie er will. Ich dachte dabei eher an die Tatsache, dass wir
schon lange keinen Millionär mehr zum Mittagessen hier hatten!“, er schmunzelte
und nun lachte auch Emma befreit auf.
    „Er
will damit sagen, dass wir noch nie einen zum Essen hier hatten“, erläuterte
sie, an Davide gewandt, der belustigt grinste.
    „Irgendwann
ist ja immer das erste Mal, nicht?“
    Sie
saßen lange und er fand es ausgesprochen gemütlich und erfrischend. Er konnte
sich nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal so entspannt und frei in einer
kleinen Runde Menschen gesessen, gegessen, gelacht und geplaudert hatte und er
stellte fest, dass es ihm außerordentlich gefiel. Als er das erste Mal an
diesem Nachmittag bewusst auf die Uhr sah, war es unglaublicherweise bereits
halb vier.
    Sein
Blick war Fabrizia nicht entgangen.
    „Es
ist schon ziemlich spät, sagt mir doch bitte mal, was ihr noch für Pläne habt
heute Abend“, wandte sie sich an Davide und Emma.
    Die
beiden tauschten einen unschlüssigen Blick.
    „Wir
werden wohl bald aufbrechen und nach Bologna zurückfahren, denke ich“, meinte
Davide vage. „Emma wird mich zu Hause abliefern und morgen hat uns der Alltag
wieder. Leider.“
    „Nein,
Davide, du wirst mich zu Hause abliefern, nicht umgekehrt“, berichtigte
sie ihn.
    „Ich
sagte, du nimmst das Auto“, entgegnete er mit einer Stimme, der man es anhörte,
dass sie zwar das Kommandieren, aber keinen Widerspruch gewohnt war.
    „Nein,
ich nehme es nicht, auf gar keinen Fall!“
    Er
musterte sie einen Moment schweigend und sie erwiderte seinen Blick trotzig. Es
herrschte gespannte Stille im Zimmer.
    „Sagt
mal, ihr beiden“, wandte er sich nun an ihre Eltern, ohne die Augen von ihr zu
wenden, „widerspricht sie eigentlich aus Prinzip oder ist das eine ansteckende
Krankheit?“
    Giorgio
brach in Gelächter aus, doch Fabrizia schnaubte nur.
    „Beides,
nehme ich an. Nur haben wir noch keinen Arzt gefunden, der das heilen könnte!“
    „Also,
du bringst mich nach Hause und nimmst dieses verdammte Auto!“
    „Nein
Davide, das werde ich nicht!“ Ihre Stimme war leise und sanft. „Und ich erkläre
dir jetzt auch, warum: du hast gesehen, wo ich wohne, oder?“
    Fast
gegen seinen Willen nickte er.
    „Ich
habe keinen festen Parkplatz und keine Tiefgarage. Wo glaubst du, soll ich
dieses verdammte Kätzchen schlafen

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