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Davina

Titel: Davina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Evelyn
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wir, die Schwalbe zurückzuziehen. Ihre Verbindung zur Tochter und ihre Kontakte zu Dissidentenkreisen sind jetzt lange genug fortgeführt worden. Die Sowjets werden die Person, die an ihre Stelle tritt, genau beobachten, um festzustellen, ob sich die Lebensgewohnheiten der Schwalbe wiederholen. Das wird natürlich nicht der Fall sein, weil Sie Ihre Position übernehmen. Sonst noch etwas?«
    »Wer wird mein direkter Vorgesetzter sein?« fragte Spencer-Barr.
    »Der Leiter der Wirtschaftsabteilung in unserer Botschaft. Er ist schon lange in Moskau. Aber er wird die Weisung erhalten, Ihnen freie Hand zu lassen. Ihr Auftrag ist es, die Tochter so zu dirigieren, daß sie zu dem Treffpunkt gelangt, wo sie von Harrington und Miß Graham übernommen werden kann. Sobald sie Verbindung mit den beiden aufgenommen hat, ist Ihr Auftrag erledigt.«
    »Vielen Dank, Sir.« Jeremy lehnte sich zurück. Grant setzte sich, und der Brigadier hüstelte leise, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.
    »Grant hat Ihnen die Operation nur in groben Umrissen geschildert«, sagte er. »Sie werden alle noch genaue Instruktionen erhalten hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs, der Hotels, der Kontakte in Notfällen und der Verbindungsleute in Ostberlin, die Ihnen weiterhelfen werden. Ich brauche nicht zu betonen, wie wichtig diese Operation ist. Falls sie misslingt, werden wir vielleicht feststellen müssen, daß Sasonow für uns wertlos geworden ist, weil er glaubt, wir hätten sein Vertrauen missbraucht. Dies ist einer der Gründe, warum sich Miß Graham mit viel Mut bereit erklärt hat, in die Sowjetunion zu fahren. Sasonow hält viel von ihr und vertraut ihrer Integrität. Ich benutze diese Gelegenheit, um ihr für ihre hervorragenden Leistungen zu gratulieren. Sasonows Kooperation verdanken wir einzig und allein ihrem Geschick, ihn richtig zu behandeln.« Er lachte Davina zu, und Grant rang sich eine säuerliche Grimasse ab. »Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, wie gefährlich jeder Versuch ist, einen sowjetischen Staatsbürger in den Westen zu holen. Nicht nur Ihrer aller Leben und das der Tochter stehen auf dem Spiel, wenn etwas schief geht, sondern wir werden mit Sicherheit eine große Anzahl von Agenten und ein Netz verlieren, das erst nach mühevoller Arbeit aufgebaut werden konnte. Harrington, Sie sind ein erfahrener Agent. Sie werden starke Unterstützung bekommen, über die wir Sie zu gegebener Zeit informieren werden. Spencer-Barr hat eine gleichermaßen schwierige Aufgabe, aber er wird die Botschaft hinter sich haben, und er kann sich auf die diplomatische Immunität berufen, falls etwas schief geht. Davina und Sie Harrington, sind auf sich allein gestellt. Ich muß diese Dinge klar aussprechen, wenn ich Leute ins Ausland schicke. Wenn Sie erwischt werden, wissen wir nichts von Ihnen. Und wir werden auf lange Zeit hinaus nichts für Sie tun können. Ist das klar?«
    »Völlig klar«, entgegnete Davina.
    »Ja.« Harrington und Spencer-Barr nickten gleichzeitig.
    »Gut«, sagte der Brigadier. »Ich übergebe Sie jetzt Grants Leuten. Die werden Sie mit allem Notwendigen ausstatten. Spencer-Barr, Sie werden Ende der Woche fahren. Ich werde mit keinem von Ihnen mehr sprechen, bis Sie wieder zu Hause sind. Deshalb wünsche ich Ihnen schon jetzt viel Glück.«
    Er gab allen der Reihe nach die Hand. Dabei sagte er leise zu Davina: »Seien Sie vorsichtig, meine Liebe. Und denken Sie daran, Sie haben sich freiwillig für diesen Auftrag gemeldet.«
    »Das weiß ich«, sagte sie, »machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen.« Sie fuhren gemeinsam im Lift hinunter.
    »In einer Woche«, sagte Spencer-Barr. »Das ist schon ziemlich bald, finden Sie nicht?«
    »Genug Zeit, um sich einen falschen Bart anzukleben«, meinte Harrington grinsend.
    Spencer-Barr warf ihm einen geringschätzigen Blick zu. »Sie werden so ein Ding brauchen«, sagte er.
    Die Lifttüren öffneten sich, und sie traten hinaus. Davina stieß Harrington mit dem Ellbogen an.
    »Die Runde ist gewonnen«, sagte sie.
    »Zum ersten und letzten Mal«, erwiderte Peter Harrington. »Kommen Sie, wir trinken eine Tasse Kaffee.«
    »Ich nicht, vielen Dank«, sagte sie. »Ich möchte so schnell wie möglich weiter. Ich muß im Büro noch allerlei aufarbeiten. Sie dürfen mich heute abend zum Essen einladen.«
    »Ausgezeichnet.« Er freute sich offensichtlich. »Wo kann ich Sie abholen?«
    »Burton Court, Apartment 5. Ich nehme an, daß ich nach Hause gehen darf …«
    »Das ist eigentlich

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