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Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Titel: Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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ausgesprochen logische Erklärung tat er mit einer Handbewegung ab. „Was auch immer der Grund ist, du wirst den Rest des Morgens mit mir verbringen, während der Zweibeiner seine Nase in Papiere steckt und Zahlen kritzelt.“
    „Vorsicht, mein Freund. Beinahe hätte ich mit ihm gemeinsam meine Nase in Papiere gesteckt und Zahlen gekritzelt.“
    Sein Lächeln wurde breiter. „Meine Rede. Du hast dich dagegen entschieden.“
    „Dies ist kein Wettbewerb.“
     
    Sein Lächeln fiel in sich zusammen, und auf einmal sah er wie das Raubtier aus, das er war. „Alles ist ein Wettbewerb.“
    „Hm. Ich gehe jetzt schwimmen. Und kann nur hoffen, dass du dem Drang widerstehst, mir in den Po zu beißen.“
    „Ich versuche es, versprechen kann ich es aber nicht.“
    Sie musste lächeln, obwohl sie es nicht wollte, dann tauchte sie den Zeh ins Wasser, ging einige Meter hinein und genoss die angenehme Brise. Sie wusste, dass ihre Haut sich für andere Menschen kühl anfühlte, aber ein Hybrid zu sein hatte auch angenehme Seiten. Zum Beispiel war ihr selten kalt. Was von der Natur sehr sinnvoll eingerichtet war, denn im Meer gab es viele Orte, an denen es sehr kalt war. Aus diesem Grunde schimpfte Jonas sie auch in einem fort, weil sie noch im November Tanktops trug.
    „War es nicht nett von Jonas, dass er uns meine Chefin aus dem Weg geschafft hat?“, sagte sie plötzlich. „Damit hat er uns wirklich geholfen.“
    „Du suchst dir deine Verbündeten mit Umsicht aus.“
    „Er ist kein Verbündeter, er ist mein … na ja, Jonas eben.“
    „Das sagte ich ja.“
    „Dr. Barb zum Frühstück auszuführen war wirklich selbstlos von ihm. Ich arbeite seit sechs Jahren für diese Frau und habe sie noch nie essen sehen. Das ist, als würde man mit seinem Rhetorikprofessor durch die Bars ziehen.
    Irgendwie merkwürdig.“
    „Das soll Jonas’ Sorge sein“, stellte Artur fest, glitt neben ihr ins Wasser und verschwand in der Tiefe. In ihrem Kopf beendete er den Satz: Und nicht meine oder deine.
    „Das ist echter Mannschaftsgeist“, brummte sie und tauchte ins Wasser. Ihre Augen brauchten einige Sekunden, um sich einzustellen – der Bostoner Hafen war nicht gerade so azurblau wie das Meer bei Cabo San Lucas. Wachsam hielt sie nach großen Büscheln von Algen Ausschau. Sie hasste das Gefühl von dem Zeug auf ihrer Haut. Es kribbelte. Und wenn es sich in ihrem Haar verfing – entsetzlich!
    Vielleicht war das der Grund, warum sie das Meer als etwas Lebendiges betrachtete, als ein eigenständiges Wesen. Weil es so viel Leben in sich barg.
    Sie spürte es allein schon, wenn sie sich durch das Wasser bewegte. Und das lag nicht nur an seinem Geschmack oder dem Geruch oder wie es sich anfühlte … sondern eher an allem zusammen und noch etwas darüber hinaus.
    Rein intellektuell konnte sie nachvollziehen, dass die Zweibeiner den Ozean als riesigen Mülleimer benutzten, aber gefühlsmäßig begriff sie es nicht. Und das Weltall missbrauchten sie auf die gleiche Weise. Man würde aber wohl kaum erwarten können, dass Sie spürte etwas Kaltes an ihrem Schwanz und kreischte auf. Im Geiste natürlich. Artur ließ sie los und schwamm an ihre Seite.
    Was liegt dir auf der Seele, kleine Rika?
    Wie kommt es, dass du so plötzlich hinter mir bist? Ach, vergiss es. Das hier. Das liegt mir auf der Seele. Sie riss an ihren Haaren. Jesses.
    Unsere Mutter? Unsere Heimat? Wie kannst du dich in einem sterilen Swimmingpool wohlerfühlen? Nur zwei Worte: keine Algen.
    Kleine Rika, du erstaunst mich immer wieder. Oder amüsierst mich. Ah! Schön, wieder richtig durchatmen zu können.
    Sie schwammen Seite an Seite dicht am Grund entlang, den Tausenden von Booten und Schiffen ausweichend, die den Hafen in eine Salzwasserautobahn verwandelten.
    Ich will nicht verhehlen, dass ich mich oft gefragt habe, wie es wohl wäre, mit dir zusammen durch die Wellen zu gleiten.
    War das etwa …? Ja, das war es. Sie nahm das Bündel Algen und schleuderte es mit aller Kraft von sich, was fünf Meter unter Wasser nicht gerade einfach war.
    Bah! Pfui!
    Ich gebe zu, es ist anders, als ich es mir vorgestellt habe.
    Halt den Mund. Wie hast du dich das oft fragen können? Du bist doch erst seit drei Tagen hier.
    Mein Vater war sich sofort sicher, als er seine Königin zum ersten Mal sah.
    Schön für ihn. Das hat nichts mit mir zu tun.
    Vielleicht doch.
    Sie beschloss, nicht auf dieses absurde Gerede einzugehen, und schwamm eine Weile schweigend weiter. Sie schwamm vor, drehte

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