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Davide

Davide

Titel: Davide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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legen? Ich könnte keine Nacht mehr ein Auge
zutun, solange ich weiß, dass dieses Ding da draußen unter freiem Himmel
rumsteht. Kannst du das nicht begreifen?“
    „Womit
sie nicht unrecht hat“, brummte Giorgio.
    „Ich
muss morgen wieder nach Fratta zur Arbeit. Die haben schon alle gesehen, dass
du mich am Freitag dort abgeholt hast, was glaubst du, wird da los sein, wenn
ich am Montagmorgen auch noch mit deinem Jaguar aufkreuze?“
    „Das
kann dir doch vollkommen egal sein, oder nicht?“, knurrte Davide ungehalten.
Noch wollte er nicht einlenken, wenn er auch zugeben musste, dass ihre
Argumente nicht so unhaltbar waren, wie er tat.
    „Es ist mir aber nicht egal, noch muss ich mit diesen Leuten jeden Tag
zusammenarbeiten und das ist sowieso noch nie besonders leicht gewesen!“
    Davide
schwieg. Am Mahlen seiner Kiefermuskeln konnte sie erkennen, wie wenig ihm ihr
Widerspruch behagte.
    „Bleibt
doch einfach heute Nacht noch hier“, schlug Fabrizia endlich vor.
    „Mamma!
Das löst nicht das grundsätzliche Problem, dass Davide mir eine Verantwortung
aufbürden möchte, von der ich lieber nichts wissen will!“
    „Ich
will dir keine Verantwortung aufbürden, ich will dich mobil machen!“,
korrigierte er seine offensichtlich missverstandenen guten Absichten.
    „Dann
leih mir einen Cinquecento, wenn du einen hast! Oder irgendwas anderes Kleines,
Unauffälliges, und nicht so eine Luxuskarre, die ein Vermögen kostet und mir
nur Probleme macht!“
    „Sie
hat nicht unrecht, Davide, das musst du zugeben“, wiederholte ihr Vater seinen
Kommentar von vorher.
    Davide
sah einen Moment zu Boden. Dann gab er sich einen Ruck und nickte schließlich.
    „Also
gut, ich gebe mich geschlagen. Aber morgen Abend steht ein Auto vor deiner Tür
und da will ich keine Widerrede hören, ist das klar?“
    Emma
atmete erleichtert auf und nickte. Wenigstens das hatte sie abwenden können,
über alles andere würde sie noch in Ruhe mit ihm reden.
    „Alles
klar – was stellst du dir also vor?“, insistierte er.
    „Wie
- soll ich jetzt ein konkretes Auto von dir verlangen? Das mache ich nicht, das
kommt gar nicht in Frage!“
    „Aber
das möchte ich so. Wenn du nichts sagst, kann es dir passieren, dass ich dir
morgen Abend einen Hummer hinstelle. Das ist für Fahrten hierher genau das
richtige Auto!“
    Nun
zeigte er sein übliches, unverschämtes, breites Grinsen. Er hatte doch wieder
gewonnen und Emma seufzte ungeduldig.
    „Ach
was! So schnell, wie er tut, geht das auch nicht mit einem neuen Auto! Und ein Hummer
ist übrigens ein amerikanischer Monster-Geländewagen“, erklärte sie ihren
verständnislos dreinschauenden Eltern, „das wäre eine vielfache Steigerung der
Probleme, die ich mit der Katze gehabt hätte!“
    „Ah“,
machte Giorgio. „Also? Du solltest jetzt wohl lieber vernünftig sein, sonst
wird das mit euch beiden heute nichts mehr!“, er lachte belustigt. „Und was nun
– bleibt ihr oder nicht?“
    „Möchtest
du denn hier bleiben?“, wandte Emma sich an Davide, der Themenwechsel kam ihr
gelegen.
    „Naja,
warum eigentlich nicht? Hier ist es fantastisch – ich find’s toll hier. Und
deine Eltern sind sehr nett!“, er nickte den beiden grinsend zu und fasste nach
ihrer Hand. „Außer, du hättest was dagegen. Was tun wir also?“
    „Ich
muss nur morgen früh pünktlich antreten, sonst habe ich keine ruhige Minute
mehr bei der Arbeit.“
    „Was
hältst du davon, wenn wir folgendes tun: wir bleiben hier. Ich bringe dich
morgen zur Arbeit und zwar so unauffällig wie möglich. Nächstes Wochenende,
wenn du möchtest, fahren wir mit zwei Autos, bringen die Katze zurück in ihren
Käfig und kommen auf dem Heimweg hier noch mal vorbei. Na?“
    Sie
nickte halbherzig.
    „Hört
sich doch gut an“, versuchte Fabrizia ihre Tochter zu ermuntern, deren Zögern
ihr nicht entgangen war.
    „Allerdings
knüpfe ich eine Bedingung daran“, fuhr er nun fort. Sie riss die Augen auf und
sah ihn fragend an.
    „Welche
denn?“
    „Du
sagst mir jetzt bitte ganz konkret, welches Auto du haben möchtest, damit ich
nicht wieder etwas falsch mache!“
    „Ach
zum Teufel damit, Davide“, entfuhr es ihr ungehalten, „ich möchte überhaupt
kein Auto! Du willst, dass ich eins möchte, das ist ein Unterschied wie
Tag und Nacht! Ich bin bisher überall hingekommen, wohin ich wollte und das
werde ich auch in Zukunft, glaubst du nicht?“
    „Das
glaube ich nicht nur, das weiß ich. Aber darum geht es nicht!“
    Der
Druck

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