Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel
Mund und besprühte sie ein wenig mit Krümeln.
„Das war höchstwahrscheinlich ein Fehler“, gab sie zu und nahm noch einen Bissen von ihrem Bagel. „Aber sie schien so … und wir haben uns in aller Freundschaft getrennt … zumindest von meiner Seite.“
„Wenn ich fragen darf: Was war denn eigentlich passiert? Wer ist denn verrückt genug, jemanden wie Sie zu verlassen?“
Barb lächelte und spürte einen leichten wohligen Schauder. Wie nett, dass Dr. Bimms bester (einziger) Freund so reizend war. Und es war eine echte Schande, dass er für keine Frau zu haben war, mit diesem blonden Haar und dem fantastischen Körper, den er, wie sie zufällig wusste, wöchentlich im Dojo in Form hielt.
Sie hatte gesehen, wie Madison mit ihm geflirtet hatte, und sie hatte Mitleid mit ihr gehabt. Vielleicht hätte sie sie einmal beiseitenehmen und sie warnen sollen, aber Jonas sexuelle Orientierung ging niemanden etwas an. Und mit wem Madison flirtete, ebenfalls nicht.
Sie stellte fest, dass er auf eine Antwort wartete.
„Eigentlich war ich es, die ihn verlassen hat.“
„Oh.“
„Es war meine Schuld. Ich konnte einfach nicht über seine vielen Affären hinwegsehen.“
„Oh.“ Jonas grinste. „Reden Sie weiter. Das hört sich interessant an.“
Aus irgendeinem Grund erzählte sie es ihm. Wie sie sich bei einer Veranstaltung, bei der Spenden für das NEA gesammelt worden waren, kennengelernt hatten. Beide waren sie Ende dreißig und bereit für eine dauerhafte Bindung gewesen und wollten heiraten.
Aber heiraten war nicht das Gleiche wie verheiratet bleiben. In Wirklichkeit hatte Phillip jemanden gesucht, der ihn auf Veranstaltungen begleitete, jemanden für seinen Arm. Einen Namen auf einem Hypothekenantrag. Die Möglichkeit, „verheiratet“ in Formularen anzukreuzen. Keine Frau aus Fleisch und Blut, keine Frau, die ihn liebte und die erwartete, dass er nicht in fremde Betten stieg.
„Nein, so etwas!“ Jonas tat empört. „Sie und ihre empörend unrealistischen Erwartungen!“
„Das stimmt wohl“, sagte sie trocken.
„Was für ein Idiot! Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nie zugelassen, dass Fred mit ihm ausgeht. Sorry, ist nicht persönlich gemeint.“
„Schon gut. Aber hätten Sie Dr. Bimm denn davon abhalten können?“
„Nun … sie ist ja nur hingegangen … Ich meine, sie wollte nicht, dass Sie … Ich weiß auch nicht. Wie lange ist das her? Sechs Jahre?“
„So ungefähr, ja. Wer ist Dr. Bimms neuer Freund? Der große Mann mit dem roten Haar?“
„Oh.“ Jonas blaue Augen bekamen einen leeren Ausdruck und er wedelte mit der Hand, als wolle er etwas Unsichtbares vertreiben. „Nur ein Typ auf der Durchreise. Kommen wir doch noch einmal zurück zu dem Idioten, den Sie geheiratet haben. Ich meine, warum ließ er sich mit anderen Frauen ein, wenn er doch Sie hatte.“
„Tja … Aber ich …“ Sie senkte den Blick auf ihren Schoß. Die vierzig hatte sie überschritten, sie machte nicht viel Sport, sie war ein Arbeitstier, und sie hatte seit der neunten Klasse dieselbe Frisur. Warum sollte Phillip sich nicht nach jemandem umsehen, der ein wenig (jünger) frischer war? Jemand wie (Madison) eine College-Studentin?
„Ich glaube, der Gedanke, bis an sein Lebensende mit ein und derselben Person verheiratet zu sein, deprimierte ihn“, sagte sie. Ihr Lächeln erlosch.
„Und ich bin wohl zu blauäugig in diese Beziehung hineingegangen.“ Blau – das ließ sie an Dr. Bimms Haar denken, und Dr. Bimm brachte sie auf …
„Dieser Mann stammt nicht von hier, sagen Sie? Woher kennt er Dr. Pearson?
Und warum waren sie alle …“
„Mist!“ Jonas sprang von seinem Stuhl, und sie sah den dunklen Fleck auf seinem Polohemd.
Auch sie sprang auf, griff nach einer Serviette und tupfte hektisch. „Haben Sie sich wehgetan? Verbrannt? Ziehen Sie das Hemd aus“, wies sie ihn an.
Verbrennungen durch heiße Flüssigkeiten waren nicht zu unterschätzen, selbst nachdem dieser Bürohengst McDonald’s verklagt hatte. Der heiße Stoff durfte nur nicht zu lange mit der Haut Kontakt haben …
Gehorsam riss sich Jonas sein Poloshirt vom Leib, und zum Vorschein kamen eine leicht behaarte Brust, wunderbare Brustmuskeln, herrlich geformte Schultern und ein göttlicher Sixpack.
Sie starrte ihn an.
„Ich glaube nicht, dass ich mich verbrannt habe.“ Sie starrte weiter.
„Dr. Barb? Sehen Sie eine Verbrennung?“ Sie starrte immer noch. Er schnippte mit den Fingern vor ihrem Gesicht. „Dr.
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