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Davide

Davide

Titel: Davide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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zu
bedenken.
    „Ja,
der Kofferraum ist ziemlich klein, aber so kannst du zum Beispiel deine Familie
besuchen, wann immer dir danach ist und musst dich nicht irgendwo an der Straße
abholen lassen! Ich habe das doch letzten Samstag richtig verstanden, dass du
momentan kein Auto hast, oder?“
    „Ja,
stimmt“, gab sie zu. Sie hatte ganz nebenbei erwähnt, dass ihr altes Auto den
Geist aufgegeben hatte und sie auf der Suche nach einem neuen war. Aber
bestimmt nicht nach so einem!
    Und
schon gar nicht von ihm!
    „Na
also!“ Er klang sehr zufrieden.
    „Es
könnte sich nur als wenig geeignet herausstellen“, wiederholte sie ihren
Einwand von vorher, „und die Straße, die zu mir nach Hause führt, ist nicht so
besonders toll. Ich meine nur – es ist eigentlich schade um das Auto.“
    „So
schlimm wird’s schon nicht sein“, er machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Du
hast ja keine Ahnung!“, murmelte Emma unhörbar in sich hinein.
    Zwanzig
Minuten später fing er an zu begreifen, was sie mit ‚wenig geeignet’ gemeint
hatte.
    Die
Straße, die zu ihrem Elternhaus führte, verdiente diesen Namen nicht einmal mit
viel gutem Willen. Es war ein ausgeschlagener, holpriger und ungepflegter
Schotterweg, der nach dem Regenguss der vergangenen Woche mit seengroßen
Pfützen auf sie wartete.
    Davide
fuhr Schritttempo und versuchte mit gewagten Manövern, die schlimmsten Löcher
zu umgehen. Er wünschte sich, er hätte auf sie gehört und das Dach nicht
geöffnet, während Emma krampfhaft versuchte, einen hysterischen Lachreiz zu
unterdrücken.
    Er
warf ihr einen Seitenblick zu und bremste heftig ab. Sie kamen abrupt zum
Stehen und unter den Reifen spritzten Kieselsteine und Schlammtropfen davon.
Emma hielt ihr Gesicht abgewandt und kämpfte mit ihrer Belustigung. Hoffte,
dass er nicht allzu verärgert sein würde über ihre Reaktion, aber …
    „… ich
hatte dich gewarnt, oder nicht?“
    Ihre
Stimme klang fremd und gepresst. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Sie
gab auf und prustete los.
    Als
sie schließlich atemlos und tränenüberströmt innehielt und es wagte, ihm einen
vorsichtigen Blick zuzuwerfen, saß er zu ihrer Überraschung ihr zugewandt und
beobachtete sie. Den linken Ellenbogen hatte er lässig auf das Lenkrad gestützt
und sein Blick ruhte abwartend auf ihr, als betrachte er ein Kind beim Spielen.
    „Geht’s
wieder?“
    Die
unerwartete Sanftheit in seiner Stimme beschämte sie beinahe.
    „Ja.
Verzeih mir diesen Ausbruch, aber ich wusste ja, was uns erwarten würde. Und
ich wollte nicht darauf bestehen, du schienst dich über das offene Dach so zu
freuen!“
    Er
antwortete ihr nicht sofort, doch in seinen Augen braute sich etwas zusammen.
Kein Unwetter, wie sie schnell erkannte, sondern nun war er an der Reihe, in
hemmungsloses Gelächter auszubrechen. Sie fiel sofort wieder mit ein.
    „Also
gut!“, keuchte er schließlich und räusperte sich mühsam, „du hast recht. Du
bekommst einen SUV, der hier ist für die Katz!“
    Sie
schmunzelte über seine Wortspielerei und sah ihn an.
    „Weißt
du“, meinte sie schließlich leise und legte ihm ihre Hand auf den Oberschenkel,
„eigentlich will ich weder das eine noch das andere. Sondern am liebsten nur
das hier …“
    Während
ihre Hand langsam aufwärts glitt und ihm unmissverständlich klar machte, was
sie damit meinte, beugte sie sich zu ihm hinüber und küsste ihn
leidenschaftlich.
    Davide
stöhnte. Doch ehe ihre Hand bei seinem Schritt angelangt war, hielt er sie auf.
    „Wie
weit ist es noch?“, erkundigte er sich mühsam an ihren Lippen.
    „Nicht
mehr sehr weit“, war ihre etwas unpräzise Antwort.
    Er
nahm ihre Hand in seine und hob sie an seinen Mund.
    „Dann
lass es lieber, meine Schöne, oder willst du, dass ich so deinen Eltern
gegenübertrete?“
    Er
ließ sie noch kurz seine Erregung spüren und schob danach sanft ihre Hand fort.
    Ihr
Atem ging heftig. Sie schluckte. „Wir könnten doch …“, begann sie, doch er
schüttelte den Kopf.
    „Nicht
jetzt, lass gut sein. Wir haben noch viel Zeit dafür, zum Beispiel heute Abend,
oder nicht?“
    „Ja,
haben wir“, wisperte sie. „Aber schade ist’s trotzdem, finde ich!“
    Er
lachte und strich ihr mit der Rechten sanft über die Wange. Ja, sie könnten.
Und wenn er ehrlich war, dann hätte er nichts lieber getan. Sie hatten die paar
Stunden zwischen Frühstück und Abfahrt abwechselnd im Bett, auf der Couch und
in der Dusche verbracht und er hatte sich schon gefragt,

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