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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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die wunderschönste Nacht in meinem Leben. Oder zumindest der erste Teil, für den Letzteren musste ich mich noch ein wenig gedulden.
     

Kapitel 32
    Schicksal
    Sandy
     
    Nachdem wir eine Ewigkeit zusammen auf meinem Bett gelegen hatten, stand ich widerstrebend auf und wechselte meine Kleidung. Ich rief meine Vampire zusammen und missmutig sammelten sich alle in der Mitte unseres Schlafgemachs. Danach drehte ich mich zu meiner Schwester und beugte mich traurig über sie, bevor ich die Stimme erhob.
    "Lil, du bleibst hier."
    "Allein?"
    Sie starrte mich entsetzt an und wollte jeden Moment protestieren, doch mein gespielt wütender Blick ließ sie verstummen. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Barbara hoch fuhr und etwas sagen wollte. Ich befahl ihr jedoch mit einer Handbewegung sich aus dem Gespräch herauszuhalten.
    "Ja allein. Ich würde liebend gerne jemanden hierlassen, ...", mein Blick wanderte zu Barb und zu Arianna, die mir allzu leid taten, doch dann schüttelte ich den Kopf.
    "... aber ich habe so ein seltsames Gefühl bei der Sache und will deshalb alle Sunnyvamps an meiner Seite haben. Alle."
    Arianna versteifte sich und hob stolz das Kinn, obwohl ich wusste, dass sie nur ihre Angst hinter einer Maskerade zu verbergen versuchte. Auch Lil verstand nach einer Weile aus welchen Gründen ich sie alleine lassen musste.
    "Okay."
    Ihre Stimme klang zittrig und sie schüttelte den Kopf um ihre Trauer nicht zu zeigen. Sie setzte sich auf ihr Bett und stützte ihr Gesicht in die kleinen Hände.
    "So."
    Ich holte tief Luft und empfing einen ermutigenden Blick von Tess, der meine wirren Gefühle wieder etwas in Ordnung brachte.
    "Dann wollen wir mal los."
    Ich richtete kein weiteres Wort an meine Schwester, da ich merkte, dass sie den Tränen nahe war und ihre Schwäche nicht zeigen wollte. Mir wurde etwas mulmig, denn ich wusste nicht, wer auf meine Schwester achtgeben könnte, wenn ich nicht mehr leben würde. Konnte ich meiner Familie bei dieser Sache vertrauen oder würden sie Lil als eine Last empfinden und sie in ein Waisenhaus stecken? Der Gedanke an das Waisenhaus, in der Arianna gehaust hatte, ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken jagen.
    Ich konnte jetzt nichts tun und musste dem Schicksal seinen freien Lauf lassen. Ich sollte mir jetzt nicht den Kopf darüber zerbrechen.
    Die dunkle warme Nacht, machte mich sofort wachsamer und etwas nervöser, aber ich versuchte, diese Gefühle vor meinen Kameraden verborgen zu halten. Die Sterne schimmerten grell und der Mond hatte beinah seine gesamte Fülle. Er hing tief über dem Horizont und es würde nicht mehr allzu lange dauern, bis der Tag anbrechen würde. Die Tiere die sich am Tage verkrochen hatten, verbrauchten nun auf den nächtlichen Straßen ihre Energie. Das Kreischen einer Katze ließ mich vor Schreck leicht zusammenzucken und über mir flatterte eine Fledermaus vorüber.
    Na los. Ich wollte mich auf den Weg machen, als mir plötzlich eine Hand auf die Schulter gelegt wurde und mich somit davor abhielt. Meine Haltung versteifte sich. Jace beugte sich über mich und hielt seine Lippen an mein linkes Ohr.
    "Ich bleibe bei dir. Egal was auch geschehen mag. Ich werde dich nicht verlassen."
    Ein kurzes Lächeln huschte über meine Lippen und ich wollte etwas sarkastisches erwidern, ließ es aber dann doch bleiben.
    "Danke", murmelte ich zurück und seine Stirn legte sich glücklich in leichte Falten. Er strich sich mit der Hand das Haar hinter die Ohren und befreite mich aus seinem Griff.
    Ich spürte die Unruhe und die Nervosität meiner Kameraden, so als wäre es meine Eigene. Ab und an hörte ich ein Getuschel, aber sonst war es still. Selbst Rose ließ ihre gemeinen Kommentare sein. Die Zeit verstrich schnell und wir mussten endlich los. Unpünktlichkeit könnte die Nightvamps noch zusätzlich reizen.
    Also machten wir uns auf den Weg. Meine Instinkte führten mich und die Straße brachte uns nach rechts, mal links und dann wieder nach rechts.
    In meinen Gedanken kreiste die Hoffnung um Frieden. Noch vor einiger Zeit hätte ich darüber gelacht und mir den Kopf über die nächste Matheprobe zerbrochen. Selbst wenn ich mein jetziges Leben in einem Buch gelesen hätte, dann würde ich es als schlecht empfinden, es aber niemals zugeben.
    Möglicherweise hatte sich der Nightvamp Anführer umstimmen lassen. Womöglich gab es mehr Vampire, die für den Frieden waren und vielleicht auf die anderen einredeten. Es gab viele Ungewissheiten, doch so gab es

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